Ukraine-Krieg: Frieden in Sicht? Selenskyj kündigt Besuch bei Trump an

Ukraine - Können sich die Europäer in Verteidigungsfragen noch auf die USA verlassen? Die Politik von Donald Trump (79) weckt bei manch einem in der EU große Zweifel.

Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58) ist überzeugt, dass die USA voll und ganz hinter der Nato stehen.  © Michael Kappeler/dpa

Die USA erwarteten, dass Europa mehr Verantwortung übernehme und mehr Geld für Verteidigung ausgebe, sagte Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58) in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Letztlich gehe es aber darum, dies an der Seite der USA zu tun. Diese stünden voll und ganz zur Nato und blieben im Bündnis und in Europa.

Manfred Weber (53), der mit der EVP-Fraktion die größte Gruppe im EU-Parlament führt, wirbt bereits seit einigen Jahren für deutlich mehr Autonomie in Verteidigungsfragen und fordert dabei auch den Aufbau einer europäischen Armee.

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Bestätigt sah er sich zuletzt unter anderem durch die Veröffentlichung der neuen US-Sicherheitsstrategie und die Unterstützung der USA für russische Positionen im Ringen um ein Ende des Ukraine-Kriegs.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

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26. Dezember, 8.23 Uhr: Frieden in Sicht? Selenskyj kündigt Besuch bei Trump an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat für die kommenden Tage eine Reise zu US-Präsident Donald Trump angekündigt.

Er schrieb in den Netzwerken Telegram und X, bis zum Jahreswechsel könne viel für eine Friedensregelung erreicht werden.

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US-Präsident Donald Trump (79, l.) begrüßte Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) bereits im Februar dieses Jahres im Weißen Haus.  © Ben Curtis/AP/dpa

26. Dezember, 7.25 Uhr: Weber will Bundeswehr unter europäischer Flagge in Ukraine

Der Chef der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber, plädiert dafür, deutsche Soldaten unter europäischer Flagge an der Absicherung einer Friedenslösung in der Ukraine zu beteiligen.

"Ich wünsche mir Soldaten mit der europäischen Flagge auf der Uniform, die gemeinsam mit unseren ukrainischen Freunden den Frieden sichern", sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir können nicht ernsthaft erwarten, dass Trump eine Friedenslösung allein mit amerikanischen GIs absichert. Und wenn wir über europäische Truppen reden, kann Deutschland nicht außen vor bleiben", argumentierte Weber mit Hinweis auf US-Präsident Donald Trump.

Europa müsse Verantwortung für die Sicherheit der Ukraine übernehmen, betonte Weber. "Nach einem Waffenstillstands- oder Friedensabkommen muss an der Sicherheitslinie die europäische Flagge wehen."

EVP-Vorsitzender Manfred Weber (53) plädiert dafür, deutsche Soldaten unter europäischer Flagge in die Ukraine zu schicken.  © Sebastian Willnow/dpa

25. Dezember, 20.56 Uhr: Kremlkritiker Udalzow zu Haftstrafe verurteilt

Der linksgerichtete russische Kremlkritiker Sergej Udalzow ist wegen angeblicher Rechtfertigung von Terrorismus von einem Gericht in Moskau zu sechs Jahren in einer Strafkolonie verurteilt worden.

Das Gericht blieb damit um ein Jahr unter den von der Staatsanwaltschaft geforderten sieben Jahren für Udalzow. Dieser hatte kurz zuvor erklärt, er werde im Falle einer Verurteilung "einen unbefristeten Hungerstreik bis zum Tod" beginnen.

"Eine schändliche Entscheidung. Alle, die sie getroffen haben, werden dafür zur Verantwortung gezogen werden, hoffe ich. Seid verdammt, ihr Hunde. Das wünsche ich euch von ganzem Herzen", wurde er von der oppositionellen Website "Meduza" nach der Urteilsverkündung zitiert.

Udalzow ist ein Befürworter des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Er gilt allerdings als Kritiker von Kremlchef Wladimir Putin.

25. Dezember, 17.17 Uhr: Moskau sieht Fortschritte bei Ukraine-Gesprächen mit USA

Das russische Außenministerium spricht von Fortschritten in den Gesprächen mit den USA über den Ukraine-Krieg.

"Im Verhandlungsprozess zur Beilegung des Ukraine-Konflikts, ich meine damit den Verhandlungsprozess mit den Vereinigten Staaten von Amerika, sind langsame, aber sichere Fortschritte zu beobachten", sagte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa nach Angaben der Staatsagentur Tass bei einer Pressekonferenz. Die von Russland angegriffene Ukraine erwähnte sie kaum.

Maria Sacharowa (50), die Sprecherin des russischen Außenministeriums.  © ---/AP/dpa

25. Dezember, 11.27 Uhr: Tote und Verletzte an Weihnachten in der Ukraine

Russland hat die Ukraine auch an Weihnachten mit Luftangriffen auf die Energieinfrastruktur überzogen und Tod und Zerstörung über das Land gebracht.

In der Region Odessa am Schwarzen Meer meldeten die Behörden nach russischen Drohnenangriffen einen Toten und zwei Verletzte. An der Hafen- und Energieinfrastruktur gebe es Schäden. Im Gebiet Charkiw nahe der russischen Grenze gab es bei Angriffen Behörden zufolge einen Toten und 15 Verletzte. Im Gebiet Tschernihiw starben zwei Menschen bei einem Drohnenangriff an Heiligabend.

25. Dezember, 8.50 Uhr: Ukraine attackiert Tanks mit Erdölprodukten – Großbrand

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff in der Hafenstadt Temrjuk in der Region Krasnodar im Süden Russlands sind Tanks mit Erdölprodukten in Brand geraten.

Wie die Behörden mitteilten, erfasste das Feuer in der Stadt auf der Halbinsel Taman eine Fläche von 2000 Quadratmetern. Dutzende Kräfte der Feuerwehr und des Zivilschutzes waren demnach im Einsatz, um den Brand zu löschen. Schon in der Nacht zum 5. Dezember war der Hafen der Stadt am Asowschen Meer Ziel eines Drohnenangriffs gewesen.

Die Ukraine nimmt immer wieder Anlagen der russischen Ölindustrie unter Beschuss. Ziel ist es, nicht nur den Nachschub für die russischen Streitkräfte im Angriffskrieg gegen die Ukraine zu stören. Kiew will durch die Treffer auch die für Russlands Krieg wichtigen Einnahmen aus dem Ölverkauf schmälern.

24. Dezember, 11.52 Uhr: Selenskyj präsentiert Entwurf von 20-Punkte-Friedensplan

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erstmals öffentlich die 20 Punkte für einen von den USA angestoßenen Friedensplan öffentlich ausgebreitet.

Laut dem Entwurf sind etwa Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach dem Vorbild von Artikel 5 der Nato - das ist die Beistandsklausel - und eine Stärke der Armee von 800.000 Soldaten vorgesehen, wie Selenskyj ukrainischen Medien zufolge vor Journalisten in Kiew erklärte.

Der Präsident selbst sprach von einem Entwurf für ein Rahmendokument und wiederholte seine Äußerungen vom Vortag, nach denen es weiter Klärungs- und Gesprächsbedarf gebe. Ungeklärt ist etwa weiter die Frage um die von Russland für einen Waffenstillstand geforderten Gebietsabtretungen vor allem im Gebiet Donezk, das die Ukraine noch zu einem Teil kontrolliert. Demnach sind in dem Papier neben ukrainischen auch russische und US-Positionen enthalten.

24. Dezember, 8.26 Uhr: Russland entzieht kritischem Journalisten die Staatsbürgerschaft

Russland verschärft derweil sein Vorgehen gegen Kriegskritiker. Die Behörden entzogen dem Journalisten Roman Anin wegen angeblicher Diskreditierung der Streitkräfte die Staatsbürgerschaft.

Grund seien von Anin begangene Verbrechen, teilte das Innenministerium der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit.

Anin ist Chefredakteur des Internetportals "Waschnyje Istorii" ("Wichtige Geschichten"). Aufsehen erregten unter anderem Recherchen des Mediums über die mutmaßliche Tochter von Kremlchef Wladimir Putin und die Mitarbeit an dem internationalen Projekt zur Enthüllung von Steueroasen, bekannt als "Pandora Papers"

Anin wurde Ende März in Abwesenheit wegen "wissentlicher Verbreitung von Falschinformationen über die russischen Streitkräfte" zu 8,5 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.

24. Dezember, 8.25 Uhr: Ukrainisches Verhandlerteam ist zurück

Selenskyj berichtete auch über den Fortgang der Gespräche für eine Friedenslösung. Das ukrainische Verhandlungsteam sei aus den USA zurück und habe mit Blick auf ein Abkommen für ein Ende des Kriegs Fortschritte erzielt.

Details nannte er nicht. "Die Ukraine wird niemals ein Hindernis für den Frieden sein", sagte Selenskyj. Zugleich warnte er davor, dass Russland den diplomatischen Prozess sprengen könnte.

Moskau und Kiew verhandeln nicht direkt miteinander. Die Delegationen beider Länder beraten sich mit amerikanischen Vermittlern, um ihre jeweiligen Positionen durchzusetzen. Zuletzt gab es mehrtägige Gespräche in Miami.

Wolodymyr Selenskyj (47), der Präsident der Ukraine.  © Michael Kappeler/dpa

24. Dezember, 8.23 Uhr: Selenskyj klagt über schwere Angriffe auf Energiesystem

Nach schweren Angriffen auf die Region Tschernihiw, bei denen Infrastruktur zur Energieversorgung in Mitleidenschaft gezogen wurde, warf Selenskyj Russland Zynismus vor.

"Natürlich versuchen die Russen auch dieses Fest und diesen heiligen Tag zu zerstören", sagte er am Dienstag in seiner abendlichen Videobotschaft. Die Ukraine brauche daher Unterstützung, vor allem bei der Flugabwehr - sowohl an Feier- als auch an Wochentagen.

Bundeskanzler Friedrich Merz (70, CDU) hatte Putin vergangene Woche zu einer Waffenruhe in der Ukraine über Weihnachten aufgefordert.

Die Ukraine feiert anders als in früheren Jahren Weihnachten inzwischen offiziell nach westlichem Brauch. Viele ukrainische Christen halten sich aber weiter an orthodoxe Traditionen, Weihnachten wie in Russland zum 7. Januar zu feiern.

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