Ihr Foto ging um die Welt: Mutter und Baby aus bombardierter Klinik in Ukraine sind tot!

Mariupol (Ukraine) - Die Bilder ihrer Rettung gingen um die Welt: Nach der Bombardierung einer Geburtsklinik in der Ukraine wurde eine schwangere Frau aus den Trümmern getragen. Nun sind sowohl Mutter als auch ihr Säugling tot.

Die verletzte schwangere Frau wurde aus der Entbindungsklinik in Mariupol gerettet.
Die verletzte schwangere Frau wurde aus der Entbindungsklinik in Mariupol gerettet.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

Nach dem Angriff auf das Krankenhaus in Mariupol am vergangenen Mittwoch durch russische Streitkräfte wurde die junge Frau aus der Ukraine von Rettungskräften und Freiwilligen aus dem zerstörten Gebäude transportiert.

Auf Fotos und Videos von Journalisten, die den Krieg vor Ort dokumentieren, sieht man die Schwangere auf einer Trage liegen. Ihr Blick geht ins Leere, als sie wortlos ihren blutverschmierten Bauch hält.

Laut The Associated Press wurde die Frau in ein anderes Krankenhaus gebracht. Dort wurde festgestellt, dass ihr Becken bei der Bombardierung zertrümmert und auch ihr Hüftgelenk schwer verletzt wurde.

Ärzte kämpfen vergebens um das Leben der beiden

Satellitenbilder zeigen das zerstörte Krankenhaus in Mariupol.
Satellitenbilder zeigen das zerstörte Krankenhaus in Mariupol.  © Uncredited/Maxar Technologies/AP/dpa

Ihr Baby musste per Kaiserschnitt zur Welt gebracht werden.

Doch das Baby zeigte "keine Lebenszeichen", so der behandelnde Chirurg Timur Marin.

Als die Mutter merkte, wie schlecht es um ihr Kind stand, soll sie die Ärzte angefleht haben: "Tötet mich!"

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Die Ärzte gaben ihr Bestes, um das Leben der jungen Frau zu retten. Doch vergeblich: 30 Minuten lang versuchte man, die Mutter wiederzubeleben, doch dies brachte "keine Ergebnisse", erklärt Marin am Samstag. "Beide sind gestorben."

Die Mediziner hätten zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal gewusst, wie ihre Patientin hieß.

Ihr Mann und Vater holten schließlich ihre Leiche ab. "Wenigstens sei jemand gekommen, um sie zu holen", so die ukrainischen Ärzte.

Damit wäre ihr zumindest eines der Massengräber erspart geblieben, die nach den Angriffen in Mariupol ausgehoben wurden.

Titelfoto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa

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