Ukraine-Krieg: Friedensplan für Ukraine - Selenskyj gegen Gebietsabtretung

Ukraine - Tagelang berieten die USA und die Ukraine über Eckdaten eines Friedensplans. Dessen genauer Inhalt: unbekannt. Nun kommen die europäischen Verbündeten wieder ins Spiel. Kanzler Merz ist auch dabei.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) will am Montag wieder mit seinen europäischen Verbündeten beraten. (Archivfoto)
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) will am Montag wieder mit seinen europäischen Verbündeten beraten. (Archivfoto)  © Peter Morrison/AP/dpa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) wird am Montag zu Gesprächen mit den westlichen Partnern um Bundeskanzler Friedrich Merz (70, CDU) in London erwartet.

An den Beratungen über den aktuellen Stand des US-Friedensplans zur Beendigung des russischen Angriffskrieges in der Ukraine werden auch der britische Premierminister Keir Starmer (63) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) teilnehmen.

"Die Europäer werden notwendigerweise eine tragende Säule der gerechten und dauerhaften Lösung sein, die wir gemeinsam aufbauen", schrieb Macron vorab auf der Plattform X.

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Ukraine Angeblich schon im Einsatz: Russland zeigt neuartigen Kampfroboter

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

8. Dezember, 21.37 Uhr: Friedensplan für Ukraine - Selenskyj gegen Gebietsabtretung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnt Gebietsabtretungen an Russland - ein zentraler Punkt aus dem US-Plan für ein Ende des Ukraine-Kriegs - weiter ab. Eine überarbeitete Fassung des Plans soll ihm zufolge bis zum morgigen Dienstag an Washington übermittelt werden.

Mit Blick auf Gebietsabtretungen teilte Selenskyj ukrainischen Journalisten nach einem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der E3-Staaten (Deutschland, Frankreich, Großbritannien) in London mit: "Wir haben nach dem Gesetz keinerlei Recht dazu - weder nach dem Gesetz der Ukraine, noch unserer Verfassung oder dem Völkerrecht, wenn wir ehrlich sind."

Wolodymyr Selenskyj lehnt Gebietsabtretungen an Russland ab. Drohen die Friedensgespräche jetzt zu scheitern?
Wolodymyr Selenskyj lehnt Gebietsabtretungen an Russland ab. Drohen die Friedensgespräche jetzt zu scheitern?  © Photo by PAUL FAITH / AFP

8. Dezember, 15.30 Uhr: Selenskyj zu Treffen mit Merz, Starmer und Macron in London eingetroffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu einem Treffen mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), dem britischen Premierminister Keir Starmer und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in London eingetroffen.

Starmer begrüßte Selenskyj am Montag am Regierungssitz in der Downing Street. Merz und Macron waren bereits kurz zuvor dort eingetroffen. Im Mittelpunkt der Beratungen stehen die Bemühungen um eine Beendigung des Ukraine-Kriegs.

8. Dezember, 8.38 Uhr: Toter und Verletzte nach russischen Angriffen

Bei neuen russischen Drohnenangriffen sind in der Ukraine mindestens ein Mann getötet und zwölf weitere Menschen verletzt worden.

Im Gebiet Dnipropetrowsk sei der 51-Jährige an seinen Verletzungen gestorben, teilten die Behörden mit. Fünf Menschen seien verletzt worden, darunter ein 13 Jahre altes Mädchen und ein 14-jähriger Junge. Im Gebiet Sumy wurde laut Behörden ein mehrgeschossiges Wohnhaus bei einem Drohnenangriff getroffen. Sieben Zivilisten seien verletzt worden, hieß es.

Ukraine, Dnipro: Bei neuen russischen Drohnenangriffen sind in der Ukraine mindestens ein Mann getötet und zwölf weitere Menschen verletzt worden. (Archivfoto)
Ukraine, Dnipro: Bei neuen russischen Drohnenangriffen sind in der Ukraine mindestens ein Mann getötet und zwölf weitere Menschen verletzt worden. (Archivfoto)  © Dnipropetrovsk military regional/Dnipropetrovsk military regional administration/dpa

8. Dezember, 6.27 Uhr: Trump unsicher, ob Selenskyj Friedensplan gutheißt

US-Präsident Donald Trump (79) ist sich nach eigenen Angaben nicht sicher, ob der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) mit einem neuen Vorschlag für ein Ende des russischen Angriffskriegs einverstanden ist.

Die USA hätten mit Kremlchef Wladimir Putin gesprochen und mit ukrainischen Vertretern, darunter Selenskyj, sagte Trump am Sonntagabend (Ortszeit) in Washington. "Und ich muss sagen, dass ich ein wenig enttäuscht bin, dass Präsident Selenskyj den Vorschlag noch nicht gelesen hat", schob der US-Präsident hinterher. Das sei der Stand von vor ein paar Stunden gewesen.

US-Präsident Donald Trump (79) ist unsicher, ob Selenskyj (47) mit einem neuen Vorschlag für ein Ende des russischen Angriffskriegs einverstanden ist. (Archivfoto)
US-Präsident Donald Trump (79) ist unsicher, ob Selenskyj (47) mit einem neuen Vorschlag für ein Ende des russischen Angriffskriegs einverstanden ist. (Archivfoto)  © Alex Brandon/AP/dpa

8. Dezember, 6.16 Uhr: Baerbock - Kein Gebietsverzicht für Frieden

Die Ukraine darf nach Worten der Präsidentin der UN-Vollversammlung, Annalena Baerbock (44), nicht zu Gebietsabtretungen als Teil einer Friedenslösung gezwungen werden.

"Man ächtet einen Angriffskrieg und belohnt ihn nicht noch. Wer Aggression prämiert, wird statt Frieden weitere Kriege ernten", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

7. Dezember, 22.21 Uhr: Meloni versichert Selenskyj weitere Unterstützung

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj weitere Unterstützung gegen Russlands Angriffskrieg zugesichert.

In einem Telefonat vor einem Treffen Selenskyjs mit weiteren europäischen Partnern in London hielt die rechte Regierungschefin nach Angaben ihres Büros Moskau eine "neue Serie wahlloser Angriffe auf zivile Ziele" in der Ukraine vor. Ihr Land werde weitere Güter zur Unterstützung der dortigen Energieinfrastruktur und Bevölkerung liefern, auch Generatoren. Ziel bleibe ein dauerhafter und gerechter Frieden.

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (48) hat dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj (47) weitere Unterstützung im Kampf gegen Russlands Angriffskrieg zugesichert. (Archivbild)
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (48) hat dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj (47) weitere Unterstützung im Kampf gegen Russlands Angriffskrieg zugesichert. (Archivbild)  © Agf/AGF via ZUMA Press/dpa

7. Dezember, 18.52 Uhr: Selenskyj zu Gesprächen mit Partnern in London - Merz dabei

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird an diesem Montag zu Gesprächen mit den westlichen Partnern um Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in London erwartet.

Bei den Beratungen, an denen auch der britische Premierminister Keir Starmer und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron teilnehmen, geht es um den aktuellen Stand des Friedensplans für ein Ende des Krieges in der Ukraine.

"Die Europäer werden notwendigerweise eine tragende Säule der gerechten und dauerhaften Lösung sein, die wir gemeinsam aufbauen", schrieb Macron auf der Plattform X. Die USA und die Ukrainehatten bis Samstag drei Tage lang über einen Friedensplan verhandelt. Selenskyj hatte sich nach eigenen Angaben zum Abschluss dazugeschaltet. Er nannte die Konferenz konzentriert und konstruktiv.

7. Dezember, 18.51 Uhr: Treffer auf Staudamm in Ukraine unterbricht Nachschubroute

Russische Raketen haben in der Ostukraine einen Staudamm mit einer wichtigen Nachschubroute für die ukrainische Armee beschädigt.

Die Straße über den Staudamm von Petschenihy sei gesperrt, teilte der Bürgermeister des Ortes, Olexander Gussarow, auf Telegram mit.

Bei dem Dorf im Gebiet Charkiw wird der Fluss Siwerskyj Donez gestaut. Die Fernstraße führt zu drei Frontabschnitten Woltschansk, Welykyj Burluk und Kupjansk, an denen die ukrainischen Verteidiger unter schwerem Druck der russischen Armee stehen. Nach Berichten ukrainischer Telegramkanäle wurde auch eine weitere Brücke über den Stausee bei dem Dorf Staryj Saltiw zerstört.

Eine zerstörte Brücke über den Fluss Siwerskyj Donez ist im befreiten Dorf Bogorodychne in der Ukraine zu sehen. (Archivbild)
Eine zerstörte Brücke über den Fluss Siwerskyj Donez ist im befreiten Dorf Bogorodychne in der Ukraine zu sehen. (Archivbild)  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

7. Dezember, 11.46 Uhr: Selenskyj - mehr Flugabwehrsysteme sind Priorität

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hofft nach massiven Luftangriffen Moskaus auf schnellere Unterstützung für sein Land.

Die Ukraine arbeite weiter mit ihren Partnern zusammen, um auf die Angriffe zu reagieren, schrieb er in sozialen Medien. Die klare Priorität seien mehr Flugabwehrsysteme und -raketen sowie mehr Unterstützung für die ukrainischen Verteidiger. Jede Vereinbarung müsse schneller umgesetzt werden.

7. Dezember, 7.14 Uhr: Ungeachtet der Friedensgespräche - Russland greift weiter an

Ungeachtet der Gespräche über eine Friedenslösung hat Russland die Ukraine auch in der Nacht zu Sonntag mit massiven Angriffen aus der Luft überzogen.

Die zentralukrainische Großstadt Krementschuk in der Region Poltawa wurde laut Angaben der ukrainischen Luftwaffe von Dutzenden Drohnen und Hyperschallraketen vom Typ Kinschal attackiert, wie unter anderem die Nachrichtenagentur RBK-Ukraine meldete.

Beschädigte Autos nach einem russischen Raketenangriff in der Region Poltawa. (Archivfoto)
Beschädigte Autos nach einem russischen Raketenangriff in der Region Poltawa. (Archivfoto)  © Uncredited/Ukrainian Emergency Service/AP/dpa

7. Dezember, 7.13 Uhr: Bis zu 16 Stunden Stromsperre für Menschen in der Ukraine

Die Reparaturen am Energienetz der Ukraine nach einem massiven russischen Luftangriff werden dem Versorger Ukrenerho zufolge mehrere Wochen dauern.

"Die Lage ist ziemlich schwierig. Wir sprechen tatsächlich nicht über Tage, sondern über Wochen, die eine Wiederherstellung braucht", sagte der Chef des Staatsunternehmens, Witalyj Sajtschenko, in der Dauernachrichtensendung des ukrainischen Fernsehens. Für die Menschen bedeute dies, dass die Stromsperren statt 4 bis 8 Stunden nun 12 bis 16 Stunden dauerten. Dies betreffe die meisten Landesteile, sagte Sajtschenko. Die Abschaltungen bedeuten meistens auch, dass es in den Wohnungen kein Wasser gibt.

Titelfoto: Photo by PAUL FAITH / AFP

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