Ukraine-Krieg, Tag 53: Ukraine meldet weitere Raketenangriffe auf Mariupol
Kiew (Ukraine) - Seit 53 Tagen führt Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Ein Ende des Konflikts ist weiterhin nicht in Sicht. TAG24 berichtet im Liveticker.
In der umkämpften ukrainischen Hafenstadt Mariupol ist die Lage laut Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) äußerst ernst. Die Situation dort sei zudem "einfach unmenschlich".
Moskau rief die ukrainischen Truppen derweil zur Aufgabe auf.
Der Einsatz von Tu-22M Überschallbombern durch die russischen Streitkräfte beim Angriff auf das Asowstal-Werk könne auf die Absicht hindeuten, den Kampf bald zu beenden, indem sie die verbliebenen ukrainischen Kämpfer mit Feuerkraft vernichteten, schrieb das US-Kriegsforschungsinstitut Institute for the Study of War (ISW) in seiner jüngsten Ukraine-Analyse.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (63) appellierte an die EU-Länder, der Ukraine schnell Waffen zu liefern. Oberstes Ziel eines anstehenden, sechsten Sanktionspaketes der EU gegen Russland sei, Moskaus Einnahmen zu schrumpfen.
Wer die Geschehnisse vom Samstag (16. April) nochmals nachverfolgen möchte, hat hier die Möglichkeit dazu. Alle aktuellen Entwicklungen des Ukraine-Kriegs am heutigen Sonntag (17. April) gibt es wie gewohnt im Liveticker.
22.19 Uhr: Rund 18.000 Besucher sehen Osterräderlauf mit Feuerwerk für die Ukraine
Mit einem blau-gelben Feuerwerk am Berghang stand der Osterräderlauf im lippischen Lügde am Sonntag im Zeichen des russischen Angriffs auf die Ukraine.
Erstmals seit 2019 rollten nach Einbruch der Dunkelheit sechs mit Stroh gefüllte Holzräder wieder brennend einen Berghang ins Tal der Emmer hinunter. Das Osterritual zur Begrüßung des Frühlings pausierte wegen der Corona-Pandemie zwei Jahre lang.
Am Ostersonntag schauten sich nach Angaben der Veranstalter mehr als 18.000 Besucher das Spektakel an der Landesgrenze zu Niedersachsen an. Ein Feuerwerk schloss den Abend ab. Der Jahrhunderte alte Brauch ist seit 2018 von der Unesco als Immaterielles Kulturerbe gelistet.
19.26 Uhr: Ukraine meldet weitere Raketenangriffe auf Mariupol
Der Kampf um die belagerte südukrainische Hafenstadt Mariupol dauert auch nach dem Verstreichen eines russischen Ultimatums an.
Der ukrainische Generalstab berichtete am Sonntagabend von russischen Raketen- und Bombenangriffen auf die Stadt mit früher mehr als 400.000 Einwohnern. Dabei kämen auch Überschallbomber vom Typ Tu-22M3 zum Einsatz. Besonders in der Nähe des Hafens sowie des Stahlwerks Asowstal gebe es Angriffsversuche russischer Truppen.
Ministerpräsident Denys Schmyhal (46) sagte dem US-Sender ABC, die Stadt sei nicht gefallen. Die ukrainischen Soldaten würden in Mariupol "bis zum Ende kämpfen".
19.21 Uhr: Medwedew warnt Europäer vor eigener Zahlungsunfähigkeit
Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew (56) hat Europa davor gewarnt, bei einer Zahlungsunfähigkeit seines Landes selbst in große wirtschaftliche Schwierigkeiten zu geraten.
"Die Zahlungsunfähigkeit Russlands könnte zur Zahlungsunfähigkeit Europas werden", schrieb der Vizechef des russischen Sicherheitsrats im Nachrichtenkanal Telegram. Zugleich warf er EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (63) vor, sein Land in den Bankrott treiben zu wollen. Das sei die "geheime Absicht der Masochisten aus Brüssel".
17.55 Uhr: Selenskyj kündigt harte Gegenwehr im Osten an
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat angesichts des befürchteten russischen Großangriffs im Osten des Landes harte Gegenwehr angekündigt.
"Wir werden unser Territorium nicht aufgeben", sagte Selenskyj dem US-Nachrichtensender CNN laut englischer Übersetzung in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview. Die Schlacht in der Region Donbass könne den Verlauf des gesamten Krieges beeinflussen. Die Ukraine müsse sich daher behaupten.
Selensjyj sagte, es sei wichtig, wenn möglich einen Dialog mit Russland zu finden. Nach den Gräueltaten gegen Zivilisten im Kiewer Vorort Butscha und anderen Orten sei das aber schwierig. "Unsere Gesellschaft will nicht, dass wir die Gespräche fortsetzen. Das ist eine große Tragödie." Zugleich forderte er vom Westen so schnell wie möglich weitere militärische Ausrüstung.
17.02 Uhr: Kampf um Mariupol - Moskau droht Kiews Truppen mit "Vernichtung"
Russland hat den in der Hafenstadt Mariupol noch zu Tausenden kämpfenden ukrainischen Truppen mit Vernichtung gedroht.
Die Einheiten, darunter 400 ausländische Söldner, hätten sich in dem Stahlwerk Asowstal verschanzt, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow (55), am Sonntag in Moskau. Die Regierung in Kiew habe ihnen untersagt, die Waffen niederzulegen. Zuvor hatte Moskau ein Ultimatum bis Sonntagmittag gestellt und den Soldaten im Fall einer Kapitulation zugesichert, sie würden am Leben bleiben.
"Im Fall einer weiteren Gegenwehr werden sie alle vernichtet", sagte Konaschenkow. Nach russischen Angaben sollen allein in dem Werk etwa 2500 Kämpfer sein, die die Stadt gegen eine komplette Eroberung verteidigen wollen.
16.12 Uhr: Selenskyj: US-Präsident Biden sollte in die Ukraine kommen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat US-Präsident Joe Biden (79) zu einem Besuch der Ukraine aufgerufen.
"Ich denke, er ist der Anführer der Vereinigten Staaten und deshalb sollte er kommen und sich das ansehen", sagte Selenskyj in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit dem Sender CNN auf Englisch.
Es sei natürlich Bidens Entscheidung und hänge von der Sicherheitssituation ab, sagte Selenskyj weiter. Er gehe aber davon aus, dass Biden kommen werde.
Biden hatte zuletzt erklärt, nach den jüngsten hochrangigen politischen Besuchen in Kiew ebenfalls zu erwägen, einen ranghohen Vertreter zu Gesprächen in die Ukraine zu schicken.
13.50 Uhr: Ex-Außenminister Gabriel weist Kritik an Steinmeier zurück
Der ehemalige Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (62) hat Kritik an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (66) aus der Ukraine zurückgewiesen und den zurückhaltenden Kurs der Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz (63, alle SPD) mit Blick auf Waffenlieferungen verteidigt.
In einem Gastbeitrag für den "Spiegel" sprach Gabriel von "gezielten Angriffen auf den deutschen Bundespräsidenten" und warf dem ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk (46) "Verschwörungstheorien" vor. Der ukrainische Botschafter reagierte bereits bei Twitter auf Gabriels Beitrag. Mehr dazu lest Ihr bei TAG24: "Ukraine-Krieg: Ex-Außenminister Gabriel verteidigt Steinmeier".
12.49 Uhr: EU schickt weitere 50 Millionen Euro an die Ukraine
Die Europäische Union unterstützt die Ukraine mit zusätzlichen Geldern für humanitäre Güter. Die EU stellt weitere 50 Millionen Euro bereit für Menschen, die vom russischen Angriffskrieg in der Ukraine betroffen sind, wie aus einer Mitteilung am Sonntag hervorgeht.
Demnach sollen 45 Millionen an die Ukraine gehen und fünf Millionen an das Nachbarland Moldau. Die Gelder seien Teil der Mittel, die während einer für die Ukraine organisierten Geberkonferenz vergangenes Wochenende zugesagt wurden.
Damit hat die EU der Mitteilung zufolge nun 143 Millionen Euro für humanitäre Hilfen in Reaktion auf den Krieg bereitgestellt. Die neuen Gelder sollen unter anderem für medizinische Notfallhilfe, Zugang zu sauberem Trinkwasser sowie Notunterkünfte ausgegeben werden.
12.43 Uhr: Papst spendet Segen "Urbi et Orbi" an "Ostern des Krieges"
Papst Franziskus (85) hat auch seine Osterbotschaft "Urbi et Orbi" für einen eindringlichen Appell gegen die Kriege und Konflikte auf der Welt genutzt.
"Wir haben zu viel Blutvergießen, zu viel Gewalt gesehen", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag vor rund 100.000 Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom. Ähnlich wie die Jünger nach der Auferstehung Jesu Christi, die an Ostern gefeiert wird, seien heute auch "unsere Herzen von Angst und Schrecken erfüllt, als so viele unserer Brüder und Schwestern sich einschließen mussten, um sich vor den Bomben zu schützen", sagte Franziskus. Er sprach von einem "Ostern des Krieges".
12.41 Uhr: Türkische Moschee "befreit"
Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, teilte am Sonntag in Moskau mit, dass auf Bitte des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan "Geiseln" aus einer Moschee in Mariupol "befreit" worden seien.
Bei der "Spezialoperation" seien am Samstag die von "ukrainischen Nazis" festgehaltenen Menschen aus der türkischen Moschee in Sicherheit gebracht worden. Dabei seien 29 Kämpfer, darunter ausländische Söldner, getötet worden. Eine Zahl an "Geiseln" nannte Russland nicht. Überprüfbar von unabhängiger Seite waren auch diese Angaben zunächst nicht. Die Moschee liegt am Hafen, dort könnten Menschen Sicherheit gesucht haben.
12.34 Uhr: Osterpredigten unter dem Eindruck des Ukraine-Krieges
Die Osterpredigten in Deutschland haben in diesem Jahr unter dem Eindruck des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gestanden.
In Stuttgart ermutigte der württembergische Landesbischof Frank Otfried July laut vorab verbreitetem Text am Sonntag die Menschen, für das Leben und den Frieden einzutreten. Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger rief dazu auf, trotz des Kriegs in der Ukraine und weiterer aktueller Krisen das Hoffnung Schenkende in der Welt und auch in der Kirche nicht aus dem Blick zu verlieren.
Der Bischof von Hildesheim, Heiner Wilmer, forderte mit Blick auf den Krieg in der Ukraine zu Gesprächen zwischen den Konfliktparteien auf. Jesus habe in der Bergpredigt den Weg zum Frieden aufgezeigt.
Der Fuldaer Bischof Michael Gerber rief zu Solidarität mit Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine auf. Und der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf rief zur Überwindung von Ängsten auf, gerade auch in Zeiten des Krieges. Viele hätten Angst, welche Folgen der brutale Krieg in der Ukraine haben werde, sagte er laut Redetext.
12.29 Uhr: Rumänien sperrt Schwarzmeerhafen für russische Schiffe
Die rumänische Seefahrtsbehörde (ANV) hat den Schwarzmeerhafen Constanta wegen des Kriegs in der Ukraine für russische Schiffe gesperrt. Die Maßnahme trat am Sonntag 00.00 Uhr Ortszeit (Samstag 23 Uhr MESZ) in Kraft, berichtete die lokale Zeitung "Ziua de Constanta" unter Bezug auf die Verordnung der Behörde.
Mit der Regelung würden Wirtschaftssanktionen umgesetzt, die die Europäische Union (EU) gegen Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängt hatte, hieß es weiter. Ausgenommen seien lediglich Seefahrzeuge, deren Besatzungen um Asyl nachsuchen, die in lebensrettender Mission unterwegs oder in Seenot geraten sind.
12.28 Uhr: Tote und Verletzte durch Beschuss im Gebiet Charkiw
Im ostukrainischen Charkiw sind nach Behördenangaben mindestens drei Zivilisten durch russischen Beschuss mit Artillerie und Raketen getötet worden. 31 Menschen seien verletzt worden, teilte der Gouverneur des Gebiets, Oleh Synjehubow, am Sonntag im Nachrichtenkanal Telegram mit.
Insgesamt hätten die russischen Truppen 23 Mal Teile der Gebietshauptstadt Charkiw und Ortschaften im Gebiet beschossen. Zudem gab es einen Raketenangriff. Synjehubow warnte die Einwohner von Charkiw davor, ohne triftigen Grund ins Freie zu gehen.
12.24 Uhr: "Sandartisten" wollen Selenskyjs Geschichte zeigen
Die Geschichte des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (44) bewegt zurzeit viele Menschen - ein Leipziger Künstlerkollektiv will sie Ende April in Sand gezeichnet zeigen.
"Geplant ist, dass wir einen etwa 15-minütigen Auftritt beim Bundespresseball in Berlin haben", sagte Dimitrij Sacharow, der Regisseur der "Sandartisten". Die sechs Künstlerinnen im Ensemble sind darauf spezialisiert, Bilder mit feinem Wüstensand auf einem Leuchttisch zu zeichnen. Immer wieder werden die Szenen verwischt und neue gemalt - so dass eine Art Film aus Sand entsteht.
Die Geschichte Selenskyjs will die Künstlerin Alla Denisova beim Bundespresseball zeigen. In ihrer Wohnung in Leipzig hängen Skizzen der Szenen, die sie beim Auftritt mit fein gerieseltem Sand und einem Pinsel zeichnet. Jede Falte und jeder Schatten von Selenskyjs Gesicht soll zu sehen sein. Für das Publikum wird das Bild auf dem Leuchttisch mit einer Kamera auf eine Leinwand übertragen.
11.28 Uhr: Ukraine-Krieg mach Speiseöl zu Hamsterware
Mit einer gestohlenen Ladung Speiseöl im Handwagen ist ein Mann in Thüringen einer Polizeistreife in die Arme gelaufen.
Der 51-Jährige hatte am Ostersonntag mehrere Kanister mit insgesamt 70 Liter der aktuellen Hamsterware auf den Handkarren geladen, wie die Polizei mitteilte. Von den Beamten in Bad Langensalza befragt, habe er eingeräumt, das Öl in den frühen Morgenstunden aus dem Lagerraum einer Gaststätte entwendet zu haben.
Die Polizisten forderten ihn auf, das Öl zurückzubringen. Gegen den polizeibekannten Mann laufe nun eine Anzeige wegen besonders schweren Diebstahls.
11.12 Uhr: Russland: Ukrainische Truppen in Mariupol ergeben sich nicht
Die in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol kämpfenden ukrainischen Truppen wollen sich nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums nicht ergeben.
Die Einheiten, darunter 400 ausländische Söldner, hätten sich in dem Stahlwerk Asowstal verschanzt, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Sonntag in Moskau. Die Regierung in Kiew habe ihnen untersagt, die Waffen niederzulegen. Zuvor hatte Moskau ein Ultimatum gestellt und den Soldaten im Fall einer Kapitulation zugesichert, sie würden am Leben bleiben.
"Im Fall einer weiteren Gegenwehr werden sie alle vernichtet", sagte Konaschenkow. Nach russischen Angaben sollen in dem Werk etwa 2500 Kämpfer sein, die die Stadt gegen eine komplette Eroberung verteidigen wollen.
11.09 Uhr: Bürgermeister im Kiewer Gebiet meldet Raketenangriff
In der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist in dem Ort Browary nach Behördenangaben am Sonntag bei einem russischen Raketenangriff ein Teil der Infrastruktur getroffen worden.
Es könne zu Unterbrechungen bei der Wasser- und Stromversorgung kommen, sagte Bürgermeister Ihor Saposchko in einem Video. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte den Angriff. Es sei dort ein Werk zur Produktion von Munition zerstört worden, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow in Moskau.
Der Krieg gehe weiter, sagte Bürgermeister Saposchko in Browary. Der Rathauschef rief in seinem Nachrichtenkanal bei Telegram die Bürger der Stadt rund zwölf Kilometer nordöstlich von Kiew auf, die Ruhe zu bewahren.
Das russische Verteidigungsministerium behauptete, dass innerhalb von 24 Stunden insgesamt weitere 68 Militärobjekte in dem Land zerstört worden seien. Darunter seien sechs Lager mit Raketen und Artillerie sowie mit Treibstoff, aber auch Drohnen und Kampfverbände gewesen, sagte Ministeriumssprecher Konaschenkow.
10.40 Uhr: Gewerkschaft NGG warnt vor Stopp der Gaslieferungen aus Russland
Die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) hat vor einem Stopp der Gaslieferungen aus Russland gewarnt.
"Ein Stopp der Gaslieferungen hätte massive Auswirkungen auf die Nahrungsmittelherstellung. Die Ernährungsindustrie ist nach der chemischen Industrie der zweitgrößte industrielle Gasverbraucher in Deutschland", sagte der NGG-Vorsitzende, Guido Zeitler, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Wenn nicht mehr ausreichend Gas geliefert werde, könne auch nicht mehr produziert werden. "Wir würden zwar deshalb keinen Hunger leiden, aber es würde große Produktionsausfälle geben, die die Verbraucher in den Supermärkten spüren würden."
Der größte Gasverbraucher in der Ernährungsindustrie sei die Milchwirtschaft, gefolgt von der Fleischindustrie. Danach kämen die Fett-, Öl-, Brot-, und Zuckerindustrie, aber auch das Bäcker- und Fleischhandwerk. Gas wird in der Ernährungsindustrie demnach vor allem als Prozessenergie benötigt. "Zur Nahrungsmittelherstellung wird zum Trocknen, Kochen oder Garen viel Energie benötigt. Dasselbe gilt fürs Abkühlen, um die Lebensmittel haltbar zu machen".
10.38 Uhr: Russland will Ukraine immer noch unter Kontrolle bringen
Trotz seiner Konzentration auf den Osten der Ukraine bleibt Russlands Kriegsziel nach Einschätzung britischer Geheimdienste unverändert. Moskau wolle die Ukraine dazu zwingen, ihre euro-atlantische Ausrichtung aufzugeben.
Außerdem wolle es seine eigene Dominanz in der Region behaupten, hieß es am Ostersonntag in einer Erklärung des britischen Verteidigungsministeriums unter Berufung auf Geheimdienstinformationen.
Operativ sei Russland weiterhin dabei, seine Truppen und seine Ausstattung aus Belarus in Richtung der Ost-Ukraine zu verlagern - unter anderem an Orte nahe der Stadt Charkiw.
10.30 Uhr: Bundespolizei registriert weitere 4000 Flüchtlinge aus der Ukraine
Die Bundespolizei hat bislang 354.663 Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland festgestellt. Das teilte das Bundesinnenministerium am Sonntag auf Twitter mit.
Damit ist die Zahl der Menschen, die vor dem Krieg nach Deutschland geflohen sind, seit dem Vortag um rund 4000 gewachsen. Den Angaben zufolge kommen vor allem Frauen, Kinder und alte Menschen. Die tatsächliche Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine dürfte höher liegen, weil nicht alle von ihnen erfasst werden.
10.03 Uhr: Draghi von Diplomatie mit Putin ernüchtert: "Man verliert nur Zeit"
Italiens Ministerpräsident, Mario Draghi (74), ist ernüchtert von den diplomatischen Versuchen, Kremlchef Wladimir Putin (69) zu einem Waffenstillstand im Ukrainekrieg zu überzeugen.
"Ich fange an zu denken, dass diejenigen Recht haben, die sagen: Es ist sinnlos, mit ihm zu reden, man verliert nur Zeit", sagte der Regierungschef in einem Interview der Tageszeitung "Corriere della Sera".
Draghi hatte vor Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine mit Putin telefoniert und auch danach noch einmal. "Wir hatten uns darauf verständigt, uns ein paar Tage später nochmal zu sprechen. Und dann kam der Horror von Butscha", sagte Draghi.
Er will die Hoffnung auf einen diplomatischen Ausweg zwar nicht aufgeben und wolle auch Frankreichs Präsidenten Macron (44) weiter unterstützen. "Aber ich habe den Eindruck, dass der Schrecken des Krieges mit all dem Gemetzel, mit all dem, was den Kindern und Frauen angetan wird, völlig losgelöst ist von den Worten und Telefonaten", sagte Draghi.
10 Uhr: Polens Grenzschutz: Mehr Einreisen in die Ukraine als Ausreisen
Polens Grenzschutz hat am Samstag mehr Einreisen in die Ukraine als Ausreisen aus dem östlichen Nachbarland gezählt. Rund 22.000 Menschen hätten Polen Richtung Ukraine verlassen, teilte der Grenzschutz am Sonntag per Twitter mit. Dagegen kamen im gleichen Zeitraum aus der Ukraine 19.200 Menschen nach Polen - fast ein Viertel weniger als am Vortag.
Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine haben sich UN-Angaben zufolge mehr als 2,8 Millionen Menschen von dort ins Nachbarland Polen in Sicherheit gebracht.
Bei den Ukraine-Rückkehrern handelte es sich nach Angaben der Behörden zum Großteil um ukrainische Staatsbürger. Sie reisen meist in Gebiete, die die ukrainische Armee zurückerobert hat.
9.58 Uhr: Bürgermeister im Kiewer Gebiet meldet Raketenangriff
In der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist in dem Ort Browary nach Behördenangaben am Sonntag bei einem russischen Raketenangriff ein Teil der Infrastruktur getroffen worden.
Es könne zu Unterbrechungen bei der Wasser- und Stromversorgung kommen, sagte Bürgermeister Ihor Sapaschko in einem Video. Der Krieg gehe weiter. Der Rathauschef rief in seinem Nachrichtenkanal bei Telegram die Bürger der Stadt rund zwölf Kilometer nordöstlich von Kiew auf, die Ruhe zu bewahren.
In der Hauptstadt Kiew teilten die Behörden mit, dass es dort ruhig geblieben sei – abgesehen vom Luftalarm. Anders als am Vortag habe es keine neuen Explosionen gegeben. Ein Sprecher der Stadt betonte, es sei zu früh, von einer sicheren Lage zu sprechen. Bürgermeister Vitali Klitschko (50) hatte am Vortag Bürger, die zurückkehren wollten, gewarnt, das zu tun. Sie sollten an einem sicheren Ort bleiben.
In der Region um die südukrainische Stadt Mykolajiw teilte der Gebietsgouverneur Witalij Kim mit, dass die russische Armee weiter mit Raketen schieße. Er erwartet nach eigenen Angaben eine Mobilmachung in Russland, die ein bis zwei Monate dauern könne. Das sei für die Ukraine genug Zeit, um sich mit ausreichend Waffen zu versorgen, sagte er in einem Video.
9.53 Uhr: Angriffe auf Kiew und Charkiw
Bei neuen Angriffen auf Kiew und Charkiw sind offiziellen Angaben zufolge bereits am Samstag mehrere Menschen getötet worden.
Luftschläge gab es den Angaben zufolge auch in anderen Teilen der Ukraine.
9.49 Uhr: Reisebus mit Flüchtlingen kommt von Fahrbahn ab
Ein Reisebus mit Flüchtlingen aus der Ukraine ist am Sonntagmorgen von der Autobahn 24 (Berlin - Hamburg) abgekommen. Verletzt wurde nach Angaben der Polizei niemand.
Der Bus blieb neben der Fahrbahn zwischen den Anschlussstellen Wöbbelin und Hagenow (Landkreis Ludwigslust-Parchim) stehen und sollte am Vormittag geborgen werden. Die 41 Fahrgäste, die auf dem Weg nach Dänemark waren, sollten ihre Reise am Nachmittag fortsetzen. Sie wurden vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) betreut, das auf einem Parkplatz Zelte aufgebaut hatte.
9.45 Uhr: Zerstörung in Borodjanka
Borodjanka und andere Städte in den Vororten von Kiew wurden erst kürzlich von den einmarschierenden russischen Truppen befreit.
Die russischen Truppen haben dort ein Bild der Verwüstung und Zerstörung hinterlassen.
9.42 Uhr: Hunderte Studenten aus Russland und Ukraine an Brandenburger Unis
An Brandenburgs Hochschulen studieren zu Beginn des neuen Sommersemesters Hunderte Menschen aus der Ukraine, Russland und Belarus.
Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Zugleich zeigen sich die Universitäten solidarisch mit Flüchtlingen aus der Ukraine. "Weit über 100 Hilfsgesuche von geflüchteten Studierenden aus der Ukraine sind bisher bei uns eingegangen", sagt Michaela Grün, Sprecherin der Europa Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Dort arbeiten und studieren derzeit über 150 Ukrainer.
Im sogenannten "College-Programm" habe die Hochschule zuletzt 30 Plätze für Studenten aus der Ukraine freigegeben. Darüber hinaus hätten in den vergangenen Wochen zahlreiche Hilfs- und Informationsveranstaltungen auf dem Programm gestanden. In einem Wohnheim sammelten Studenten Bekleidung für Flüchtlinge.
9.38 Uhr: Park-Knöllchen für Ukrainer
Park-Knöllchen für geflüchtete Ukrainer haben in Bonn für Diskussionen gesorgt. Die örtliche FDP hatte moniert, dass der Stadtordnungsdienst Bußgelder gegen Geflüchtete wegen Verstößen gegen das Bewohnerparken und fehlender Umweltplakette erlassen habe.
"Für eine Übergangszeit wären mehr Feingefühl und eine kulante Regelung der deutlich bessere Weg", sagte der FDP-Ortsvorsitzende Bernd Bollmus. Die Stadt dagegen erklärte, "dass ein genereller Verzicht auf Verwarnungen, auch temporär, nicht in Betracht kommt".
Die Verwaltung berücksichtige aber die besondere Situation der Geflüchteten. "Daher soll die Verwarnung bitte als Hinweis verstanden werden, sich bei der Stadtverwaltung zu melden, um das Thema klären zu können", teilte ein Sprecher mit. Zuerst hatte der Bonner "General-Anzeiger" berichtet.
Eine landesweit einheitliche Regelung, wie mit ukrainischen Falschparkern verfahren werden soll, gibt es nach Angaben des Innenministeriums nicht. Dies liege im Ermessen der einzelnen Kommunen, sagte eine Sprecherin.
6.27 Uhr: Weiterhin Teilblockade in Charkiw
Im Lagebericht des ukrainischen Generalstabes hieß es, eine Teilblockade der Millionenstadt Charkiw im Osten des Landes und der Beschuss von Wohngebieten dort dauere an.
Er warnte zudem vor der weiteren Möglichkeit von Raketenangriffen auf die Regionen Tschernihiw im Norden und Sumy im Nordosten. Von dort hatten sich russische Truppen jüngst nach Verlusten und aufgrund eines künftigen russischen Fokus der Kämpfe auf den Osten des Landes zurückgezogen.
6.26 Uhr: Russland setzt Luftschläge gegen Mariupol fort
Die russische Armee hat ukrainischen Angaben zufolge Luftangriffe auf die heftig umkämpfte Hafenstadt Mariupol fortgesetzt. Das teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Sonntag mit.
Angriffe seien auch im Bereich des Hafens erfolgt, hieß es weiter. Russische Einheiten bereiteten sich zudem "vermutlich" auf eine Marineoperation zur Landung in Mariupol vor.
Moskau hatte am Samstag erklärt, dass die Stadt bereits praktisch unter Kontrolle russischer Einheiten stünde. Rund 2500 verbliebene ukrainische Kämpfer seien in dem Stahlwerk Asowstal eingekesselt. In der Nacht zu Sonntag riefen die russischen Streitkräfte die ukrainischen Kämpfer dazu auf, sich angesichts der "katastrophalen Situation" im Stahlwerk bis Sonntagmorgen zu ergeben.
6 Uhr: Moskaus Vorgehen in Mariupol könnte Verhandlungen beenden
Selenskyj drohte Russland mit einem Ende der Friedensverhandlungen, falls die ukrainischen Kämpfer in der Hafenstadt Mariupol getötet werden sollten.
"Die Vernichtung unserer Jungs in Mariupol, das was sie gerade tun (...), könnte einen Schlussstrich unter jede Form von Verhandlungen setzen", sagte Selenskyj in einem Interview mit örtlichen Internetmedien.
5.40 Uhr: Russische Truppen warten auf besseres Wetter
Der Gouverneur des ostukrainischen Gebiets Luhansk erklärte, Russland habe bereits Zehntausende Soldaten für eine baldige Offensive im Osten der Ukraine zusammengezogen.
Zudem seien Hunderte Einheiten Technik in die Region transportiert worden, sagte Serhij Hajdaj. Seiner Einschätzung nach warteten die russischen Truppen nur noch auf besseres Wetter, um dann zeitgleich in den Gebieten Luhansk und Donezk ihre Angriffe zu starten. In beiden Regionen soll nach Wettervorhersagen voraussichtlich Mitte kommender Woche der Regen aufhören und am Samstag wieder beginnen. Am kommenden Sonntag feiert die russisch-orthodoxe Kirche Ostern.
5.30 Uhr: Waffenlieferung aus den USA
Aus den USA trafen Medienberichten zufolge erste Teile des jüngsten Unterstützungspakets an Waffen und Munition bereits in der Ukraine ein.
Das berichtete der TV-Sender CNN unter Berufung auf einen Beamten im Weißen Haus. Washington hatte am Mittwoch Kiew weitere Waffen und Munition im Wert von bis zu 800 Millionen Dollar zugesagt - darunter auch Artillerie, gepanzerte Fahrzeuge und Hubschrauber. Sie sollen Kiew insbesondere angesichts des befürchteten russischen Großangriffs im Donbass unterstützen.
4.31 Uhr: Statt Sonnenblumenöl Rapsöl verwenden
In den Supermärkten ist Sonnenblumenöl schon seit Wochen weitgehend ausverkauft. Längst trifft der Mangel aber auch große Unternehmen.
Der Mangel an Sonnenblumenöl bedeutet aber nicht, dass die Bürger auf Pommes, Bratwurst, Berliner und andere frittierte Speisen verzichten müssten. Rapsöl ist ein geeigneter Ersatz, und anders als bei Sonnenblumenöl droht auch kein Mangel. "Beim Raps gibt es kein Problem", sagt der Ovid-Sprecher. Denn in Deutschland, Frankreich oder Polen wird Raps demnach auf jeweils einer knappen Million Hektar angebaut.
4.30 Uhr: Lebensmittelbranche reagiert auf Mangel an Sonnenblumenöl
Unternehmen der Lebensmittelbranche bekommen den Mangel an Speiseöl derzeit stark zu spüren. Große Konzerne wie McDonald's haben deswegen bereits ihre Speiseölmischung für die Zubereitung von Pommes frites geändert.
"Wir nutzen zum Frittieren unserer Pommes eine Pflanzenölmischung - unter anderem aus Sonnenblumen- und Rapsöl - wobei Sonnenblumenöl nur einen kleineren Teil ausmacht", sagt eine Sprecherin von McDonald's Deutschland in München.
Und der aus dem Ukraine-Krieg resultierende Engpass dürfte anhalten. Da die Ukraine der größte Lieferant ist, erwarten Fachleute vorerst keine Verbesserung der Situation.
"Bei Sonnenblumenöl ist die Ukraine der wichtigste Lieferant weltweit", sagt ein Sprecher des Verbands der ölsaatenverarbeitenden Industrien (Ovid) in Berlin. Über die Hälfte der weltweiten Exporte von Sonnenblumenöl komme aus dem osteuropäischen Land. In der Ukraine wurde bislang demnach aus den Sonnenblumenkernen sogenanntes Rohöl hergestellt und über das Schwarze Meer verschifft, die Exporte sind wegen des Kriegs zum Erliegen gekommen. "Das wird sich auf absehbare Zeit nicht verbessern."
3 Uhr: Forderung nach schnelleren Waffenlieferungen für Ukraine
Selenskyj forderte erneut mehr Tempo bei den Waffenlieferungen für sein Land. Ihm zufolge könnten zwei bis drei Wochen zwischen Zusage und Lieferung vergehen, sagte der Staatschef in einem Interview für ukrainische Medien.
Das sei zu lange. Selenskyj fand offenbar bei EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen bereits Gehör. Sie appellierte an die EU-Länder, Kiew schnell Waffen zur Verfügung zu stellen. Nur mit einer schnellen Lieferung könne die Ukraine in ihrem akuten Abwehrkampf gegen Russland bestehen, sagte von der Leyen der "Bild am Sonntag". "Ich unterscheide nicht zwischen schweren und leichten Waffen. Die Ukraine muss das bekommen, was sie zur Verteidigung braucht und was sie handhaben kann."
1.49 Uhr: Moskau: Ukrainische Kämpfer in Mariupol sollen aufgeben
Die russische Armee hat die ukrainischen Streitkräfte in der schwer umkämpften Hafenstadt Mariupol erneut zur Aufgabe aufgerufen.
Unter Berücksichtigung der "katastrophalen Situation" im Stahlwerk Asowstal biete man den eingeschlossenen ukrainischen Kämpfern sowie "ausländischen Söldnern" an, die Feindseligkeiten einzustellen und am Sonntag ab 6 Uhr Moskauer Zeit (5 Uhr MEZ) die Waffen niederzulegen, heißt es in einer in der Nacht zu Sonntag veröffentlichten Mitteilung von Generaloberst Michail Misinzew aus dem russischen Verteidigungsministerium.
Allen, die ihre Waffen niederlegten, sei ihr Leben garantiert, hieß es weiter. Angaben aus Moskau zufolge steht die ukrainische Hafenstadt Mariupol mittlerweile fast vollständig unter russischer Kontrolle. Am Samstag hatte der russische Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow mitgeteilt, alle verbliebenen ukrainischen Kämpfer hätten sich mittlerweile in dem Stahlwerk Asowstal verschanzt. Aus Kiew gab es dazu keine Angaben.
1.30 Uhr: Özdemir fordert mehr Waffen für Ukraine wegen möglicher Hungerkrise
Ernährungs- und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (56, Grüne) dringt auf eine Ausweitung der Waffenlieferungen in die Ukraine, um eine globale Hungerkrise abzuwenden.
"Uns erreichen alarmierende Nachrichten aus der Ukraine, wo russische Truppen offenbar gezielt auch landwirtschaftliche Infrastruktur und Lieferketten zerstören", sagte der Grünen-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediegruppe (Sonntag). Das könne langfristige Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit der ukrainischen Landwirtschaft und damit auf die Weltversorgung haben.
00.27 Uhr: Rund 1450 Menschen aus umkämpften Gebieten gebracht
Rund 1450 Menschen sind ukrainischen Angaben zufolge am Samstag aus umkämpften Gebieten des Landes in Sicherheit gebracht worden.
Etwa 1380 Menschen kamen in der Stadt Saporischschja aus mehreren Städten im Süden und Osten des Landes an, darunter 170 aus der schwer umkämpften Hafenstadt Mariupol, teilte das Büro des Präsidenten am Samstag auf Telegram mit.
Aus drei Städten der Region Luhansk seien "unter andauerndem Beschuss" 68 Menschen geholt worden. Eine Evakuierung aus der Stadt Lyssytschansk in dem Gebiet sei aufgrund "massiven Beschusses" vereitelt worden.
00.10 Uhr: Von der Leyen ruft EU zu schnellen Waffenlieferungen in Ukraine auf
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat an die EU-Länder appelliert, der Ukraine schnell Waffen zu liefern.
"Für alle Mitgliedstaaten gilt, wer kann, sollte schnell liefern, denn nur dann kann die Ukraine in ihrem akuten Abwehrkampf gegen Russland bestehen", sagte von der Leyen der "Bild am Sonntag". "Ich unterscheide nicht zwischen schweren und leichten Waffen. Die Ukraine muss das bekommen, was sie zur Verteidigung braucht und was sie handhaben kann."
00.02 Uhr: Röttgen legt Schwesig wegen Russland-Kontakten Rücktritt nahe
Der CDU-Außenexperte Norbert Röttgen hat Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nach jüngsten Berichten über ihre Verflechtungen mit Russland den Rücktritt nahegelegt.
"Wenn die zuletzt in Medien beschriebenen Sachverhalte zutreffen, dann kann Frau Schwesig nicht im Amt bleiben; das ist völlig ausgeschlossen", sagte der Bundestagsabgeordnete dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Schwesig habe mit einem russischen Unternehmen gemeinsame Sache gemacht und die Öffentlichkeit anhaltend und bewusst getäuscht, urteilte er.
Mit Blick auf andere SPD-Politiker wie SPD-Altkanzler Gerhard Schröder fügte Röttgen hinzu: "Es ist jetzt die Verantwortung der SPD, diese langjährigen geheimen Verstrickungen mit dem russischen Staat und mit von Russland gelenkten Unternehmen systematisch aufzuarbeiten."
00.01 Uhr: Lage in Hafenstadt Mariupol weiter ernst
In der umkämpften ukrainischen Hafenstadt Mariupol ist die Lage laut Präsident Wolodymyr Selenskyj weiter äußerst ernst.
Die Situation sei zudem "einfach unmenschlich", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache in der Nacht zu Sonntag. Er beschuldigte Moskau, bewusst zu versuchen, alle Menschen dort auszulöschen.
Selenskyj machte keine Angaben zur Situation der ukrainischen Streitkräfte in der Stadt. Russischen Angaben zufolge haben sich mittlerweile alle verbliebenen ukrainischen Kämpfer in dem Stahlwerk Asowstal verschanzt.
Um die Situation in Mariupol zu beeinflussen, sagte Selenskyj weiter, gebe es nur zwei Möglichkeiten. Entweder die Partnerländer der Ukraine stellten sofort alle notwendigen schweren Waffen zur Verfügung, auch Flugzeuge, damit man den Druck auf die Stadt verringern und diese deblockieren könne. Der zweite Weg sei ein Verhandlungspfad, bei dem auch die Partner eine maßgebliche Rolle spielen müssten.
Titelfoto: Alexei Alexandrov/AP/dpa