Ukraine-Krieg: Deutschland und Norwegen wollen gemeinsam Unterstützung leisten

Ukraine - Ungeachtet möglicher Verhandlungen über eine Waffenruhe hat Russland seine massiven Luftangriffe auf Kiew auch in der Nacht fortgesetzt.

Bauer Petro Pylypaka zeigt Raketentrümmer, die er in seinem Hof gefunden hat. Die Russen hatten sein Dorf beschossen.
Bauer Petro Pylypaka zeigt Raketentrümmer, die er in seinem Hof gefunden hat. Die Russen hatten sein Dorf beschossen.  © Ivan SAMOILOV/AFP

Die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt meldete mindestens einen Toten infolge der Angriffe. Mindestens zwei weitere Menschen wurden den Angaben zufolge verletzt.

Derweil wollen die Unterstützer-Staaten der Ukraine heute bei einem virtuellen Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe über weitere Hilfen beraten.

Auch in der westukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk nahe der Grenze zu Polen gab es laut "The Kyiv Independent" Explosionen und Einschläge.

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Bei dem kombinierten Angriff mit Drohnen und ballistischen Raketen wurden dem Portal "RBK Ukraine" zufolge mehrere Menschen getötet und weitere verletzt.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

21. Juli, 20.17 Uhr: Deutschland und Norwegen wollen Ukraine gemeinsam unterstützen

Deutschland und Norwegen wollen die Verstärkung der ukrainischen Luftabwehr gemeinsam finanzieren. Der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre erklärte nach einem Treffen mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Berlin die Bereitschaft seines Landes, einen beträchtlichen finanziellen Beitrag zu leisten.

Deutschland will die Ukraine mit zwei weiteren Patriot-Systemen unterstützen. Ursprünglich war geplant, zwei Systeme für jeweils etwa eine Milliarde Euro in den USA zu kaufen und direkt in die Ukraine zu bringen. Da sie aber nicht sofort lieferbar sind, soll nun die Bundeswehr zunächst zwei von ihren noch neun Patriots an die Ukraine abgeben und später Ersatz aus den USA bekommen.

Merz sagte, die grundsätzliche Zusage für Ersatzlieferungen sei gegeben, die Details müssten allerdings noch mit Washington ausgehandelt werden. Er sei jedoch "sehr dankbar", dass Norwegen bereit sei, für die entstehenden Kosten mit einzustehen.

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, r, CDU) und Jonas Gahr Store (64), Ministerpräsidenten des Königreichs Norwegen, geben im Bundeskanzleramt eine Pressekonferenz.
Bundeskanzler Friedrich Merz (69, r, CDU) und Jonas Gahr Store (64), Ministerpräsidenten des Königreichs Norwegen, geben im Bundeskanzleramt eine Pressekonferenz.  © Carsten Koall/dpa

21. Juli, 6.34 Uhr: Russischer Luftangriff auf Kiew - Mindestens ein Toter

Russland hat seine Luftangriffe auf Kiew ukrainischen Angaben zufolge mit unverminderter Härte auch in der Nacht zu Montag fortgesetzt.

Die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt meldete mindestens einen Toten infolge der Angriffe. Verwaltungschef Tymur Tkatschenko schrieb auf Telegram, ein Verletzter sei ins Krankenhaus gebracht worden. In mehreren Bezirken seien Gebäude in Brand geraten, darunter ein Hochhaus, ein Supermarkt und das Gelände eines Kindergartens.

Beschädigt worden sei auch der Eingang einer U-Bahnstation, schrieb er weiter. Medienberichten zufolge soll dichter Rauch im Inneren der Station sein, in der Menschen Schutz vor dem Angriff gesucht hätten.

Dieses vom Pressedienst der 93. Selbständigen mechanisierten Brigade zur Verfügung gestellte Foto zeigt die Zerstörung im Ort Pokrowsk.
Dieses vom Pressedienst der 93. Selbständigen mechanisierten Brigade zur Verfügung gestellte Foto zeigt die Zerstörung im Ort Pokrowsk.  © Iryna Rybakova/Ukrainian 93rd Mechanized brigade/AP/dpa

21. Juli, 6 Uhr: Dutzende russische Angriffe - Kämpfe in Ostukraine dauern an

Russische Angreifer und ukrainische Verteidiger haben sich im Tagesverlauf erneut schwere Kämpfe entlang der Front im Osten der Ukraine geliefert.

Wie der Generalstab in Kiew auf Facebook mitteilte, wurden von verschiedenen Abschnitten insgesamt 122 russische Angriffe gemeldet, die teils auch von Artillerie und der russischen Luftwaffe unterstützt wurden. Bei den Luftangriffen seien 71 gelenkte Gleitbomben auf ukrainische Stellungen abgeworfen worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Der Schwerpunkt der russischen Angriffe lag demnach einmal mehr bei Pokrowsk. Dort hätten russische Einheiten 36 Angriffe aus verschiedenen Stoßrichtungen unternommen, erklärte das Militär.

20. Juli, 13.18 Uhr: Ukraine greift Moskau mit Drohnen an

Die Ukraine hat mit neuen Drohnenangriffen auf Moskau als Antwort auf Russlands Angriffskrieg massive Verkehrsbehinderungen auf den vier Flughäfen der russischen Hauptstadt ausgelöst.

Die russische Luftfahrtbehörde Rosawiazija meldete Einschränkungen auf den vier Hauptstadtflughäfen Scheremetjewo, Wnukowo, Domodedowo und Schukowski. Weil Starts und Landungen dort wegen der Drohnengefahr zeitweise nicht möglich waren, wurden ankommende Flüge auf andere Flughäfen umgeleitet.

Im Stadtbezirk Selenograd wurden durch die Drohnenschläge zudem zahlreiche Hochhäuser beschädigt; Autos gerieten in Brand, wie auf Bildern zu sehen war, die Anwohner in sozialen Netzwerken veröffentlichten. Die Behörden in Selenograd bestätigten das; demnach gingen auch viele Scheiben zu Bruch.

Ukrainische Drohnen bedrohen Putins Flughäfen. (Symbolbild)
Ukrainische Drohnen bedrohen Putins Flughäfen. (Symbolbild)  © Uncredited/AP/dpa

20. Juli, 7.15 Uhr: Russland meldet neue ukrainische Drohnenangriffe auf Moskau

Russland hat in der Nacht weitere ukrainische Drohnenangriffe auf die Hauptstadt Moskau und andere Regionen gemeldet.

Insgesamt seien 93 Drohnen abgeschossen, darunter 19 über der Region Moskau, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Betroffen waren demnach rund zehn Regionen, vor allem die an die Ukraine grenzenden Gebiete Brjansk und Kursk. Zunächst gab es aber keine Berichte über schwere Schäden oder Verletzte.

20. Juli, 7.05 Uhr: Kiew schlägt Moskau für kommende Woche Verhandlungen vor

Die Ukraine hat Russland für kommende Woche neue Verhandlungen für eine Waffenruhe vorgeschlagen.

Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte in einer in Kiew verbreiteten Videobotschaft mit, dass der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats, Rustem Umjerow, Moskau ein Treffen in der nächsten Woche vorgeschlagen habe. Ein genaues Datum nannte er nicht. Selenskyj sagte auch, dass die Ukraine zu einem Treffen auf Führungsebene bereit sei.

Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj will mit den Russen verhandeln.
Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj will mit den Russen verhandeln.  © Tiziana FABI / AFP

19. Juli, 14.35 Uhr: Russland sagt große Waffenschau ab

Russland hat sein traditionell zur Demonstration militärischer Stärke im August organisiertes Armeeforum samt der üblichen Waffenschau abgesagt.

Das internationale militärtechnische Forum "Army-2025" werde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Organisatoren. Gründe wurden nicht genannt.

19. Juli, 12 Uhr: 300 Attacken - Russland greift mit Drohnen und Raketen an

Ukrainische Städte sind nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj in der vergangenen Nacht Ziele Hunderte russischer Luftangriffe gewesen.

Es habe mehr als 300 Drohnenattacken und mehr als 30 Angriffe mit Raketen und Marschflugkörpern gegeben, teilte Selenskyj am Morgen bei Telegram mit und veröffentlichte dazu Fotos von den Zerstörungen. In Odessa am Schwarzen Meer sei ein Wohnhaus beschädigt worden. Er bestätigte Angaben von Behörden aus der Nacht, wonach ein Mensch getötet wurde – und sechs weitere verletzt wurden.

19. Juli, 6.04 Uhr: Russland startet neuen Luftangriff auf Ukraine

Das russische Militär hat einen neuen massiven kombinierten Luftangriff mit Kampfdrohnen und Raketen auf die Ukraine gestartet.

Am frühen Abend wehrte die ukrainische Flugabwehr mehrere Drohnen im Anflug auf die Hauptstadt Kiew ab. Dutzende weitere russische Drohnen befanden sich noch im ukrainischen Luftraum.

Zuvor waren mehrere ballistische Raketen auf Ziele bei der südostukrainischen Großstadt Dnipro abgefeuert worden.

In der Nacht überzog Russland die Ukraine einmal mehr mit Drohnenterror.
In der Nacht überzog Russland die Ukraine einmal mehr mit Drohnenterror.  © DSNS Sumy

18. Juli, 18.34 Uhr: Großbritannien schließt sich EU-Sanktionen gegen Russlands Ölexporte an

Die britische Regierung hat sich dem EU-Sanktionspaket gegen russische Öleinnahmen angeschlossen.

"Gemeinsam mit der EU greifen wir das Herz des russischen Energiesektors an", erklärte am Freitag der britische Außenminister David Lammy (52). Zusammen würden London und Brüssel weiter Druck auf Russlands Präsidenten Wladimir Putin (72) und seine überlebenswichtige Ölindustrie ausüben und so die Finanzierung seines "illegalen Krieges" unterbinden.

Der britische Außenminister David Lammy (52).
Der britische Außenminister David Lammy (52).  © Isabel Infantes/PA Wire/dpa

18. Juli, 17.23 Uhr: Merz Richtung Moskau: Sanktionen werden "erheblichen Einfluss" haben

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) hat die Einigung der Europäischen Union auf die Verschärfung der Sanktionen gegen Russland begrüßt.

"Das wird natürlich erheblichen Einfluss haben, auch auf das, was dann in Russland geschieht", sagte Merz nach einem Treffen mit dem rumänischen Präsidenten Nicusor Dan (55) in Berlin.

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) will weiter Druck auf Russland machen.
Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) will weiter Druck auf Russland machen.  © Hannes P. Albert/dpa

18. Juli, 13.33 Uhr: Russland hat sich angeblich an Sanktionen gewöhnt

Der Kreml hat gelassen auf das 18. Sanktionspaket der EU gegen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine reagiert.

"Wir haben bereits eine gewisse Immunität gegenüber Sanktionen entwickelt, uns an das Leben unter den Bedingungen der Sanktionen angepasst", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (57) der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Zugleich erklärte er, dass das am Morgen von der EU angenommene 18. Sanktionspaket noch analysiert werden müsse. Ziel Moskaus sei es nun wieder, die Auswirkungen der Strafmaßnahmen zu minimieren.

Kremlsprecher Dmitri Peskow (57). (Archivfoto)
Kremlsprecher Dmitri Peskow (57). (Archivfoto)  © Vyacheslav Prokofyev/Pool Sputnik Kremlin/dpa

18. Juli, 12.18 Uhr: Selenskyj lobt Sanktionspaket und fordert weitere Schritte

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat der EU für das 18. Sanktionspaket gegen den russischen Angriffskrieg gedankt und weitere Strafmaßnahmen gegen Moskau gefordert.

"Dieser Beschluss ist von grundlegender Bedeutung und kommt zur rechten Zeit, vor allem jetzt, da Russland die Brutalität der Angriffe auf unsere Städte und Dörfer verstärkt hat", schrieb Selenskyj in den sozialen Netzwerken. Es würden zudem mit den ukrainischen Partnern und im Land selbst neue Sanktionsentscheidungen vorbereitet.

Titelfoto: Carsten Koall/dpa

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