Ukraine-Krieg: Trump kündigt Ukraine-Gespräch an - ohne Druck auf Putin?
Ukraine - Nach seinem Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin (72) versucht US-Präsident Donald Trump (78), Hoffnung auf eine baldige Waffenruhe zu machen.

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sei "ein Blutbad", sagte Trump - "und ich glaube, dass er (Putin) es beenden will".
Der Republikaner stellte zudem sofortige Verhandlungen im Vatikan über eine Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine in Aussicht.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte, er lehne mögliche russische Bedingungen für eine Waffenruhe wie etwa den Abzug ukrainischer Truppen aus annektierten Gebieten im eigenen Land ab.
Trump und Putin telefonierten am Montag rund zwei Stunden lang miteinander. Zu den Bemühungen um ein Kriegsende sagte er im Weißen Haus: "Ich denke, wir haben eine gute Chance, das zu schaffen. Ich glaube, Putin will das", so Trump.
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19. Mai, 6.52 Uhr: Trifft sich Trump mit Putin?
Bei ihrem Telefonat sprachen Putin und Trump laut Kreml auch erneut über ein mögliches persönliches Treffen.
"Beide Präsidenten sind an einem solchen Treffen interessiert. Aber beide Präsidenten sind auch daran interessiert, dass dieses Treffen nicht inhaltsleer, sondern ergebnisorientiert ist", sagte Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Vorige Woche hatte Trump gesagt, er erwarte vor einem persönlichen Treffen mit Putin keine echte Bewegung in den Ukraine-Gesprächen.
Direkte Gespräche zwischen Russland und der Ukraine hatte es zuletzt am Freitag in der Türkei gegeben - zum ersten Mal seit drei Jahren. Beide Seiten vereinbarten einen großen Gefangenenaustausch. Doch der große Wurf gelang nicht – auch weil Putin bei dem von ihm selbst vorgeschlagenen Treffen fehlte. Beim Thema Waffenruhe gab es keine Einigung.

19. Mai, 6.36 Uhr: Mögliches Memorandum - Selenskyj fordert Informationen
Putin sagte, Russland sei bereit, an einem Memorandum mit der Ukraine zu arbeiten, das einen Waffenstillstand beinhalten würde.
Moskau wolle die Kampfhandlungen beenden, es müsse aber der effektivste Weg zum Frieden gefunden werden. Dafür müssten Kiew und Moskau Kompromisse eingehen, die allen Seiten gerecht werden, meinte Putin.
Wie diese Kompromisse inhaltlich seiner Meinung nach aussehen sollen, sagte er nicht. Selenskyj sagte, dass er nun Details zu dem von Putin angesprochenem Memorandum erwarte.

19. Mai, 6.33 Uhr: Europäische Verbündete enttäuscht von Trump
In einem dem Gespräch mit Putin folgenden Telefonat mit europäischen Staats- und Regierungschefs hätten diese den Eindruck bekommen, dass der US-Präsident nicht bereit sei, den Kremlchef durch größeren Druck an den Verhandlungstisch zu zwingen - so berichtet es die "Financial Times" unter Berufung auf eine mit dem Gespräch vertraute Quelle.
Demnach stellte Trump fürs Erste auch keine weiteren Sanktionen gegen Russland in Aussicht. Gegenüber Reportern begründete er dies dem US-Sender CNN zufolge damit, dass es in der jetzigen Phase eine Chance gebe, bei den Bemühungen voranzukommen.
In Brüssel wird am Dienstag die Verabschiedung des 17. Sanktionspakets der EU erwartet. "Das (Sanktions-)Paket Europas wird kommen und es wird stark", sagte Selenskyj. Es gebe bereits Vereinbarungen und Daten.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) schrieb auf X, dass Europa und die USA "die Ukraine auf dem Weg hin zu einem Waffenstillstand eng begleiten" wollten. "Europa wird den Druck auf Moskau durch Sanktionen erhöhen" - darauf habe man sich mit dem US-Präsidenten nach dessen Telefonat mit Putin verständigt.
19. Mai, 19.51 Uhr: Trump stellt Ukraine-Gespräche im Vatikan in Aussicht
US-Präsident Donald Trump hat sofortige Verhandlungen im Vatikan über eine Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine in Aussicht gestellt.
Trump schrieb auf der Plattform Truth Social nach einem Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin, die Gespräche sollten unmittelbar beginnen - und der Papst habe den Vatikan als Verhandlungsort angeboten. Weitere Details nannte er nicht.

19. Mai, 19.34 Uhr: Trump telefoniert erneut mit Putin zum Ukraine-Krieg
Das Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Machthaber Wladimir Putin war inzwischen das dritte Gespräch zwischen den beiden Staatschef.
Konkrete Ergebnisse des Gesprächs sind noch nicht bekannt. Der Kremlchef bezeichnete es allerdings als gehaltvoll und nützlich.
Das Gespräch habe mehr als zwei Stunden gedauert, sagte Putin in Sotschi am Schwarzen Meer vor Vertretern russischer Staatsmedien.
19. Mai, 17.17 Uhr: Telefonat zwischen Trump und Putin läuft
Im Ringen um ein Ende des russischen Angriffskrieges hat US-Präsident Donald Trump sein geplantes Telefongespräch mit Kremlchef Wladimir Putin begonnen. Das berichteten die US-Sender CNN und CBS News unter Berufung auf das Weiße Haus.
Der US-Präsident hat das Ziel ausgerufen, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu beenden.
19. Mai, 16.20 Uhr: Moskau meldet Gebietsgewinne in der Ukraine
Am Tag des geplanten Telefonats von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin hat das Moskauer Verteidigungsministerium weitere Gebietsgewinne in der Ukraine gemeldet.
Die Armee nahm demnach die Siedlungen Marjine in der grenznahen Region Sumy und Nowooleniwka in der Region Donezk ein.
Ukrainische Militärbeobachter bestätigten das russische Vorrücken bei Marjine nicht, bei Nowooleniwka zum Teil.
19. Mai, 15.02 Uhr: Selenskyj ordnet Schaffung permanenter Verhandlungsgruppe an
Nach dem ersten Treffen der Kriegsparteien Ukraine und Russland seit 2022 hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew nun die Schaffung einer permanenten nationalen Verhandlungsgruppe angeordnet.
Ziel der diplomatischen Bemühungen sei ein echter und nachhaltiger Frieden, teilte Selenskyj auf der Plattform X mit. Er habe sich von Verteidigungsminister Rustem Umjerow über den Verlauf der Gespräche mit der russischen Delegation am vergangenen Freitag in Istanbul informieren lassen, sagte Selenskyj.
Dabei habe die Ukraine gezeigt, dass es notwendig sei, weiter Druck auf Russland auszuüben, um den Krieg zu beenden.

19. Mai, 6.35 Uhr: Kämpfe in der Ukraine dauern an
Im Osten der Ukraine setzten russische und ukrainische Truppen ihre erbitterten Kämpfe fort. Bis zum Abend gab es rund 70 Angriffe russischer Einheiten, wie der Generalstab in Kiew in seinem Lagebericht mitteilte.
Allein rund um den Brennpunkt Pokrowsk am Rande der Region Donezk traten russische Einheiten nach diesen Angaben zu 25 Sturmangriffen an.
Auch aus der Umgebung von Nowopawliwka wurden mehrere russische Angriffe gemeldet. Russische Berichte über neue Gebietseroberungen in diesen Bereichen wurden weder von ukrainischer Seite noch aus unabhängiger Quelle bestätigt.

19. Mai, 6.31 Uhr: Gespräche am Rande der Amtseinführung von Leo XIV.
Bereits am Sonntag hatten sich europäische und amerikanische Politiker untereinander sowie mit Selenskyj ausgetauscht, um mögliche Chancen zur schnellen Beendigung des Blutvergießens auszuloten.
Am Rande der Amtseinführung von Papst Leo XIV. sprach Bundeskanzler Friedrich Merz mit dem Selenskyj und mit US-Außenminister Marco Rubio. Davor hatte er sich mit dem kanadischen Ministerpräsidenten Mark Carney getroffen.
Nach einer Audienz bei Papst Leo XIV. kam Selenskyj mit US-Vizepräsident JD Vance und US-Außenminister Marco Rubio zusammen. Bei ihrem Treffen habe er die Amerikaner über die "unrealistischen Bedingungen" informiert, die von der russischen Delegation bei den Friedensgesprächen in Istanbul gestellt worden seien, berichtete der ukrainische Staatschef auf der Plattform X.

19. Mai, 6.28 Uhr: Trump will auch mit Nato-Mitgliedstaaten sprechen
Bei dem Gespräch mit Putin plant Trump eigenen Angaben zufolge auch, Handelsfragen anzusprechen. Im Anschluss will er mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Vertretern der Nato-Mitgliedstaaten sprechen.
Die Ukraine verteidigt sich mit westlicher Unterstützung gegen die Invasion, geriet zuletzt aber unter Druck – auch weil die US-Regierung unter Trump ihre militärische Hilfe für Kiew deutlich reduzierte.
Unter Trumps Amtsvorgänger Joe Biden hatte zwischen Washington und Moskau über längere Zeit weitgehend Funkstille geherrscht. Der Republikaner sucht nun wieder verstärkt den direkten Draht. Seit seinem Amtsantritt im Januar telefonierte Trump bereits zwei Mal mit Putin – zuletzt Mitte März.
Titelfoto: Vyacheslav Prokofyev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa