Ukraine-Krieg: Angriff auf Lager für Raketen-Treibstoff

Ukraine - Nur einen Tag nach dem Gipfeltreffen der Nato-Alliierten in Den Haag trifft Bundeskanzler Friedrich Merz mit den Staats- und Regierungschefs der anderen 26 EU-Länder zur EU-Spitzenrunde in Brüssel zusammen, um unter anderem über die weitere Unterstützung der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland zu beraten.

Während es beim Nato-Gipfel galt, die USA bei Laune zu halten, könnte beim Spitzentreffen der EU ein anderes Land querschießen.  © Virginia Mayo/AP/dpa

So soll der Ukraine, deren Präsident Wolodymyr Selenskyj per Video zugeschaltet wird, weiterhin die uneingeschränkte Unterstützung zugesagt werden.

Unklar ist bislang, ob sich wirklich alle 27 Mitgliedstaaten darauf einigen können - oder ob sich Ungarns Regierungschef Viktor Orban zum dritten Mail in Folge einer gemeinsamen Abschlusserklärung dazu verweigert.

Eine Debatte dürfte es auch zu weiteren Sanktionen gegen Russland geben. Im Fokus des geplanten 18. Maßnahmenpakets sollen der russische Energie- und Bankensektor stehen. Für den Beschluss des Pakets braucht es allerdings Einstimmigkeit - und eine Zustimmung Ungarns und der Slowakei war zuletzt fraglich.

Ukraine Ukraine-Krieg: Mehr Tote nach russischen Angriffen in Kiew geborgen

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Angriff auf Lager für Raketen-Treibstoff

Bei einem Angriff auf eine Raffinierie in der von Russland besetzten Stadt Brjansk wurde nach ukrainischen Angeben eine Lagereinrichtung für Raketentreibstoff zerstört.

Man habe am frühen Abend einen Angriff mit Drohnen vom Typ Bober, Baklan und Obrii gestartet, sagte ein Vertreter des ukrainischen Militärgeheimdienstes zur Zeitung "Ukrainska Pravda". Ein große Rauchsäule war über dem Komplex zu sehen, wie Aufnahmen, die auf den sozialen Netzwerken verbreitet wurden, zeigen.

Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

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Eine große Rauchsäule stieg über Brjansk auf.  © Telegram/ПОДСЛУШАНО БРЯНСК

26. Juni, 20.01 Uhr: Ukraine und Russland setzen Gefangenenaustausch fort

Die Ukraine und Russland haben ihren Anfang Juni in Istanbul vereinbarten Gefangenenaustausch fortgesetzt.

"Heute kehrten Kämpfer der Armee, der Nationalgarde, der Grenztruppen zurück", schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. Der Großteil sei seit 2022 in russischer Gefangenschaft gewesen. Eine Angabe zur Anzahl der Rückkehrer machte er nicht.

26. Juni, 14.38 Uhr: Ukrainischer Armeechef ordnet schnelleren Ausbau von Verteidigungslinien in Sumy an

Der ukrainische Armeechef hat einen schnelleren Ausbau der Verteidigungslinien in der nordöstlichen Region Sumy angeordnet.

"Die Arbeiten laufen, müssen aber angesichts der Anforderungen der modernen Kriegsführung beschleunigt werden", sagte Oleksandr Syrskyj am Donnerstag nach einer Arbeitsreise nach Sumy.

Syrskyj sagte weiter, dass "Anti-Drohnen-Korridore" - häufig bestehend aus physischen Barrieren wie Netzen - nötig seien, um ukrainische Truppen und Logistikrouten zu schützen. Die Geschwindigkeit, mit der diese Arbeiten vorgenommen würden, müsse "deutlich erhöht" werden.

Panzersperren, Stacheldraht, Erdwall. Eine ukrainische Verteidigungslinie im Osten des bedrängten Landes.  © FLORENT VERGNES / AFP

26. Juni, 13 Uhr: Kiew sieht russischen Vormarsch im Gebiet Sumy ausgebremst

Dem ukrainischen Militär ist es nach eigenen Angaben gelungen, die russische Offensive im Gebiet Sumy im Nordosten des Landes zu stoppen.

"Der Vormarsch russischer Truppen im Grenzgebiet der Region Sumy wurde - Stand diese Woche - gestoppt und die Kampfkontaktlinie stabilisiert", schrieb der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Olexander Syrskyj, auf Telegram.

Er betonte, dass ukrainische Einheiten im Rahmen einer aktiven Verteidigung teilweise schon besetztes Gebiet wieder zurückeroberten.

Russische Truppen versuchen, speziell im Gebiet Sumy Boden gutzumachen. Doch laut Kiew ist deren Erfolg trotz großem Aufwand gering.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

26. Juni, 21.41 Uhr: Slowakei droht wegen Gas mit Veto gegen Russland-Sanktionen

Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico hat mit einem Veto gegen das geplante 18. EU-Sanktionspaket gegen Russland gedroht. Der Grund ist der darin vorgesehene völlige Ausstieg aus Gaslieferverträgen mit Russland ab 1. Januar 2028.

Anders als Ungarns Premier Viktor Orban will Fico aber allen anderen EU-Vorhaben zustimmen. Das gelte auch für die weitere Unterstützung der Ukraine, sagte der Linksnationalist vor seiner Abreise nach Brüssel slowakischen Journalisten in Bratislava.

Ein endgültiges Aus für russische Gaslieferungen würde der Slowakei mehr schaden als Russland, warnte Fico: "Bitte nehmen wir das todernst. Wir haben keinen direkten Zugang zu Flüssiggasterminals. Es kann zu Engpässen kommen und die Preise schnellen in die Höhe. RePowerEU ist eine rein ideologische Idee", sagte er in Bezug auf das EU-Vorhaben.

Die Slowakei will sich nicht von russischen Erdgaslieferungen trennen. Deshalb droht Premier Fico mit einem Veto gegen das geplante EU-Sanktionspaket.  © Maxim Shemetov/Pool Reuters via AP/dpa

26. Juni, 6.10 Uhr: Selenskyj und Europarat bringen Sondertribunal voran

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der Generalsekretär des Europarats, Alain Berset, haben ein Abkommen für ein Sondertribunal für Verbrechen gegen die Ukraine unterzeichnet.

"Die Ukraine kann auf den Europarat zählen", sagte Berset nach der Unterzeichnung. "Jeder Kriegsverbrecher muss wissen, dass es Gerechtigkeit geben wird, und das gilt auch für Russland", erklärte Selenskyj. "Gerechtigkeit braucht Zeit, aber sie muss kommen, davon bin ich überzeugt."

Der Europarat hat das Sondertribunal zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine in den vergangenen Monaten vorbereitet. Das Richtergremium soll im niederländischen Den Haag angesiedelt werden und Top-Vertreter der russischen Führung zur Verantwortung ziehen.

Erstmals besucht Selenskyj den Europarat - die Organisation, die ein Sondertribunal für Russlands Verbrechen umsetzen will.  © Pascal Bastien/AP/dpa

24. Juni, 18.04 Uhr: "Hätte angenehmer nicht sein können" - Trump lobt Selenskyj nach Treffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump sind am Mittwoch am Rande des Nato-Gipfels in Den Haag zusammengekommen.

Trump äußerte sich im Anschluss an das Treffen positiv. Das Gespräch "hätte nicht angenehmer sein können", sagte Trump und fügte mit Blick auf Selenskyj hinzu: "Zwischen uns hat es ja manchmal ein bisschen gerumpelt, aber er hätte nicht netter sein können."

Das ukrainische Präsidialamt teilte mit, das Treffen mit Trump habe etwa 50 Minuten gedauert. Ein Präsidialamtsmitarbeiter sagte der Nachrichtenagentur AFP, Selenskyj sei „mit dem Gespräch zufrieden“ und dem US-Präsidenten „dankbar“. Nach

24. Juni, 15.04 Uhr: Nato folgt Trump - Fünf-Prozent-Ziel beschlossen

Unter dem Eindruck von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und auf Drängen von US-Präsident Donald Trump hat sich die Nato verpflichtet, die Verteidigungsausgaben in beispielloser Weise anzuheben.

Die Alliierten legten sich in der Abschlusserklärung ihres Gipfels in Den Haag auf das neue Ziel fest, spätestens ab 2035 jährlich fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung und Sicherheit zu investieren - so viel wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr. Bisher lag das Ziel bei zwei Prozent.

Ein nach dem Wahlsieg Trumps von vielen befürchtetes Auseinanderdriften des Bündnisses ist damit vorerst abgewendet.

Die Nato-Staaten haben sich auf eine massive Erhöhung bei den Verteidigungsausgaben geeinigt.  © Daniel MIHAILESCU / AFP

24. Juni, 11.04 Uhr: Schweiz will Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge einschränken

Die Schweiz will Flüchtlinge aus der Ukraine künftig nur noch dann ohne langes Verwaltungsverfahren aufnehmen, wenn sie an ihrem heimischen Wohnort konkret an Leib und Leben gefährdet sind.

Alle anderen müssen sich einem Asylverfahren stellen, wie die Regierung beschlossen hat. Sie will sich aber mit der EU abstimmen und wartet noch Konsultationen mit den Kantonen ab. Umgesetzt würde die Maßnahme nach derzeitigen Plänen im Herbst.

24. Juni, 22.04 Uhr: Bisher fast 30.000 Schahed-Drohnen aus Russland

Russland hat die Ukraine seit Kriegsbeginn nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) mit 28.743 Kampfdrohnen des iranischen Bautyps Schahed angegriffen.

Allein in diesem Juni seien es 2736 gewesen, sagte er in einer Rede vor dem niederländischen Parlament, die er anschließend in den sozialen Medien veröffentlichte.

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