Ukraine-Krieg: Odessa wird von russischen Kampfdrohnen angegriffen

Ukraine - Russland hat in der Nacht ukrainischen Angaben zufolge mit Kampfdrohnen die südukrainische Hafenstadt Odessa massiv angegriffen.

Ausgestellte über der Ukraine abgeschossene russische Kampfdrohnen iranischer Bauart des Typs "Geran 2".
Ausgestellte über der Ukraine abgeschossene russische Kampfdrohnen iranischer Bauart des Typs "Geran 2".  © Andreas Stein/dpa

Dabei wurden nach offiziellen Angaben mindestens zwei Menschen getötet und sechs weitere Bewohner verletzt. Unter den Verletzten seien zwei Kinder, teilte Militärverwalter Oleh Kiper auf der Plattform Telegram mit.

Mindestens fünf Menschen seien aus einem brennenden Haus gerettet worden, teilten die Rettungskräfte mit.

In der Stadt habe es eine Reihe von Explosionen gegeben, dazu seien in einigen Stadtteilen Brände ausgebrochen, berichteten die ukrainischen Medien sowie Bürgermeister Hennadi Truchanow. "Odessa, sei wachsam. Begebt euch an sichere Orte", schrieb Truchanow auf der Plattform Telegram.

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Eine Drohne schlug in den oberen Etagen eines 21-stöckigen Wohnhauses ein und löste einen Brand aus. Nach den Löscharbeiten entdeckten die Helfer in den Trümmern die Leichen eines Ehepaares, berichtete Kiper.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

28. Juni, 7.09 Uhr: Ukraine greift russischen Flugplatz an

Das ukrainische Militär und der Geheimdienst zerstörten oder beschädigten nach eigenen Angaben bei einem Angriff auf einen russischen Militärflugplatz mehrere Kampfjets. Getroffen worden seien Jagdbomber auf dem Flugplatz Marinowka im südrussischen Gebiet Wolgograd, teilte der Generalstab in Kiew mit.

Nach Angaben des Geheimdienstes SBU, der ebenfalls an der Aktion beteiligt war, wurden bei dem Angriff zwei Maschinen zerstört und zwei weitere beschädigt. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.

Die russischen Su-34 bilden das Rückgrat der taktischen Luftwaffe. Von dort aus würden ukrainische Stellungen mit Bomben und Raketen beschossen, heißt es in der Meldung. Demnach fand der Angriff in der Nacht zum Freitag statt.

28. Juni, 7.06 Uhr: Selenskyj würdigt US-Rolle bei Friedensbemühungen

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hob einmal mehr die Friedensbemühungen von US-Präsident Donald Trump hervor.

In einem Beitrag auf der Plattform X, in dem er die Friedensvereinbarung zwischen Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo lobt, betonte er die Notwendigkeit von Beendigung von Kriegen. "Und es ist wichtig, dass die USA dazu beitragen", schrieb er und unterstrich die "fundamentale Rolle" von US-Vermittlung.

Diese Vermittlung Washingtons könne auch helfen, den jahrelangen Krieg auf ukrainischem Boden zu beenden, zumal Russland bisher alle Friedensvorschläge abgelehnt habe und diplomatische Bemühungen ins Leere habe laufen lassen.

Dies müsse ein Ende haben, forderte Selenskyj. "Frieden kann durch Stärke erreicht werden und @POTUS (Präsident der USA) hat diese sicherlich."

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47).
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47).  © Pascal Bastien/AP/dpa

27. Juni, 18.45 Uhr: Putin erklärt sich für Treffen mit Trump bereit - stellt aber eine Bedingung

Kremlchef Wladimir Putin (72) stellt ein Treffen mit US-Präsident Donald Trump (79) in Aussicht.

"Ich bin immer offen für Kontakte und Treffen", sagte Putin der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge am Rande eines Gipfels der Eurasischen Wirtschaftsunion in Minsk. Solche Treffen müssten aber vorbereitet werden, um ein neues Niveau bei der Kooperation zu erreichen, dämpfte er Spekulationen über ein Treffen in unmittelbarer Zukunft.

Zur Ukraine wiederholte Putin, er sei dialogbereit. Allerdings räumte er ein, dass die von Moskau und Kiew bei der vergangenen Verhandlungsrunde vorgelegten Forderungskataloge zur Beendigung des Kriegs völlig entgegengesetzt seien. Trotzdem würden die Gespräche nach Abschluss des Gefangenenaustauschs fortgesetzt, versicherte er.

Russlands Präsident Wladimir Putin (72) zeigt sich offen für ein Treffen mit Trump, stellt dafür jedoch eine Forderung.
Russlands Präsident Wladimir Putin (72) zeigt sich offen für ein Treffen mit Trump, stellt dafür jedoch eine Forderung.  © -/Kremlin/dpa

27. Juni, 17.40 Uhr: Aussprache für deutschen Botschafter nach Kreml-Angaben beendet

Der wegen eines Streits um Korrespondenten russischer Staatsmedien vorgeladene deutsche Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff (58), hat nach rund zwei Stunden das Außenministerium verlassen.

Es habe ein langes, interessantes Gespräch gegeben, in welchem die Bedingungen für die Arbeit von Korrespondenten erörtert wurden, sagte Lambsdorff russischen Medien zufolge beim Verlassen des Gebäudes. Der Dialog werde fortgesetzt, kündigte er an. Details nannte er jedoch nicht.

Zuvor hatte das russische Außenministerium mit Maßnahmen gegen deutsche Journalisten gedroht. Hintergrund ist der Streit um den Mitarbeiter einer staatlichen russischen Medienholding, der in Berlin arbeitet. Diesem hatte das Berliner Landesamt für Einwanderung die Verlängerung seiner abgelaufenen Aufenthaltserlaubnis verwehrt. Die Pässe der Ehefrau und der Tochter wurden von der Polizei "nach Aushändigung in Verwahrung genommen", wie ein Sprecher auf Anfrage mitteilte.

Das Gespräch von Alexander Graf Lambsdorff (58) im russischen Außenministerium soll laut Kreml nach rund zwei Stunden beendet gewesen sein.
Das Gespräch von Alexander Graf Lambsdorff (58) im russischen Außenministerium soll laut Kreml nach rund zwei Stunden beendet gewesen sein.  © Valery Sharifulin/TASS via ZUMA Press/dpa

27. Juni, 13.44 Uhr: Tote nach russischem Raketenschlag im Gebiet Dnipropetrowsk

Im südostukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk sind infolge eines russischen Raketenschlags auf die Stadt Samar mindestens vier Menschen getötet worden. Weitere 17 Menschen seien verletzt worden, teilte Militärgouverneur Serhij Lyssak bei Telegram mit.

In der Nacht auf Freitag überzog die russische Armee die Ukraine erneut mit einem kombinierten Angriff mit mehr als 360 Drohnen und mehreren Raketen.

Die meisten Drohnen sowie sechs von See abgefeuerte Marschflugkörper Kalibr seien abgefangen worden, teilte die ukrainische Luftwaffe mit.

Vier Menschen kamen bei einem russischen Angriff im südostukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk ums Leben.
Vier Menschen kamen bei einem russischen Angriff im südostukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk ums Leben.  © -/Ukrainian Emergency Service/AP/dpa

27. Juni. 6.15 Uhr: Slowakei blockiert Pläne für neue Russland-Sanktionen

Die EU will den Druck auf Russland durch ein 18. Sanktionspaket erhöhen.

Der Vorschlag der EU-Kommission sieht weitere Maßnahmen gegen einzelne Menschen und Organisationen sowie gegen die sogenannte Schattenflotte vor, mit der Moskau das im Zuge des Ukraine-Kriegs verhängte Öl-Embargo umgeht.

Eine Einigung auf das Paket scheiterte am Donnerstag allerdings am slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico. Der stört sich an einem Vorschlag der EU-Kommission, den Import von russischem Gas bis 2027 zu verbieten und fordert Zugeständnisse von der EU-Kommission.

Die Staats- und Regierungschefs einigten sich lediglich darauf, die bestehenden Sanktionen zu verlängern.

Eine Einigung auf ein neues Sanktionspaket gegen Russland scheiterte am slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico.
Eine Einigung auf ein neues Sanktionspaket gegen Russland scheiterte am slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico.  © Virginia Mayo/AP/dpa

Angriff auf Lager für Raketen-Treibstoff

Bei einem Angriff auf eine Raffinierie in der von Russland besetzten Stadt Brjansk wurde nach ukrainischen Angeben eine Lagereinrichtung für Raketentreibstoff zerstört.

Man habe am frühen Abend einen Angriff mit Drohnen vom Typ Bober, Baklan und Obrii gestartet, sagte ein Vertreter des ukrainischen Militärgeheimdienstes zur Zeitung "Ukrainska Pravda". Ein große Rauchsäule war über dem Komplex zu sehen, wie Aufnahmen, die auf den sozialen Netzwerken verbreitet wurden, zeigen.

Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Eine große Rauchsäule stieg über Brjansk auf.
Eine große Rauchsäule stieg über Brjansk auf.  © Telegram/ПОДСЛУШАНО БРЯНСК

26. Juni, 20.01 Uhr: Ukraine und Russland setzen Gefangenenaustausch fort

Die Ukraine und Russland haben ihren Anfang Juni in Istanbul vereinbarten Gefangenenaustausch fortgesetzt.

"Heute kehrten Kämpfer der Armee, der Nationalgarde, der Grenztruppen zurück", schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. Der Großteil sei seit 2022 in russischer Gefangenschaft gewesen. Eine Angabe zur Anzahl der Rückkehrer machte er nicht.

26. Juni, 14.38 Uhr: Ukrainischer Armeechef ordnet schnelleren Ausbau von Verteidigungslinien in Sumy an

Der ukrainische Armeechef hat einen schnelleren Ausbau der Verteidigungslinien in der nordöstlichen Region Sumy angeordnet.

"Die Arbeiten laufen, müssen aber angesichts der Anforderungen der modernen Kriegsführung beschleunigt werden", sagte Oleksandr Syrskyj am Donnerstag nach einer Arbeitsreise nach Sumy.

Syrskyj sagte weiter, dass "Anti-Drohnen-Korridore" - häufig bestehend aus physischen Barrieren wie Netzen - nötig seien, um ukrainische Truppen und Logistikrouten zu schützen. Die Geschwindigkeit, mit der diese Arbeiten vorgenommen würden, müsse "deutlich erhöht" werden.

Panzersperren, Stacheldraht, Erdwall. Eine ukrainische Verteidigungslinie im Osten des bedrängten Landes.
Panzersperren, Stacheldraht, Erdwall. Eine ukrainische Verteidigungslinie im Osten des bedrängten Landes.  © FLORENT VERGNES / AFP

26. Juni, 13 Uhr: Kiew sieht russischen Vormarsch im Gebiet Sumy ausgebremst

Dem ukrainischen Militär ist es nach eigenen Angaben gelungen, die russische Offensive im Gebiet Sumy im Nordosten des Landes zu stoppen.

"Der Vormarsch russischer Truppen im Grenzgebiet der Region Sumy wurde - Stand diese Woche - gestoppt und die Kampfkontaktlinie stabilisiert", schrieb der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Olexander Syrskyj, auf Telegram.

Er betonte, dass ukrainische Einheiten im Rahmen einer aktiven Verteidigung teilweise schon besetztes Gebiet wieder zurückeroberten.

Russische Truppen versuchen, speziell im Gebiet Sumy Boden gutzumachen. Doch laut Kiew ist deren Erfolg trotz großem Aufwand gering.
Russische Truppen versuchen, speziell im Gebiet Sumy Boden gutzumachen. Doch laut Kiew ist deren Erfolg trotz großem Aufwand gering.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

26. Juni, 21.41 Uhr: Slowakei droht wegen Gas mit Veto gegen Russland-Sanktionen

Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico hat mit einem Veto gegen das geplante 18. EU-Sanktionspaket gegen Russland gedroht. Der Grund ist der darin vorgesehene völlige Ausstieg aus Gaslieferverträgen mit Russland ab 1. Januar 2028.

Anders als Ungarns Premier Viktor Orban will Fico aber allen anderen EU-Vorhaben zustimmen. Das gelte auch für die weitere Unterstützung der Ukraine, sagte der Linksnationalist vor seiner Abreise nach Brüssel slowakischen Journalisten in Bratislava.

Ein endgültiges Aus für russische Gaslieferungen würde der Slowakei mehr schaden als Russland, warnte Fico: "Bitte nehmen wir das todernst. Wir haben keinen direkten Zugang zu Flüssiggasterminals. Es kann zu Engpässen kommen und die Preise schnellen in die Höhe. RePowerEU ist eine rein ideologische Idee", sagte er in Bezug auf das EU-Vorhaben.

Die Slowakei will sich nicht von russischen Erdgaslieferungen trennen. Deshalb droht Premier Fico mit einem Veto gegen das geplante EU-Sanktionspaket.
Die Slowakei will sich nicht von russischen Erdgaslieferungen trennen. Deshalb droht Premier Fico mit einem Veto gegen das geplante EU-Sanktionspaket.  © Maxim Shemetov/Pool Reuters via AP/dpa

26. Juni, 6.10 Uhr: Selenskyj und Europarat bringen Sondertribunal voran

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der Generalsekretär des Europarats, Alain Berset, haben ein Abkommen für ein Sondertribunal für Verbrechen gegen die Ukraine unterzeichnet.

"Die Ukraine kann auf den Europarat zählen", sagte Berset nach der Unterzeichnung. "Jeder Kriegsverbrecher muss wissen, dass es Gerechtigkeit geben wird, und das gilt auch für Russland", erklärte Selenskyj. "Gerechtigkeit braucht Zeit, aber sie muss kommen, davon bin ich überzeugt."

Der Europarat hat das Sondertribunal zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine in den vergangenen Monaten vorbereitet. Das Richtergremium soll im niederländischen Den Haag angesiedelt werden und Top-Vertreter der russischen Führung zur Verantwortung ziehen.

Erstmals besucht Selenskyj den Europarat - die Organisation, die ein Sondertribunal für Russlands Verbrechen umsetzen will.
Erstmals besucht Selenskyj den Europarat - die Organisation, die ein Sondertribunal für Russlands Verbrechen umsetzen will.  © Pascal Bastien/AP/dpa

24. Juni, 18.04 Uhr: "Hätte angenehmer nicht sein können" - Trump lobt Selenskyj nach Treffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump sind am Mittwoch am Rande des Nato-Gipfels in Den Haag zusammengekommen.

Trump äußerte sich im Anschluss an das Treffen positiv. Das Gespräch "hätte nicht angenehmer sein können", sagte Trump und fügte mit Blick auf Selenskyj hinzu: "Zwischen uns hat es ja manchmal ein bisschen gerumpelt, aber er hätte nicht netter sein können."

Das ukrainische Präsidialamt teilte mit, das Treffen mit Trump habe etwa 50 Minuten gedauert. Ein Präsidialamtsmitarbeiter sagte der Nachrichtenagentur AFP, Selenskyj sei „mit dem Gespräch zufrieden“ und dem US-Präsidenten „dankbar“. Nach

Titelfoto: Andreas Stein/dpa

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