Ukraine-Krieg: Wadephul verspricht Ukraine anhaltende Waffenhilfe

Ukraine - Bundesaußenminister Johann Wadephul verspricht der Ukraine angesichts anhaltender massiver russischer Luftangriffe dauerhafte deutsche Waffenhilfe.

Johann Wadephul (62, M, CDU), Außenminister von Deutschland, kommt am Bahnhof in Kiew an und wird von Martin Jäger (60), Botschafter von Deutschland in der Ukraine, begrüßt  © Jörg Blank/dpa

"Die Freiheit und Zukunft der Ukraine ist die wichtigste Aufgabe unserer Außen- und Sicherheitspolitik", erklärte der CDU-Politiker zu seinem Besuch in Kiew.

Man werde "felsenfest an der Seite der Ukraine stehen, damit sie sich weiter mit Erfolg verteidigen kann - mit moderner Luftverteidigung und anderen Waffen, mit humanitärer und wirtschaftlicher Hilfe".

Der Minister war am Morgen mit einem Sonderzug zu dem aus Sicherheitsgründen zunächst geheim gehaltenen Antrittsbesuch in der ukrainischen Hauptstadt eingetroffen. Wadephul wurde von Vertretern der deutschen Rüstungsindustrie begleitet. Am Rande des Besuches sollten hochrangige Gespräche zwischen Wirtschaftsvertretern und mit ukrainischen Entscheidungsträgern stattfinden, hieß es aus dem Auswärtigen Amt.

Ukraine Ukraine-Krieg: Nach Raketenschlag - Mehr als 30 Tote in Sumy

Wadephul hatte die Ukraine erstmals am 9. Mai als neuer Außenminister besucht. Damals nahm er an einem informellen Treffen der EU-Außenminister im westukrainischen Lwiw (Lemberg) teil.

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30. Juni, 11.18 Uhr: Wadephul besichtigt Schäden nach Luftangriffen auf Kiew

Angesichts jüngster massiver russischer Luftangriffe auf die Ukraine hat sich Außenminister Johann Wadephul ein Bild von den Schäden gemacht. In der Hauptstadt Kiew ließ sich der CDU-Politiker zunächst einen Standort der mobilen Luftverteidigung zeigen.

Im Anschluss besuchte Wadephul im Stadtteil Solomjanska ein durch russische Luftangriffe Mitte Juni beschädigtes Wohnhaus, in dem auch eine Mitarbeiterin der deutschen Botschaft lebt. Es handelte sich um einen der schwersten Angriffe auf Kiew in jüngster Zeit: In dem Haus kamen 23 Menschen ums Leben, darunter Kinder. Zudem wurden 134 Menschen verletzt.

Der Minister war am Morgen mit einem Sonderzug zu dem aus Sicherheitsgründen zunächst geheim gehaltenen Besuch in der Hauptstadt Kiew eingetroffen.

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Johann Wadephul (63, CDU, l), Außenminister von Deutschland, und sein ukrainischer Amtskollege Andrij Sybiha legen Rosen nieder an einem Haus, das bei einem Raketenangriff am 17. Juni zerstört wurde.  © Jörg Blank/dpa

30. Juni, 6.58 Uhr: Höchste Zahl von russischen Angriffen seit Kriegsbeginn

Die ukrainischen Luftstreitkräfte hatten am Wochenende mitgeteilt, dass Russland in der Nacht zum Sonntag mehr als 500 Drohnen, Raketen und Marschflugkörper auf die Ukraine abgefeuert hatte.

Die Zahl von insgesamt 537 solcher Angriffe sei die höchste seit Kriegsbeginn, berichteten Medien in der Ukraine. Es gab demnach erneut Verletzte und schwere Schäden auch an ziviler Infrastruktur.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte daraufhin Forderungen, mehr Druck auf Putin auszuüben, um so den Krieg zu beenden. Die Ukraine müsse ihre Flugabwehr stärken und sei bereit, dafür vor allem von den USA Flugabwehrsysteme zu kaufen.

29. Juni, 22.28 Uhr: Selenskyj betont Bedeutung von Sanktionen gegen Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat sich einmal mehr für internationale Sanktionen gegen Russland ausgesprochen.

"Sanktionen sollten jetzt eine der wichtigsten Prioritäten sein - die Sanktionen der Welt gegen Russland", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

Anlass war die Synchronisierung verschiedener EU-Sanktionspakete durch die Ukraine. Zugleich kündigte Selenskyj an, dass die Ukraine auch die europäischen Sanktionen gegen den Iran übernehmen wolle.

Auch nach dem Scheitern des jüngsten Sanktionspakets der EU gegen Russland beharrte Selenskyj auf einem neuen Versuch. Sanktionen seien etwas, "das die strategischen Entwicklungsmöglichkeiten Russlands, sein Potenzial, wirklich einschränkt und die Fähigkeit Russlands, diesen Krieg, den Krieg gegen unsere Unabhängigkeit, jeden Tag fortzusetzen, noch schmerzhafter einschränken sollte".

"Sanktionen sollten jetzt eine der wichtigsten Prioritäten sein - die Sanktionen der Welt gegen Russland", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) in seiner abendlichen Videoansprache.  © Pascal Bastien/AP/dpa

29. Juni, 14.40 Uhr: Russland lässt sich nicht zu Verhandlungen zwingen

Auch das geplante 18. Sanktionspaket der EU wird nach Kremlangaben nicht zu einem Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine führen.

"Nur Logik und Argumente können Russland an den Verhandlungstisch bringen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem Moskauer Staatsfernsehen. "Es ist unmöglich, Russland durch irgendeine Art von Druck oder Gewalt zu drängen."

Peskow zeigte sich überzeugt, dass das von der EU angestrebte neue Sanktionspaket letztlich angenommen wird. Je schärfer aber die Strafmaßnahmen würden, desto stärker werde auch der Rückstoß. Sanktionen seien eine "zweischneidige Waffe", sagte Peskow. Moskau behauptet immer wieder, dass die EU etwa durch den Verzicht auf russische Rohstoffe selbst noch mehr Nachteile habe durch die Sanktionen.

29. Juni, 11.03 Uhr: Ukrainischer F-16-Pilot stirbt bei massivsten Luftschlägen

Bei einem Einsatz gegen die bisher wohl zahlenmäßig stärksten russischen Luftangriffe in der Ukraine seit Kriegsbeginn ist nach Militärangaben der Pilot eines Kampfjets vom Typ F-16 ums Leben gekommen.

Der Oberstleutnant habe in der Nacht russische Angriffe abgewehrt, als der Bomber getroffen worden sei, teilten die ukrainischen Luftstreitkräfte am Morgen mit. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach den Angehörigen sein Beileid aus und ordnete eine Aufklärung der Todesumstände an.

Der Pilot habe selbst sieben Ziele abgeschossen und dann nach einem Treffer an seiner Maschine noch alles getan, um sein Flugzeug von einem Wohngebiet wegzulenken. Der 1993 geborene Offizier habe es dann aber nicht mehr geschafft, sich aus dem Kampfjet herauszukatapultieren.

Ein F-16-Kampfjet der ukrainischen Luftwaffe im Flug.  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

29. Juni, 7.07 Uhr: Russland setzt Drohnenangriffe auf Ukraine fort

Das russische Militär hat in der Nacht seine Luftangriffe auf die Ukraine fortgesetzt. Die ukrainische Luftwaffe warnte im Großteil des Landes vor Drohnenangriffen. Die Flugabwehr war in der Hauptstadt Kiew zu hören.

Von Explosionen wurde auch aus den östlicher gelegenen Großstädten Charkiw und Dnipro berichtet.

Der Großteil der russischen Kampfdrohnen soll Militärbeobachtern nach allerdings in Richtung Westen geflogen sein. Erwartet wurden für die Nacht auch russische Raketenangriffe von strategischen Bombern und von Kriegsschiffen, die bereits in der Luft waren.

28. Juni, 20.25 Uhr: Russen starten Angriff auf Charkiw

Mindestens eine Person wurde verletzt, nachdem russische Drohnen in Stadtbezirk Kyivski eingeschlagen sind, berichtet die Zeitung "Ukrainska Pravda" unter Berufung auf Behörden-Angaben.

Die Drohnen schlug demnach am Abend in einem Wohnhaus ein. Das Dach des Hauses stand in Flammen.

28. Juni, 12.39 Uhr: Selenskyj verleiht Polens Präsident Duda Orden der Freiheit

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seinen polnischen Kollegen Andrzej Duda bei dessen Abschiedsbesuch in Kiew mit dem Orden der Freiheit ausgezeichnet.

Gewürdigt werden damit Dudas "bedeutende persönliche Verdienste" zur Stärkung der polnisch-ukrainischen Zusammenarbeit und der Unterstützung der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine, hieß es in einem Erlass der Präsidialverwaltung in Kiew.

Das Treffen fand am ukrainischen Tag der Verfassung statt. Dudas Amtszeit endet am 6. August.

Duda war Samstagmorgen zu einem öffentlich nicht angekündigten Besuch in Kiew eingetroffen. Wie auf seinem X-Account veröffentlichte Fotos und Videos zeigen, wurde Duda zunächst von Außenminister Andrij Sybiha empfangen und legte dann gemeinsam mit Selenskyj Kränze an einer Gedenkmauer für im Abwehrkampf gegen Russland gefallene ukrainische Soldaten nieder.

28. Juni, 7.09 Uhr: Ukraine greift russischen Flugplatz an

Das ukrainische Militär und der Geheimdienst zerstörten oder beschädigten nach eigenen Angaben bei einem Angriff auf einen russischen Militärflugplatz mehrere Kampfjets. Getroffen worden seien Jagdbomber auf dem Flugplatz Marinowka im südrussischen Gebiet Wolgograd, teilte der Generalstab in Kiew mit.

Nach Angaben des Geheimdienstes SBU, der ebenfalls an der Aktion beteiligt war, wurden bei dem Angriff zwei Maschinen zerstört und zwei weitere beschädigt. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.

Die russischen Su-34 bilden das Rückgrat der taktischen Luftwaffe. Von dort aus würden ukrainische Stellungen mit Bomben und Raketen beschossen, heißt es in der Meldung. Demnach fand der Angriff in der Nacht zum Freitag statt.

28. Juni, 7.06 Uhr: Selenskyj würdigt US-Rolle bei Friedensbemühungen

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hob einmal mehr die Friedensbemühungen von US-Präsident Donald Trump hervor.

In einem Beitrag auf der Plattform X, in dem er die Friedensvereinbarung zwischen Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo lobt, betonte er die Notwendigkeit von Beendigung von Kriegen. "Und es ist wichtig, dass die USA dazu beitragen", schrieb er und unterstrich die "fundamentale Rolle" von US-Vermittlung.

Diese Vermittlung Washingtons könne auch helfen, den jahrelangen Krieg auf ukrainischem Boden zu beenden, zumal Russland bisher alle Friedensvorschläge abgelehnt habe und diplomatische Bemühungen ins Leere habe laufen lassen.

Dies müsse ein Ende haben, forderte Selenskyj. "Frieden kann durch Stärke erreicht werden und @POTUS (Präsident der USA) hat diese sicherlich."

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47).  © Pascal Bastien/AP/dpa

27. Juni, 18.45 Uhr: Putin erklärt sich für Treffen mit Trump bereit - stellt aber eine Bedingung

Kremlchef Wladimir Putin (72) stellt ein Treffen mit US-Präsident Donald Trump (79) in Aussicht.

"Ich bin immer offen für Kontakte und Treffen", sagte Putin der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge am Rande eines Gipfels der Eurasischen Wirtschaftsunion in Minsk. Solche Treffen müssten aber vorbereitet werden, um ein neues Niveau bei der Kooperation zu erreichen, dämpfte er Spekulationen über ein Treffen in unmittelbarer Zukunft.

Zur Ukraine wiederholte Putin, er sei dialogbereit. Allerdings räumte er ein, dass die von Moskau und Kiew bei der vergangenen Verhandlungsrunde vorgelegten Forderungskataloge zur Beendigung des Kriegs völlig entgegengesetzt seien. Trotzdem würden die Gespräche nach Abschluss des Gefangenenaustauschs fortgesetzt, versicherte er.

Russlands Präsident Wladimir Putin (72) zeigt sich offen für ein Treffen mit Trump, stellt dafür jedoch eine Forderung.  © -/Kremlin/dpa

27. Juni, 17.40 Uhr: Aussprache für deutschen Botschafter nach Kreml-Angaben beendet

Der wegen eines Streits um Korrespondenten russischer Staatsmedien vorgeladene deutsche Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff (58), hat nach rund zwei Stunden das Außenministerium verlassen.

Es habe ein langes, interessantes Gespräch gegeben, in welchem die Bedingungen für die Arbeit von Korrespondenten erörtert wurden, sagte Lambsdorff russischen Medien zufolge beim Verlassen des Gebäudes. Der Dialog werde fortgesetzt, kündigte er an. Details nannte er jedoch nicht.

Zuvor hatte das russische Außenministerium mit Maßnahmen gegen deutsche Journalisten gedroht. Hintergrund ist der Streit um den Mitarbeiter einer staatlichen russischen Medienholding, der in Berlin arbeitet. Diesem hatte das Berliner Landesamt für Einwanderung die Verlängerung seiner abgelaufenen Aufenthaltserlaubnis verwehrt. Die Pässe der Ehefrau und der Tochter wurden von der Polizei "nach Aushändigung in Verwahrung genommen", wie ein Sprecher auf Anfrage mitteilte.

Das Gespräch von Alexander Graf Lambsdorff (58) im russischen Außenministerium soll laut Kreml nach rund zwei Stunden beendet gewesen sein.  © Valery Sharifulin/TASS via ZUMA Press/dpa

27. Juni, 13.44 Uhr: Tote nach russischem Raketenschlag im Gebiet Dnipropetrowsk

Im südostukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk sind infolge eines russischen Raketenschlags auf die Stadt Samar mindestens vier Menschen getötet worden. Weitere 17 Menschen seien verletzt worden, teilte Militärgouverneur Serhij Lyssak bei Telegram mit.

In der Nacht auf Freitag überzog die russische Armee die Ukraine erneut mit einem kombinierten Angriff mit mehr als 360 Drohnen und mehreren Raketen.

Die meisten Drohnen sowie sechs von See abgefeuerte Marschflugkörper Kalibr seien abgefangen worden, teilte die ukrainische Luftwaffe mit.

Vier Menschen kamen bei einem russischen Angriff im südostukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk ums Leben.  © -/Ukrainian Emergency Service/AP/dpa

27. Juni. 6.15 Uhr: Slowakei blockiert Pläne für neue Russland-Sanktionen

Die EU will den Druck auf Russland durch ein 18. Sanktionspaket erhöhen.

Der Vorschlag der EU-Kommission sieht weitere Maßnahmen gegen einzelne Menschen und Organisationen sowie gegen die sogenannte Schattenflotte vor, mit der Moskau das im Zuge des Ukraine-Kriegs verhängte Öl-Embargo umgeht.

Eine Einigung auf das Paket scheiterte am Donnerstag allerdings am slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico. Der stört sich an einem Vorschlag der EU-Kommission, den Import von russischem Gas bis 2027 zu verbieten und fordert Zugeständnisse von der EU-Kommission.

Die Staats- und Regierungschefs einigten sich lediglich darauf, die bestehenden Sanktionen zu verlängern.

Eine Einigung auf ein neues Sanktionspaket gegen Russland scheiterte am slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico.  © Virginia Mayo/AP/dpa

26. Juni, 21.45 Uhr: Angriff auf Lager für Raketen-Treibstoff

Bei einem Angriff auf eine Raffinierie in der von Russland besetzten Stadt Brjansk wurde nach ukrainischen Angeben eine Lagereinrichtung für Raketentreibstoff zerstört.

Man habe am frühen Abend einen Angriff mit Drohnen vom Typ Bober, Baklan und Obrii gestartet, sagte ein Vertreter des ukrainischen Militärgeheimdienstes zur Zeitung "Ukrainska Pravda". Ein große Rauchsäule war über dem Komplex zu sehen, wie Aufnahmen, die auf den sozialen Netzwerken verbreitet wurden, zeigen.

Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Eine große Rauchsäule stieg über Brjansk auf.  © Telegram/ПОДСЛУШАНО БРЯНСК

26. Juni, 20.01 Uhr: Ukraine und Russland setzen Gefangenenaustausch fort

Die Ukraine und Russland haben ihren Anfang Juni in Istanbul vereinbarten Gefangenenaustausch fortgesetzt.

"Heute kehrten Kämpfer der Armee, der Nationalgarde, der Grenztruppen zurück", schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. Der Großteil sei seit 2022 in russischer Gefangenschaft gewesen. Eine Angabe zur Anzahl der Rückkehrer machte er nicht.

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