Ukraine-Krieg: Militärexperten warnen vor Katastrophe in Kurachowe

Ukraine - Während der designierte US-Präsident Donald Trump bereits persönlich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gesprochen haben soll, will auch Bundeskanzler Olaf Scholz "demnächst" den Gesprächsfaden mit Moskau wieder aufnehmen.

Wladimir Putin (72), Präsident von Russland, hat sich mit US-Präsident Donald Trump ausgetauscht.
Wladimir Putin (72), Präsident von Russland, hat sich mit US-Präsident Donald Trump ausgetauscht.  © Maxim Shipenkov/Pool EPA/AP/dpa

"Ja, ich habe mir vorgenommen, mit dem russischen Präsidenten zur richtigen Zeit zu sprechen", sagte der SPD-Politiker in der ARD-Sendung "Caren Miosga".

"Aber ich bin ein verantwortlicher Politiker, ich mache das nicht im Alleingang", fügte er hinzu.

Derweil erwartet die Ukraine nach dem überraschenden Vorstoß eigener Truppen auf russisches Gebiet bei Kursk nun eine baldige Gegenoffensive. Dazu habe Moskau bereits rund 50.000 Soldaten zusammengezogen, berichtet die "New York Times" unter Berufung auf amerikanische und ukrainische Militärs.

Ukraine-Gipfel in Ramstein wird verschoben
Ukraine Ukraine-Gipfel in Ramstein wird verschoben

Neben russischen Soldaten seien auch nordkoreanische Einheiten zum Angriff bereit. Pjöngjang hat über 10.000 Soldaten nach Russland geschickt, um Moskau im Kampf gegen die Ukraine zu unterstützen.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Ticker.

11. November, 18.12 Uhr: Ukraine evakuiert weitere Orte im Charkiwer Gebiet

Angesichts der vorrückenden russischen Truppen ist im ostukrainischen Gebiet Charkiw die Zwangsevakuierung von zehn weiteren Ortschaften angeordnet worden.

"Der Feind beschießt dort ständig unsere zivilen Siedlungen", begründete der Gouverneur Oleh Synjehubow die Maßnahme im ukrainischen Nachrichtenfernsehen.

Es betreffe Orte um die Siedlung Borowa auf dem Ostufer des Flusses Oskil.

11. November, 17.47 Uhr: Militärexperten warnen vor Katastrophe in Kurachowe

Angesichts der schweren russischen Angriffe bei Kurachowe im Osten der Ukraine droht den Verteidigern nach Angaben des regierungsnahen ukrainischen Militärkanals Deep State eine Katastrophe.

Die Stadt sei bereits von drei Seiten eingeschlossen. Inzwischen versuchten die russischen Einheiten, das dort postierte ukrainische Militär von der Versorgung abzuschneiden und einzukesseln, so die Militärexperten.

Die Lage in Kurachowe ist angespannt. Die russichen Invasoren haben die ehemals 20.000 Einwohner zählende Stadt von drei Seiten eingeschlossen.
Die Lage in Kurachowe ist angespannt. Die russichen Invasoren haben die ehemals 20.000 Einwohner zählende Stadt von drei Seiten eingeschlossen.  © ROMAN PILIPEY / AFP

11. November, 14.17 Uhr: Verletzte bei Raketenangriff auf Wohnhaus in der Ukraine

Bei einem neuen russischen Raketenangriff auf ein mehrstöckiges Wohnhaus sind in der südostukrainischen Großstadt Krywyj Rih mindestens sieben Menschen verletzt worden.

"Russland strebt nur eine Fortsetzung des Krieges an, und jeder Schlag widerlegt Russlands Erklärungen zur Diplomatie", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. Er forderte erneut mehr Waffen für die Abwehr derartiger Angriffe. "Ohne prinzipielle Entscheidungen und eine starke Unterstützung der Ukraine wird Russland keine Motivation haben, Frieden zu suchen."

Selenskyj veröffentlichte Bilder von dem Haus, das die Rakete zerstörte. Krywyj Rih ist seine Heimatstadt. In den Trümmern werde nach möglichen Verschütteten gesucht, hieß es.

11. November, 12.23 Uhr: Es gab kein Gespräch zwischen Trump und Putin

Der gewählte US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin haben vergangene Woche nach Kremlangaben nicht miteinander telefoniert.

Kremlsprecher Dmitri Peskow wies am Montag einen Bericht der "Washington Post" zurück, nach dem Putin und Trump am vergangenen Donnerstag nach der US-Wahl telefoniert haben sollen. "Es gab kein Gespräch", sagte Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

"Es ist reine Fiktion, es sind einfach falsche Informationen", betonte Peskow. Putin hatte am Donnerstag bei einem öffentlichen Auftritt in Sotschi am Schwarzen Meer Trump zum Wahlsieg gratuliert und sich offen gezeigt für eine Wiederaufnahme des Kontakts.

11. November, 9.06 Uhr: Tote nach russischem Drohnenangriff in Mykolajiw

Infolge eines russischen Drohnenangriffs sind in der südukrainischen Hafenstadt Mykolajiw in der Nacht mindestens fünf Menschen getötet worden.

Eine weitere Frau wurde verletzt, wie Gouverneur Witalij Kim bei Telegram mitteilte. Brände in zwei Häusern seien gelöscht worden. Mehrere Wohngebäude wurden demnach beschädigt. Im Gebiet Mykolajiw seien fünf russische Drohnen abgeschossen worden.

In der Großstadt Saporischschja im Südosten des Landes wurde zudem ein Mensch bei russischen Bombenangriffen getötet. Weitere 21 wurden verletzt, wie Gouverneur Iwan Fedorow bei Telegram mitteilte. Insgesamt seien mindestens drei Gleitbomben im Stadtgebiet eingeschlagen.

Auf diesem vom ukrainischen Katastrophenschutz zur Verfügung gestellten Bild arbeitet ein Feuerwehrmann an der Stelle eines russischen Angriffs auf ein Wohngebiet.
Auf diesem vom ukrainischen Katastrophenschutz zur Verfügung gestellten Bild arbeitet ein Feuerwehrmann an der Stelle eines russischen Angriffs auf ein Wohngebiet.  © Ukrainischer Katastrophenschutz/AP/dpa

11. November, 6.13 Uhr: Angeblich hohe Verluste Russlands

Die russischen Streitkräfte erlitten nach Angaben des britischen Generalstabschefs Tony Radakin im Oktober die schwersten Verluste seit Kriegsbeginn.

Im Schnitt habe Russland pro Tag 1500 Tote oder Verwundete täglich für geringe Geländegewinne zu beklagen, sagte Radakin in einem Interview des BBC.

Radakin sprach von möglicherweise 700.000 Toten und Verwundeten auf russischer Seite bisher. Moskau und Kiew halten ihre eigenen tatsächlichen Verlustzahlen geheim, ebenso wie Kiew.

11. November, 6.11 Uhr: Russische Truppen setzen Angriffe in Ostukraine fort

Das russische Militär versuchte einmal mehr, die ukrainischen Verteidigungslinien rund um Kurachowe am Rande des Donbass zu durchstoßen.

Von insgesamt 108 russischen Angriffen entlang der Front in der Ostukraine entfielen 39 auf den Abschnitt Kurachowe, wie der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mitteilte.

Die von Artillerie begleiteten russischen Angriffe seien zurückgeschlagen worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Eine zentrale Straße ist nach einem russischen Bombardement bedeckt mit Trümmern von zerstörten Wohngebäuden.
Eine zentrale Straße ist nach einem russischen Bombardement bedeckt mit Trümmern von zerstörten Wohngebäuden.  © Anton Shtuka/AP/dpa

11. November, 6.10 Uhr: Selenskyj lobt Drohnentruppen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach derweil seinen Drohnentruppen und Spezialkräften ein Lob für deren Kriegsführung aus.

"Jeder kann sehen, wie es funktioniert", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache, nur wenige Stunden nach einem Drohnenangriff gegen Ziele in der russischen Hauptstadt Moskau. Dabei wurden nach offiziellen Angaben fünf Menschen verletzt, nach russischer Darstellung wurden alle Drohnen abgeschossen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Eine Poseidon H10 Mittelstrecken-Drohne der ukrainischen 22. mechanisierten Brigade fliegt an der Frontlinie in der Nähe von Bachmut in der Region Donezk . (Archivbild)
Eine Poseidon H10 Mittelstrecken-Drohne der ukrainischen 22. mechanisierten Brigade fliegt an der Frontlinie in der Nähe von Bachmut in der Region Donezk . (Archivbild)  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

11. November, 6.08 Uhr: Russische Kriegsverbrechen auch nach Friedensschluss ahnden

EU-Chefdiplomat Josep Borrell forderte, russische Kriegsverbrechen müssten auch nach einem Friedensschluss geahndet werden.

"Wir müssen der Ukraine helfen, einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen, der auch die Rechenschaftspflicht einschließt", schrieb er auf der Plattform X. Bislang seien 140.000 Fälle von Kriegsverbrechen registriert worden. Die russischen Täter müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

In Jahidne hätten die russischen Angreifer einen Monat lang ein ganzes Dorf - 370 Menschen - in einem Schulkeller auf 170 Quadratmetern festgehalten. "Ihre Tortur versetzt uns in die dunkelsten Tage der europäischen Geschichte zurück." Es sei eine grausame Erinnerung daran, wie das Leben unter russischer Besatzung für die einfachen Ukrainer aussehe.

Der Leiter der Außenpolitik der Europäischen Union, Josep Borrell (77).
Der Leiter der Außenpolitik der Europäischen Union, Josep Borrell (77).  © Petr David Josek/AP/dpa

10. November, 21.37 Uhr: Trump und Putin haben telefoniert

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat einem Medienbericht zufolge bereits am Donnerstag mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin telefoniert.

Dabei habe er Präsident Putin empfohlen, den Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht zu eskalieren, schrieb die "Washington Post" am Sonntag unter Berufung auf informierte Personen. Von Trump selbst gab es dazu zunächst keine Informationen.

Trump habe auch auf die US-Militärpräsenz in Europa verwiesen, hieß es unter Berufung auf die anonymen Quellen. Auch sei es um das Ziel gegangen, Frieden in Europa zu erreichen. Trump habe weitere Unterhaltungen angeregt, um über eine Lösung des Krieges zu sprechen. Die ukrainische Regierung sei über das Gespräch informiert worden und habe keine Einwände gehabt, schrieb die "Washington Post".

Zuletzt sahen sie sich 2018. Jetzt will Donald Trump (78) wieder mit Kreml-Despot Wladimir Putin (72) verhandeln.
Zuletzt sahen sie sich 2018. Jetzt will Donald Trump (78) wieder mit Kreml-Despot Wladimir Putin (72) verhandeln.  © Yuri KADOBNOV / AFP

10. November, 19.33 Uhr: Russen-Drohen dringen nach Moldau ein

Nach dem Fund von zwei russischen Drohnen im Osten Moldaus hat die Führung in Chisinau gegen die Verletzung ihres Luftraums protestiert.

Die zwei unbemannten Flugobjekte ohne Sprengsätze waren moldauischen Medienberichten zufolge nach den jüngsten russischen Drohnenangriffen gegen das Nachbarland Ukraine entdeckt worden.

"Zwei russische Täuschungsdrohnen - mit denen die ukrainische Flugabwehr abgelenkt werden sollte - sind heute in Moldau abgestürzt und haben dabei das Leben von Moldauern gefährdet und unseren Luftraum verletzt", wütete Außenminister Mihai Popsoi auf der Plattform X.

Titelfoto: ROMAN PILIPEY / AFP

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