Ukraine-Krieg: Selenskyj dankt Trump für mehr Waffen und Druck auf Moskau

Ukraine - Die Ukraine reagiert verhalten auf die Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump, massiv Waffen liefern und den Druck auf Russland erhöhen zu wollen.

US-Präsident Donald Trump (79,r) trifft den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) im Oval Office des Weißen Hauses.  © Mystyslav Chernov/AP/dpa

"Vielen Dank für die Bereitschaft, die Ukraine zu unterstützen und weiterhin zusammenzuarbeiten, um das Morden zu beenden und einen dauerhaften und gerechten Frieden zu schaffen", schrieb der ukrainische Präsident Selenskyj auf der Plattform X.

Es sei Russland, das zu Friedensgesprächen gezwungen werden müsse. "Und genau das geschieht gerade."

Zuvor hatte Trump angekündigt, den Europäern Waffen für die Ukraine zu verkaufen. Zudem kündigte er Zölle von 100 Prozent für die Unterstützer Moskaus an, falls es bei den Bemühungen um ein Ende des russischen Angriffskrieges nicht innerhalb von 50 Tagen eine Übereinkunft gibt.

Ukraine Ukraine-Krieg: Nach Raketenschlag - Mehr als 30 Tote in Sumy

Matt Whitaker, US-Botschafter bei der Nato, sagte dem Sender CNN, es seien Sanktionen gegen Länder geplant, die Öl aus Russland kauften. Es gehe um Zölle für Länder wie Indien und China. "Das wird wirklich dramatische Auswirkungen auf die russische Wirtschaft haben."

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

Anzeige

15. Juli, 6.22 Uhr: Lieferung von Patriot-Systemen wird vorbereitet

Deutschland und die USA bereiten gemeinsam die Lieferung von zwei weiteren Patriot-Luftverteidigungssystemen im Wert von etwa zwei Milliarden Euro in die Ukraine vor.

Finanziert werden soll die Lieferung von Deutschland. Letzte technische, logistische und finanzielle Details müssten aber noch geklärt werden, sagte Pistorius nach einem Treffen mit seinem US-Kollegen Pete Hegseth in Washington.

Die Ukraine brauche dringend zusätzliche Luftverteidigungssysteme, sagte Pistorius. Vor einigen Wochen habe er Hegseth deswegen in einem Telefonat bereits den Vorschlag gemacht, den USA zwei Patriot-Systeme abzukaufen, um sie in die Ukraine zu liefern. Es gibt nun zwei Möglichkeiten: Entweder Deutschland kauft zwei sofort verfügbare Systeme aus US-Beständen, die dann von dort direkt in die Ukraine geliefert werden. Oder die Bundeswehr stellt der Ukraine zunächst zwei ihrer Systeme zur Verfügung und bekommt später Ersatz aus den USA.

Anzeige

15. Juli, 6.15 Uhr: Pistorius appelliert an Nato-Verbündete

Verteidigungsminister Boris Pistorius appellierte an die europäischen Nato-Verbündeten, sich am Kauf von US-Waffen für die Ukraine zu beteiligen.

"Klar ist, und das ist ein Appell an alle anderen europäischen Mitgliedstaaten der Nato: Hier müssen alle gewissermaßen ihre Portemonnaies öffnen", sagte Pistorius vor dem Heimflug von einem Besuch in Washington den ARD-"Tagesthemen".

Mit Blick auf Trumps Ankündigung sagte Pistorius: "Ob es wirklich eine Kehrtwende ist, das wird sich zeigen. Entscheidend ist, dass sich hier die Tonlage verändert hat." Das sei ein "wichtiges Signal für die Ukraine, aber auch für Europa insgesamt" und ein "bedeutender Fortschritt".

Boris Pistorius (65, SPD), Bundesminister für Verteidigung.  © Kay Nietfeld/dpa

15. Juli, 6.14 Uhr: Klitschko wirft Trump Zögerlichkeit vor

Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, wirft Trump wegen der Fristsetzung gegen Russland Zögerlichkeit vor.

Einerseits freue er sich über die Welle der Unterstützung aus den USA, andererseits aber verstehe er nicht den Grund, Putin 50 Tage Zeit zu geben, sagte Klitschko in der ARD-Talkshow "Maischberger".

In 50 Tagen könnten noch viel mehr Menschen in der Hauptstadt und in der ganzen Ukraine umgebracht werden, es könnten noch viel mehr Gebäude beschädigt werden, sagte Klitschko: "Deswegen: Wieso solche Verzögerung?" Er denke, dass Trump noch hoffe, Putin werde den Krieg stoppen, versuchte Klitschko seine Frage zu beantworten.

Vitali Klitschko (53), Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew.  © Lando Hass/dpa

15. Juli, 6.13 Uhr: Selenskyj will US-Sondergesandten alle Infos zukommen lassen

"Danke, Mr. President! Danke Amerika!" Dieser Krieg dauere nur wegen Russland und Putin an, sagte Selenskyj zuvor in seiner abendlichen Videoansprache.

Er betonte, dass Kiew dem US-Sondergesandten Keith Kellogg alle Informationen über die Lage an den Fronten und Russlands neue Offensivvorbereitungen zukommen lassen werde. "Russland hat immer noch die Mittel dazu - die Mittel, um das Leben seiner Nachbarn zu zerstören."

Aber die Welt wisse inzwischen, "wo sie zuschlagen muss, damit Putin den Schmerz spürt und Russland die Notwendigkeit verspürt, den Frieden zu suchen". Russlands Finanzmittel für den Krieg müssten definitiv gekürzt werden.

Kellogg war am Montag zu einem mehrtägigen Besuch der Ukraine in Kiew eingetroffen. Er will sich dabei vor allem ein Bild von der aktuellen Lage machen.

14. Juli, 20.51 Uhr: Selenskyj dankt für US-Unterstützung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat sich zufrieden über die neueste Welle der Unterstützung aus den USA für sein Land gezeigt.

Er sei US-Präsident Donald Trump (79) dankbar für dessen Bereitschaft, den Schutz des Lebens des ukrainischen Volkes zu unterstützen, sagte er am Abend in seiner Videobotschaft mit Blick auf ein vorangegangenes Treffen mit dem US-Sondergesandten Keith Kellogg (81).

Dieser Krieg dauere nur wegen Russland und Kremlchef Wladimir Putin (72) an, so Selenskyj. "Russland versucht, den Krieg als eine neue Normalität erscheinen zu lassen und das dürfen wir niemals akzeptieren."

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) ist zufrieden mit den neuen Hilfen.  © Michael Kappeler/dpa

14. Juli, 17.46 Uhr: Kehrtwende gegenüber Russland - Trump setzt 50-Tage-Ultimatum

US-Präsident Donald Trump (79) droht Handelspartnern Russlands mit Zöllen in Höhe von etwa 100 Prozent.

Diese Zölle würden erhoben, wenn es bei den Bemühungen um ein Ende des russischen Krieges gegen die Ukraine innerhalb von 50 Tagen keinen Deal gebe, sagte der Republikaner bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58) im Weißen Haus.

Die USA und die Nato haben sich zudem auf "massive" Waffenlieferungen für die Ukraine geeinigt. Die Vereinbarung bedeute, "dass die Ukraine ihre Hände an wirklich massive Mengen an militärischer Ausrüstung bekommen" werde, sagte Rutte. Demnach sollen US-Waffen, etwa für die Luftabwehr, von europäischen Ländern wie Deutschland bezahlt werden.

US-Präsident Donald Trump (79) sitzt im Weißen Haus mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58).  © Evan Vucci/AP/dpa

14. Juli, 15.37 Uhr: Das sagt Selenskyj nach Gespräch mit US-Gesandtem

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat nach eigenen Angaben ein "produktives" Gespräch in Kiew mit dem US-Sondergesandten Keith Kellogg (81) über die Luftverteidigung und Sanktionen gegen Russland geführt.

"Wir haben den Weg zum Frieden besprochen und was wir praktisch tun können, um ihm näher zu kommen", erklärte Selenskyj am Montag in Onlinenetzwerken. "Dazu gehören die Stärkung der Luftabwehr der Ukraine, die gemeinsame Produktion und die Beschaffung von Verteidigungswaffen in Zusammenarbeit mit Europa."

Selenskyj forderte außerdem neue Sanktionen gegen Russland und Länder, die Moskau in seinem Krieg unterstützen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) und der US-Sondergesandte Keith Kellogg (81) sind am Montag zu einem Gespräch zusammengekommen.  © Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office via AP/dpa

14. Juli, 15.13 Uhr: Vize-Ministerpräsidentin soll neue Ukraine-Regierung leiten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat die stellvertretende Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko (39) mit der Leitung der Regierung beauftragt.

Der Staatschef teilte nach einem Gespräch mit Swyrydenko bei Telegram mit, sie solle die Regierung umbilden. Den bisherigen Regierungschef Denys Schmyhal (49) hatte Selenskyj bereits 2020, also noch vor dem russischen Angriffskrieg, ernannt.

Die Ernennung solle dazu dienen, das Wirtschaftspotenzial der Ukraine besser zu entfalten. Er habe mit Swyrydenko auch über Maßnahmen zur Verbesserung der Hilfen für die Bürgerinnen und Bürger im Land und über eine Vervielfachung der Rüstungsproduktion gesprochen, gab Selenskyj bekannt.

Sie war bisher die stellvertretende Ministerpräsidentin: Julia Swyrydenko (39).  © Vadym Sarakhan/AP/dpa

14. Juli, 14.17 Uhr: Tote in Sumy und Charkiw nach russischen Angriffen

Bei russischen Angriffen sind nach Angaben ukrainischer Behörden drei Menschen getötet worden.

In der Region Sumy im Nordosten der Ukraine seien bei mehreren Angriffen zwei Männer getötet und zehn Menschen verletzt worden, schrieb die Staatsanwaltschaft des Gebiets bei Facebook. In der Region Charkiw sei bei einer Attacke ebenfalls ein Mann getötet worden, teilte der Militärgouverneur Oleh Synjehubow mit. Außerdem gab es demnach sieben Verletzte.

14. Juli, 14.06 Uhr: Kreml macht Kiew Verzögerungs-Vorwurf

Russland hat der Ukraine erneut vorgeworfen, Verhandlungen über die Beendigung des vor mehr als drei Jahren von Kremlchef Wladimir Putin (72) befohlenen Angriffskriegs zu verzögern.

"Es ist offensichtlich, dass Kiew keine Eile hat", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (57) russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Moskau sei bereit für eine dritte Gesprächsrunde, warte aber immer noch auf Vorschläge Kiews für einen Termin.

Kremlsprecher Dmitri Peskow (57) wirft der Ukraine Verzögerungstaktiken vor. (Archivfoto)  © Ulf Mauder/dpa

14. Juli, 12.06 Uhr: Russische Truppen erobern Ortschaft Myrne

Russische Truppen haben nach eigener Darstellung die Ortschaft Myrne in der ostukrainischen Region Donezk nahe der Grenze zum benachbarten Gebiet Dnipropetrowsk eingenommen.

Das russische Verteidigungsministerium schrieb in seiner Erfolgsmeldung dazu von der Ortschaft Karl Marx - so wurde die Siedlung früher genannt. Sie wurde 2016 umbenannt in Myrne.

Mehr zum Thema Ukraine: