Ukraine-Krieg: Treffen sich Trump, Selenskyj und Putin schon nächste Woche?

Ukraine - US-Präsident Donald Trump (78) will sich "sehr bald" mit Kreml-Chef Wladimir Putin (72) und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) zu Gesprächen über ein Ende des Ukraine-Krieges treffen.

Steve Witkoff, der Sonderbeauftragte des Weißen Hauses, hat bei einem Gespräch mit Putin für Trump schon einmal vorgefühlt.
Steve Witkoff, der Sonderbeauftragte des Weißen Hauses, hat bei einem Gespräch mit Putin für Trump schon einmal vorgefühlt.  © Alex Brandon/AP/dpa

Der Republikaner entgegnete auf Nachfrage einer Journalistin, ob Putin und Selenskyj einem Treffen zugestimmt hätten: "Die Chancen stehen gut, dass es sehr bald zu einem Treffen kommen wird."

Man habe sich aber noch nicht festgelegt, wo das Gespräch stattfinden könnte.

Trump hatte davor die europäischen Partner über das Gespräch zum Ukraine-Krieg informiert, das sein Sonderbeauftragter Steve Witkoff in Moskau mit Putin geführt hatte.

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In dem Telefonat mit Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) und anderen Regierungschefs erwähnte Trump auch die Absicht, sich persönlich mit dem russischen Präsidenten zu treffen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Berliner Regierungskreisen erfuhr. Putin hatte Witkoff für etwa drei Stunden empfangen.

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7. August, 6.10 Uhr: Treffen von Trump Putin und Selenskyj schon nächste Woche?

US-Außenminister Marco Rubio (54) sagte dem TV-Sender Fox Business: "Heute war ein guter Tag." Aber es gebe noch viel zu tun, er wolle nicht übertreiben. "Wir haben noch einen langen Weg vor uns."

Man habe jetzt ein besseres Verständnis davon, unter welchen Bedingungen Russland bereit wäre, den Krieg zu beenden. Das müsse man nun mit dem abgleichen, was vor allem die Ukrainer und auch die europäischen Verbündeten bereit seien zu akzeptieren. Wenn beides nahe genug beieinander sei, gebe es für Trump die Möglichkeit eines Treffens.

Der US-Präsident hatte zuvor auf der Plattform Truth Social geschrieben, sein Unterhändler Witkoff habe ein "äußerst produktives" Treffen mit Putin gehabt. "Große Fortschritte wurden gemacht." Details nannte Trump nicht. Er selbst habe aber danach einige der europäischen Verbündeten informiert - und alle seien sich einig, dass der Krieg beendet werden müsse. Man werde "in den nächsten Tagen und Wochen" darauf hinarbeiten.

Trump informierte nach Angaben aus Kiew am Abend auch den ukrainischen Präsidenten Selenskyj über die Ergebnisse der Verhandlungen Witkoffs in Moskau.

Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf zwei mit dem Plan vertraute Personen, dass Trump beabsichtige, sich bereits nächste Woche persönlich mit Putin zu treffen. Kurz darauf solle es ein Dreier-Treffen mit Selenskyj geben. Ähnlich berichtete der TV-Sender CNN, der sich unter anderem auch auf eine Quelle aus einer europäischen Regierung berief.

Donald Trump (78, links) und Wladimir Putin (72) wollen gemeinsam mit Wolodymyr Selenskyj (47, nicht im Bild) über ein Ende des Ukraine-Kriegs sprechen.
Donald Trump (78, links) und Wladimir Putin (72) wollen gemeinsam mit Wolodymyr Selenskyj (47, nicht im Bild) über ein Ende des Ukraine-Kriegs sprechen.  © Brandon/Bednyakov/AP/dpa

6. August, 16.11 Uhr: Russischer Angriff auf Station zu Gasverdichtung

Das russische Militär hat ukrainischen Angaben nach gezielt eine Gasverdichterstation in der südukrainischen Region Odessa angegriffen.

"Der massive russische Drohnenangriff auf eine Schlüsselverdichtungsstation der Transbalkanroute zeugt davon, dass Moskau alle verfügbaren Mittel und Hebel für die Vernichtung der Energieunabhängigkeit der Europäer nutzt", sagte Energieministerin Switlana Hryntschuk gemäß einer Mitteilung.

Durch diese Pipeline sind Flüssiggas aus den USA, geliefert über griechische Terminals, und eine erste Testmenge an aserbaidschanischem Erdgas in die Ukraine gepumpt worden. Die Gaspipeline verläuft über Bulgarien und Rumänien.

6. August, 10.30 Uhr: Großbrand im Donaudelta nach Angriff

Durch russische Angriffe mit Drohnen und Artillerie in der Nacht wurden ukrainischen Angaben zufolge auch Gewerbebetriebe und ein Haus im Nachbargebiet Dnipropetrowsk beschädigt.

Angegriffen wurden auch Orte ganz im Süden der Ukraine an der Donau. Ein Großbrand war Medienberichten zufolge zudem von der rumänischen Stadt Tulcea im Donaudelta aus zu beobachten.

Die Ukraine verteidigt sich seit fast dreieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion. Ein ukrainischer Drohnenangriff am frühen Morgen richtete sich nach russischen Medienberichten gegen ein Tanklager in der Stadt Brjansk.

Russland hat bei seinen Angriffen Gewerbebetriebe und auch ein Ferienlager ins Visier genommen. (Archivbild)
Russland hat bei seinen Angriffen Gewerbebetriebe und auch ein Ferienlager ins Visier genommen. (Archivbild)  © Uncredited/Rusian Defense Ministry Press Service/AP/dpa

5. August, 22.39 Uhr: Tote durch russischen Drohnenangriff nahe Saporischschja

Im südostukrainischen Gebiet Saporischschja sind zwei Männer durch eine russische Drohne getötet worden.

Der Angriff sei in der Gemeinde Stepnohirsk durch eine ferngesteuerte Drohne erfolgt, teilte der Gouverneur des Gebiets, Iwan Fedorow, bei Telegram mit. Ziel der Attacke sei ein Haus gewesen, neben dem die beiden Männer standen, hieß es. Die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen verläuft unweit der Siedlung, die nur etwas mehr als 20 Kilometer südöstlich von Saporischschja liegt.

5. August, 22.20 Uhr: Selenskyj berichtet von Telefonat mit Trump

Vor dem Besuch des US-Sondergesandten Steve Witkoff (68) in Moskau haben der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) und sein US-amerikanischer Kollege Donald Trump (79) ihre Positionen abgestimmt.

"Natürlich haben wir auch über Sanktionen gegen Russland gesprochen. Seine Wirtschaft fällt weiter zurück, und deshalb reagiert Moskau so empfindlich auf die (Sanktions-)Aussichten und die Entschlossenheit von Präsident Trump", schrieb Selenskyj in sozialen Netzwerken.

Er habe Trump zudem über die aktuelle Lage in der Ukraine in Kenntnis gesetzt. "Präsident Trump ist umfassend über die russischen Schläge auf Kiew und unsere anderen Städte und Gemeinden informiert worden", teilte Selenskyj mit.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47, l.) und US-Präsident Donald Trump (79) haben telefoniert.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47, l.) und US-Präsident Donald Trump (79) haben telefoniert.  © Ukraine Presidency/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa

5. August, 17.48 Uhr: Kiew holt fast 30.000 Deserteure zurück

Über einen Straferlass hat die sich gegen Russlands Invasion verteidigende Ukraine Tausende Deserteure wieder zurück in ihre Streitkräfte gelockt.

"Dank des Gesetzes kehrten zwischen dem 29. November 2024 und August 2025 über 29.000 Kämpfer, die ihre Einheit eigenmächtig verlassen haben, in den Dienst zurück", sagte der Direktor des Staatlichen Ermittlungsbüros, Olexij Suchatschow, der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine. Das Gesetz garantiert Soldaten, die sich erstmalig unerlaubt von der Truppe entfernt haben, bei ihrer freiwilligen Rückkehr Straffreiheit.

Die Novelle war Suchatschow zufolge in Zusammenarbeit mit der Armee ausgearbeitet worden. Der offiziellen Statistik zufolge wurden jedoch im gleichen Zeitraum über 122.000 neue Fälle von Fahnenflucht registriert.

Das ukrainische Militär konnte Deserteure über einen Straferlass zurückgewinnen. (Symbolfoto)
Das ukrainische Militär konnte Deserteure über einen Straferlass zurückgewinnen. (Symbolfoto)  © Andrew Kravchenko/AP/dpa

5. August, 16.30 Uhr: Skandinavien stellt 500 Millionen Dollar für Ukraine bereit

Die skandinavischen Nato-Länder Schweden, Dänemark und Norwegen stellen insgesamt mehr als 500 Millionen Dollar für eine Initiative zu zügigen Waffenlieferungen aus den USA in die Ukraine bereit.

Schweden trägt 275 Millionen Dollar zu der über die Nato koordinierte Initiative namens Prioritised Ukraine Requirement List (Purl) bei. Aus Dänemark kommen 580 Millionen dänische Kronen (90 Millionen Dollar) dafür und aus Norwegen 1,5 Milliarden norwegische Kronen (146 Mio. Dollar). Das teilten die Regierungen der drei Länder mit. Umgerechnet sind das insgesamt rund 440 Millionen Euro.

Im Zuge der Initiative kaufen die beteiligten Länder Verteidigungsmaterial aus den USA und stellen sie im Anschluss der Ukraine zur Verfügung, damit diese sich gegen den anhaltenden russischen Angriffskrieg verteidigen kann. Das skandinavische Paket umfasse unter anderem Raketen für Patriot-Luftverteidigungssysteme, sagte Schwedens Verteidigungsminister Pål Jonson (53) auf einer Pressekonferenz in Stockholm.

Schwedens Verteidigungsminister Pål Jonson (53) stellte die neuen Pläne zur Unterstützung der Ukraine vor.
Schwedens Verteidigungsminister Pål Jonson (53) stellte die neuen Pläne zur Unterstützung der Ukraine vor.  © Pontus Lundahl/AP/dpa

5. August, 9.44 Uhr: Russland und Ukraine attackieren gegenseitig Bahnanlagen

Die Ukraine greift seit mehreren Wochen neben Raffinerien gezielt auch Bahnstrecken in Russland an.

In der Nacht auf Dienstag wurde russischen Berichten zufolge die Station Tazinskaja im Gebiet Rostow attackiert. Zuverlässige Angaben gab es nicht. Beide Kriegsparteien hoffen, durch Beschädigung der Eisenbahn auf der anderen Seite den feindlichen Nachschub für die Front zu unterbrechen.

4. August, 22.20 Uhr: Zwei Tote im Gebiet Charkiw - Selenskyj besucht Front

Bei einem russischen Drohnenangriff sind in der Nähe von Wowtschansk im ostukrainischen Gebiet Charkiw zwei Menschen getötet worden.

Der Mann und die Frau seien auf einem Moped unterwegs gewesen, als sie von der Drohne getroffen wurden, teilte die Polizei des Gebiets bei Telegram mit.

Zugleich berichtete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) ebenfalls bei Telegram von seinem Frontbesuch in dem Gebiet und in der Stadt Charkiw. Dabei informierte Selenskyj unter anderem darüber, dass Russland in der Region auch Söldner aus China, Tadschikistan, Usbekistan, Pakistan und afrikanischen Ländern einsetze. Details nannte er nicht.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hielt am Montag einen Frontbesuch ab.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hielt am Montag einen Frontbesuch ab.  © Ukraine Presidency/Ukrainian Pre/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa

4. August, 18.30 Uhr: Trump will noch höhere Zölle gegen Indien verhängen

US-Präsident Donald Trump (79) will Indien im Kontext des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine mit höheren Zöllen belegen.

"Indien kauft nicht nur riesige Mengen an russischem Öl, sondern verkauft dann einen Großteil auf dem freien Markt mit hohen Gewinnen weiter", schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social. "Es ist ihnen egal, wie viele Menschen in der Ukraine durch die russische Kriegsmaschinerie getötet werden."

Deshalb werde er von Indien an die USA zu zahlende Zölle erheblich erhöhen, kündigte Trump an.

US-Präsident Donald Trump (79) kündigt höhere Zölle für Indien an.
US-Präsident Donald Trump (79) kündigt höhere Zölle für Indien an.  © Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

4. August, 17.49 Uhr: Chef der ukrainischen Energiezollbehörde suspendiert

In der immer wieder von Korruptionsskandalen erschütterten Ukraine ist der Chef der Energiezollbehörde Anatolij Komar (44) nach journalistischen Enthüllungen vom Dienst freigestellt worden.

Die Suspendierung gelte für die Zeit der Überprüfung Komars, teilte der Zoll mit. Eine entsprechende Anweisung hatte Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko (39) gegeben.

Komar soll nach Recherchen der TV-Sendung "Schemy" unweit von Kiew ein Haus im Wert von umgerechnet rund 1,4 Millionen Euro haben, das auf seinen pensionierten Schwiegervater registriert ist. Zusätzlich besitzt die Familie den Angaben zufolge mehrere Wohnungen in Kiew, fährt teure Geländewagen, und die Tochter lernt an Privatschulen auf Zypern und in Großbritannien. Komars offizielles Monatsgehalt betrage dabei nur etwas mehr als 1800 Euro.

Titelfoto: Brandon/Bednyakov/AP/dpa

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