Ukraine-Krieg: Moskau und Kiew tauschen erneut Kriegsgefangene aus

Ukraine - Russland hat die ukrainische Hauptstadt Kiew mit bis zu 550 Kampfdrohnen und Raketen angegriffen. Bei dem Angriff wurden mindestens 14 Menschen verletzt, teilten Bürgermeister Vitali Klitschko und die Militärverwaltung zunächst bei Telegram mit. Inzwischen sei die Zahl der Verletzten auf 23 gestiegen.

Einsatzkräfte kämpfen nach erneutem russischen Raketenbeschuss auf Kiew mit dem Feuer.
Einsatzkräfte kämpfen nach erneutem russischen Raketenbeschuss auf Kiew mit dem Feuer.  © Uncredited/Ukrainian Emergency Service/AP/dpa

"Nach vorläufigen Informationen haben wir mehrere Brände im Stadtbezirk Solomjanka", schrieb Militärverwaltungschef Tymur Tkatschenko. Es handele sich bei allen Bränden um Wohnhäuser.

Auch in anderen Stadtteilen seien durch Drohnen verursachte Schäden festgestellt worden. Flugabwehrfeuer war stundenlang im Stadtgebiet zu hören.

Der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzte das russische Militär auch mindestens eine Hyperschallrakete Kinschal (Dolch) ein. In mehreren Wellen wurden zudem ballistische Raketen und Marschflugkörper auf Ziele in Kiew und im Umland abgefeuert. Laut unbestätigten Angaben war ein Hauptziel der Militärflugplatz Wassylkiw südlich der Dreimillionenstadt.

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4. Juli, 13.34 Uhr: Moskau und Kiew tauschen erneut Kriegsgefangene aus

Russland und die Ukraine haben erneut Kriegsgefangene ausgetauscht. Grundlage waren die in Istanbul getroffenen Vereinbarungen, wie das russische Verteidigungsministerium mitteilte.

Dort hatten russische und ukrainische Unterhändler bereits zweimal solche humanitären Aktionen vereinbart. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte den Austausch in seinem Telegram-Kanal.

Die meisten nun heimgekehrten Ukrainer seien bereits seit 2022 in Gefangenschaft gewesen, schrieb Selenskyj. Demnach handelte es sich um Soldaten, Angehörige der Nationalgarde, des Grenzschutzes und der Eisenbahntruppen, aber auch um Zivilisten.

Über die Anzahl der freigekommenen Soldaten wurde erneut nichts bekanntgegeben. Es hieß dazu lediglich, dass beide Seiten eine gleich große Gruppe freigelassen hätten. Den Angaben aus Moskau zufolge fand die Übergabe wieder an der ukrainisch-belarussischen Grenze statt. Die russischen Soldaten würden zunächst in Belarus medizinisch versorgt.

Beide Seiten haben eine weitere Gruppe an Gefangenen freigelassen.
Beide Seiten haben eine weitere Gruppe an Gefangenen freigelassen.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

4. Juli, 11.18 Uhr: Laut Kiew zeigt Putin mit Angriffen Verachtung für Trump

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha hat die Nacht des massiven Angriffs mit russischen Drohnen und Raketen als "eine der schlimmsten der ganzen Zeit" seit Kriegsbeginn vor mehr als drei Jahren bezeichnet.

"Hunderte russische Drohnen und ballistische Raketen rasselten auf die ukrainische Hauptstadt nieder. Direkt nach Putins Gespräch mit Präsident Trump", teilte der Minister mit.

Kremlchef Wladimir Putin zeige deutlich "seine völlige Verachtung für die Vereinigten Staaten und alle, die ein Ende des Krieges gefordert haben". US-Präsident Donald Trump hatte immer wieder ein Ende der Angriffe gefordert.

Die ukrainische Hauptstadt erlebt einen der schlimmsten Angriffe mit russischen Drohnen und Raketen.
Die ukrainische Hauptstadt erlebt einen der schlimmsten Angriffe mit russischen Drohnen und Raketen.  © Yehor Konovalov/AP/dpa

4. Juli, 6.12 Uhr: Selenskyj drängt auf Schaffung einer europäischen Rüstungsindustrie

Vor dem Hintergrund eines Teilstopps US-amerikanischer Waffenlieferungen fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die EU zur Stärkung der eigenen Rüstungsindustrie auf.

"Wir müssen Europas eigene Verteidigungsindustrie aufbauen, damit Russland uns in keinem Bereich überlegen sein kann", sagte der Staatschef bei einem Abendessen anlässlich der Übernahme des EU-Ratsvorsitzes durch Dänemark in Aarhus.

Waffenlieferungen für die Ukraine seien zusammen mit neuen scharfen Sanktionen gegen Russland entscheidend für die Sicherheit Europas. Die Sanktionen seien so zu gestalten, dass Moskau nichts mehr erhalte, was für die Waffenherstellung verwendet werden kann, sagte Selenskyj.

Die Waffenlieferungen aus den USA an die Ukraine stocken unter US-Präsident Trump immer mehr. Der ukrainische Präsident Selenskyj sieht einen Ausweg.
Die Waffenlieferungen aus den USA an die Ukraine stocken unter US-Präsident Trump immer mehr. Der ukrainische Präsident Selenskyj sieht einen Ausweg.  © Jens Büttner/dpa

3. Juli, 22.27 Uhr: Tote durch russischen Beschuss im Donezker Gebiet

Im ostukrainischen Gebiet Donezk sind durch russische Angriffe am Donnerstag mindestens fünf Menschen getötet worden.

Weitere zwölf wurden verletzt, teilte der Militärgouverneur des Gebiets, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit. Zwei Männer seien dabei in der frontnahen Stadt Pokrowsk getötet worden, drei weitere in den Dörfern Bilyzke und Illiniwka. Filaschkin forderte die verbliebenen Bewohner der Region erneut auf, in sichere Gebiete zu fliehen.

In der frontnahen Stadt Pokrowsk richten die Russen immer wieder Schaden an. (Archivbild)
In der frontnahen Stadt Pokrowsk richten die Russen immer wieder Schaden an. (Archivbild)  © Michael Shtekel/AP/dpa

3. Juli, 20.51 Uhr: Russischer Drohnenangriff auf Hauptstadt Kiew

Das russische Militär hat einen Drohnenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew gestartet. Die Flugabwehr sei am Ostufer des Flusses Dnipro aktiv, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko (53) bei Telegram mit.

Es seien weitere Kampfdrohnen im Anflug auf die Dreimillionenstadt. Die ukrainische Luftwaffe warnte ebenfalls vor russischen Drohnen in anderen Regionen - unter anderem in den zentralukrainischen Gebieten Poltawa, Tscherkassy, Kirowohrad und der westukrainischen Region Schytomyr.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko (53).
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko (53).  © Lando Hass/dpa

3. Juli, 19.58 Uhr: Kreml meldet sich nach neuem Trump-Putin-Telefonat mit eiskalter Nachricht

Kreml-Chef Wladimir Putin (72) hat in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump (79) nach Angaben aus Moskau bekräftigt, dass Russland seine Ziele in der Ukraine nicht aufgeben werde.

"Unser Präsident sagte, Russland werde seine festgelegten Ziele erreichen, nämlich die Ursachen beseitigen, die zur aktuellen Lage geführt haben", sagte Kreml-Berater Juri Uschakow am Donnerstag zu Journalisten. "Russland wird diese Ziele nicht aufgeben."

Zugleich zeigte sich Putin demnach offen für eine Fortsetzung der Verhandlungen mit der Ukraine. Putin "sprach auch über die Bereitschaft der russischen Seite, den Verhandlungsprozess fortzusetzen", sagte Uschakow über das Telefonat, das fast eine Stunde gedauert habe. Er nannte das Gespräch "offen". Es war das sechste Telefonat zwischen den beiden Präsidenten seit Trumps Amtsantritt im Januar.

Kreml-Chef Wladimir Putin (72) bleibt weiter hart in der Sache.
Kreml-Chef Wladimir Putin (72) bleibt weiter hart in der Sache.  © Ramil Sitdikov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

3. Juli, 17.32 Uhr: Trump will nach Putin-Telefonat mit Selenskyj sprechen

Momentan wird ein Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump (79) und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) vorbereitet, wie die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag aus ukrainischen Regierungskreisen erfuhr.

Es könnte demnach am Freitag stattfinden, dies hänge jedoch von den Terminplänen beider Präsidenten ab.

3. Juli, 16.48 Uhr: Europa muss laut Dänemark US-Lücken bei Ukraine-Hilfen füllen

Ein möglicher US-Waffenlieferstopp an die von Russland angegriffene Ukraine muss aus Sicht des neuen EU-Ratsvorsitzenden Dänemark von den europäischen Staaten aufgefangen werden.

Natürlich wäre es ein großer Rückschlag für die Ukraine, Europa und die Nato, wenn die USA sich dazu entschieden, der Ukraine nicht das zu liefern, was sie brauche, sagte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (47) auf einer Pressekonferenz mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66, CDU) in Aarhus.

Man werde sich die in Washington getätigten Entscheidungen anschauen, und wenn daraus Lücken entstünden, dann müssten diese gefüllt werden, sagte Frederiksen.

Auch Selenskyj in Dänemark: Dänemarks König Frederik X (57). empfängt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47, l.) bei einer Audienz mit Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (47) im Schloss Marselisborg.
Auch Selenskyj in Dänemark: Dänemarks König Frederik X (57). empfängt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47, l.) bei einer Audienz mit Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (47) im Schloss Marselisborg.  © Ida Marie Odgaard/Ritzau Scanpix/AP/dpa

3. Juli, 16.27 Uhr: Trump und Putin telefonieren heute Nachmittag

US-Präsident Donald Trump (79) und der russische Präsident Wladimir Putin (72) wollen noch im Laufe des Tages telefonieren. Trump kündigte das Telefonat am Donnerstag in seinem Onlinedienst Truth Social an. Es war demnach gegen 16 Uhr MESZ geplant. Russische Staatsmedien bestätigten das Gespräch mit Putin.

"Ich werde heute mit dem amerikanischen Präsidenten sprechen", sagte der Kremlchef nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagenturen RIA Nowosti und Tass beim Besuch einer Ausstellung. Zuletzt hatten Putin und Trump am 14. Juni miteinander telefoniert.

US-Präsident Donald Trump (79) sucht erneut das Gespräch mit Putin.
US-Präsident Donald Trump (79) sucht erneut das Gespräch mit Putin.  © Daniel Torok/White House/ZUMA Press Wire/dpa

3. Juli, 14.21 Uhr: Tote und Verletzte nach russischem Raketenschlag auf Odessa

Der Einschlag einer russischen Rakete in der ukrainischen Hafenstadt Odessa hat nach Behördenangaben Tote und Verletzte gefordert.

Eine ballistische Rakete mit Streumunition sei auf die Hafeninfrastruktur geschossen worden, sagte der Militärgouverneur von Odessa, Oleh Kiper, im Fernsehen. "Leider sind zwei Menschen getötet worden, drei Menschen haben Verletzungen erlitten, ihnen wird derzeit vor Ort medizinische Hilfe geleistet", fügte er hinzu.

Der Beschuss erfolgte demnach zur Mittagszeit. Laut der ukrainischen Luftwaffe wurde die Rakete von der Halbinsel Krim aus abgeschossen, die Russland bereits 2014 annektiert hatte und als Aufmarschgebiet für seine Truppen im Krieg nutzt.

Titelfoto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa

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