Ukraine-Krieg: Selenskyj drängt auf Schaffung einer europäischen Rüstungsindustrie

Ukraine - Russland hat die ukrainische Hauptstadt Kiew mit bis zu 550 Kampfdrohnen und Raketen angegriffen. Bei dem Angriff wurden mindestens 14 Menschen verletzt, teilten Bürgermeister Vitali Klitschko und die Militärverwaltung zunächst bei Telegram mit. Inzwischen sei die Zahl der Verletzten auf 23 gestiegen.

Einsatzkräfte kämpfen nach erneutem russischen Raketenbeschuss auf Kiew mit dem Feuer.
Einsatzkräfte kämpfen nach erneutem russischen Raketenbeschuss auf Kiew mit dem Feuer.  © Uncredited/Ukrainian Emergency Service/AP/dpa

"Nach vorläufigen Informationen haben wir mehrere Brände im Stadtbezirk Solomjanka", schrieb Militärverwaltungschef Tymur Tkatschenko bei Telegram. Es handele sich bei allen Bränden um Wohnhäuser.

Auch in anderen Stadtteilen seien durch Drohnen verursachte Schäden festgestellt worden. Flugabwehrfeuer war stundenlang im Stadtgebiet zu hören.

Der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzte das russische Militär auch mindestens eine Hyperschallrakete Kinschal (Dolch) ein. In mehreren Wellen wurden zudem ballistische Raketen und Marschflugkörper auf Ziele in Kiew und im Umland abgefeuert. Laut unbestätigten Angaben war ein Hauptziel der Militärflugplatz Wassylkiw südlich der Dreimillionenstadt.

Ukraine-Krieg: Nach Raketenschlag - Mehr als 30 Tote in Sumy
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Ukraine-Krieg: Europäer wollen am Abend mit Trump telefonieren
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4. Juli, 6.12 Uhr: Selenskyj drängt auf Schaffung einer europäischen Rüstungsindustrie

Vor dem Hintergrund eines Teilstopps US-amerikanischer Waffenlieferungen fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die EU zur Stärkung der eigenen Rüstungsindustrie auf.

"Wir müssen Europas eigene Verteidigungsindustrie aufbauen, damit Russland uns in keinem Bereich überlegen sein kann", sagte der Staatschef bei einem Abendessen anlässlich der Übernahme des EU-Ratsvorsitzes durch Dänemark in Aarhus.

Waffenlieferungen für die Ukraine seien zusammen mit neuen scharfen Sanktionen gegen Russland entscheidend für die Sicherheit Europas. Die Sanktionen seien so zu gestalten, dass Moskau nichts mehr erhalte, was für die Waffenherstellung verwendet werden kann, sagte Selenskyj.

Die Waffenlieferungen aus den USA an die Ukraine stocken unter US-Präsident Trump immer mehr. Der ukrainische Präsident Selenskyj sieht einen Ausweg.
Die Waffenlieferungen aus den USA an die Ukraine stocken unter US-Präsident Trump immer mehr. Der ukrainische Präsident Selenskyj sieht einen Ausweg.  © Jens Büttner/dpa

3. Juli, 22.27 Uhr: Tote durch russischen Beschuss im Donezker Gebiet

Im ostukrainischen Gebiet Donezk sind durch russische Angriffe am Donnerstag mindestens fünf Menschen getötet worden.

Weitere zwölf wurden verletzt, teilte der Militärgouverneur des Gebiets, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit. Zwei Männer seien dabei in der frontnahen Stadt Pokrowsk getötet worden, drei weitere in den Dörfern Bilyzke und Illiniwka. Filaschkin forderte die verbliebenen Bewohner der Region erneut auf, in sichere Gebiete zu fliehen.

In der frontnahen Stadt Pokrowsk richten die Russen immer wieder Schaden an. (Archivbild)
In der frontnahen Stadt Pokrowsk richten die Russen immer wieder Schaden an. (Archivbild)  © Michael Shtekel/AP/dpa

3. Juli, 20.51 Uhr: Russischer Drohnenangriff auf Hauptstadt Kiew

Das russische Militär hat einen Drohnenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew gestartet. Die Flugabwehr sei am Ostufer des Flusses Dnipro aktiv, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko (53) bei Telegram mit.

Es seien weitere Kampfdrohnen im Anflug auf die Dreimillionenstadt. Die ukrainische Luftwaffe warnte ebenfalls vor russischen Drohnen in anderen Regionen - unter anderem in den zentralukrainischen Gebieten Poltawa, Tscherkassy, Kirowohrad und der westukrainischen Region Schytomyr.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko (53).
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko (53).  © Lando Hass/dpa

3. Juli, 19.58 Uhr: Kreml meldet sich nach neuem Trump-Putin-Telefonat mit eiskalter Nachricht

Kreml-Chef Wladimir Putin (72) hat in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump (79) nach Angaben aus Moskau bekräftigt, dass Russland seine Ziele in der Ukraine nicht aufgeben werde.

"Unser Präsident sagte, Russland werde seine festgelegten Ziele erreichen, nämlich die Ursachen beseitigen, die zur aktuellen Lage geführt haben", sagte Kreml-Berater Juri Uschakow am Donnerstag zu Journalisten. "Russland wird diese Ziele nicht aufgeben."

Zugleich zeigte sich Putin demnach offen für eine Fortsetzung der Verhandlungen mit der Ukraine. Putin "sprach auch über die Bereitschaft der russischen Seite, den Verhandlungsprozess fortzusetzen", sagte Uschakow über das Telefonat, das fast eine Stunde gedauert habe. Er nannte das Gespräch "offen". Es war das sechste Telefonat zwischen den beiden Präsidenten seit Trumps Amtsantritt im Januar.

Kreml-Chef Wladimir Putin (72) bleibt weiter hart in der Sache.
Kreml-Chef Wladimir Putin (72) bleibt weiter hart in der Sache.  © Ramil Sitdikov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

3. Juli, 17.32 Uhr: Trump will nach Putin-Telefonat mit Selenskyj sprechen

Momentan wird ein Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump (79) und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) vorbereitet, wie die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag aus ukrainischen Regierungskreisen erfuhr.

Es könnte demnach am Freitag stattfinden, dies hänge jedoch von den Terminplänen beider Präsidenten ab.

3. Juli, 16.48 Uhr: Europa muss laut Dänemark US-Lücken bei Ukraine-Hilfen füllen

Ein möglicher US-Waffenlieferstopp an die von Russland angegriffene Ukraine muss aus Sicht des neuen EU-Ratsvorsitzenden Dänemark von den europäischen Staaten aufgefangen werden.

Natürlich wäre es ein großer Rückschlag für die Ukraine, Europa und die Nato, wenn die USA sich dazu entschieden, der Ukraine nicht das zu liefern, was sie brauche, sagte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (47) auf einer Pressekonferenz mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66, CDU) in Aarhus.

Man werde sich die in Washington getätigten Entscheidungen anschauen, und wenn daraus Lücken entstünden, dann müssten diese gefüllt werden, sagte Frederiksen.

Auch Selenskyj in Dänemark: Dänemarks König Frederik X (57). empfängt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47, l.) bei einer Audienz mit Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (47) im Schloss Marselisborg.
Auch Selenskyj in Dänemark: Dänemarks König Frederik X (57). empfängt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47, l.) bei einer Audienz mit Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (47) im Schloss Marselisborg.  © Ida Marie Odgaard/Ritzau Scanpix/AP/dpa

3. Juli, 16.27 Uhr: Trump und Putin telefonieren heute Nachmittag

US-Präsident Donald Trump (79) und der russische Präsident Wladimir Putin (72) wollen noch im Laufe des Tages telefonieren. Trump kündigte das Telefonat am Donnerstag in seinem Onlinedienst Truth Social an. Es war demnach gegen 16 Uhr MESZ geplant. Russische Staatsmedien bestätigten das Gespräch mit Putin.

"Ich werde heute mit dem amerikanischen Präsidenten sprechen", sagte der Kremlchef nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagenturen RIA Nowosti und Tass beim Besuch einer Ausstellung. Zuletzt hatten Putin und Trump am 14. Juni miteinander telefoniert.

US-Präsident Donald Trump (79) sucht erneut das Gespräch mit Putin.
US-Präsident Donald Trump (79) sucht erneut das Gespräch mit Putin.  © Daniel Torok/White House/ZUMA Press Wire/dpa

3. Juli, 14.21 Uhr: Tote und Verletzte nach russischem Raketenschlag auf Odessa

Der Einschlag einer russischen Rakete in der ukrainischen Hafenstadt Odessa hat nach Behördenangaben Tote und Verletzte gefordert.

Eine ballistische Rakete mit Streumunition sei auf die Hafeninfrastruktur geschossen worden, sagte der Militärgouverneur von Odessa, Oleh Kiper, im Fernsehen. "Leider sind zwei Menschen getötet worden, drei Menschen haben Verletzungen erlitten, ihnen wird derzeit vor Ort medizinische Hilfe geleistet", fügte er hinzu.

Der Beschuss erfolgte demnach zur Mittagszeit. Laut der ukrainischen Luftwaffe wurde die Rakete von der Halbinsel Krim aus abgeschossen, die Russland bereits 2014 annektiert hatte und als Aufmarschgebiet für seine Truppen im Krieg nutzt.

3. Juli, 13.33 Uhr: Vizechef der russischen Flotte getötet

Der für die Marineinfanterie zuständige Vizechef der russischen Flotte, Generalmajor Michail Gudkow, ist im Grenzgebiet Kursk durch einen ukrainischen Raketenangriff ums Leben gekommen.

Gudkow sei bei der Erfüllung seiner Pflicht gefallen, teilte der Gouverneur der am Pazifik gelegenen Region Primorje, Oleg Koschemjako, mit.

Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte russischen Nachrichtenagenturen den Tod des Generalmajors. Er sei am Mittwoch bei Kampfeinsätzen in einem der Grenzgebiete der Region Kursk gestorben, teilte das Ministerium demnach mit.

Generalmajor Michail Gudkow kam bei einem Kampfeinsatz im Raum Kursk ums Leben, hieß es.
Generalmajor Michail Gudkow kam bei einem Kampfeinsatz im Raum Kursk ums Leben, hieß es.  © Telegram/Кожемяко | официально

3. Juli, 11.33 Uhr: Tote und Verletzte nach russischen Angriffen in der Ukraine

Bei einem russischen Angriff auf ein Rekrutierungszentrum in Poltawa in der Zentralukraine sind nach Behördenangaben mehrere Menschen getötet und verletzt worden.

Unter den Opfern seien auch Zivilisten, hieß es in einer Mitteilung der Heerestruppen. Der Angriff verursachte demnach einen Brand in dem Zentrum, ein weiterer Treffer in der Nähe habe ein Feuer bei einem Wohnhaus ausgelöst.

Der Militärgouverneur der Region, Wolodymyr Kohut, schrieb auf Telegram von zwei Toten und elf Verletzten.

Einsatzkräfte stehen in den Trümmern des zerstörten Rekrutierungszentrums.
Einsatzkräfte stehen in den Trümmern des zerstörten Rekrutierungszentrums.  © DSNS Poltawa

3. Juli, 8.44 Uhr: Drohnen-Trümmer erschlagen Rentnerin

Trümmer einer ukrainischen Drohne hätten in der russischen Region Lipezk eine ältere Frau getötet und zwei weitere verletzt, sagte der Gouverneur am Donnerstag.

Sie fielen auf ein Gebäude in Lipezk, das etwa 400 Kilometer südöstlich von Moskau liegt, und töteten eine Frau in ihren Siebzigern. Zwei weitere Personen seien nicht lebensbedrohlich verletzt worden, sagte er.

Titelfoto: Jens Büttner/dpa

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