Ukraine-Krieg: Merz stellt klar, Trump macht "keine Zugeständnisse" zu Gebietsabtretungen

Ukraine - Die Erwartungen an das Gipfeltreffen von Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump waren riesig. Doch nach dem fast dreistündigen Gespräch in Alaska blieb bei der Frage nach Ergebnissen zunächst vor allem eins übrig: das Fragezeichen - und Bilder, die für Putin womöglich wertvoller sind als jedes schriftliche Abkommen.

Große Bilder statt Durchbruch: Das Gipfeltreffen zwischen Kreml-Chef Wladimir Putin (72,l.) und US-Präsident Donald Trump ging ohne konkrete Ergebnisse aus.
Große Bilder statt Durchbruch: Das Gipfeltreffen zwischen Kreml-Chef Wladimir Putin (72,l.) und US-Präsident Donald Trump ging ohne konkrete Ergebnisse aus.  © DREW ANGERER / AFP

Trump und Putin haben ihr Gipfeltreffen in Alaska ohne entsprechende Äußerungen bezüglich einer möglichen Waffenruhe im Ukraine-Krieg beendet.

Der US-Präsident sprach beim anschließenden zwölfminütigen Auftritt mit Putin vor der Presse in Anchorage zwar von Einigungen in wichtigen Punkten, blieb Details aber dennoch schuldig.

Auch Putin erwähnte Vereinbarungen, welche Ausgangspunkt für eine Lösung des Ukraine-Konflikts sein könnten. Einzelheiten nannte er ebenfalls nicht. Trump sagte, dass der Krieg beendet werden müsse, ein Deal in Reichweite sei.

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16. August, 22.15 Uhr: Merz stellt klar: Trump macht "keine Zugeständnisse" hinsichtlich ukrainischen Gebiets

US-Präsident Donald Trump (79) hat bei seinem Gipfel mit Kreml-Chef Wladimir Putin (72) nach Angaben von Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) keine Konzessionen hinsichtlich der russischen Gebietsansprüche in der Ukraine gemacht.

Es gebe "keine Zugeständnisse" des US-Präsidenten im Hinblick auf ukrainisches Territorium, sagte Merz am Samstagabend in der ARD. Dies sei in den vorbereitenden Gesprächen der Europäer und des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) mit Trump vor dem Gipfel ein "ganz kritischer Punkt" gewesen.

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) setzt weiter auf eine positive Fortsetzung der Verhandlungen.
Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) setzt weiter auf eine positive Fortsetzung der Verhandlungen.  © Fabian Sommer/dpa

16. August, 18.03 Uhr: Gipfel in Alaska kann laut Merz zum Erfolg werden

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) zieht ein positives Fazit des Alaska-Gipfels von US-Präsident Donald Trump (79) und Russlands Präsident Wladimir Putin (72).

"Dieser Gipfel kann ein Erfolg werden auf dem Weg zum Frieden in der Ukraine, vorausgesetzt, es werden jetzt die richtigen Schritte unternommen", sagte der CDU-Vorsitzende den Sendern RTL/ntv.

Er verwies auf das geplante Treffen Trumps mit dem ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) an diesem Montag. Diesem solle später ein trilaterales Gespräch mit Putin folgen, für das Zeitpunkt und Ort aber noch offen seien. "Das ist ein guter Weg, aber dieser Weg wird noch mühevoll werden. Und ich glaube, das dürfen wir alle nicht unterschätzen", sagte Merz.

16. August, 17.48 Uhr: Putin zufrieden mit Alaska-Gipfel

Kremlchef Wladimir Putin (72) hat sich im Nachgang zufrieden über sein Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump (79) in Alaska geäußert.

"Das Gespräch war sehr offen, inhaltlich reichhaltig und bringt uns meiner Meinung nach den gewünschten Lösungen näher", sagte Putin vor einer Sitzung mit Vertretern der russischen Führung im Kreml, bei der er die Details des Gipfels hinter verschlossenen Türen ausführen wollte. "Wir haben seit Langem keine direkten Verhandlungen dieser Art auf einer solchen Ebene mehr geführt", fügte er nach Angaben der Agentur Tass hinzu.

Russland respektiere die Position der US-Regierung über die Notwendigkeit einer raschen Beendigung der Kampfhandlungen in der Ukraine, sagte Putin. "Nun, auch wir würden dies begrüßen und möchten alle Fragen mit friedlichen Mitteln lösen", sagte der Kremlchef.

Kremlchef Wladimir Putin (72) behauptet, mit dem Trump-Treffen zufrieden zu sein.
Kremlchef Wladimir Putin (72) behauptet, mit dem Trump-Treffen zufrieden zu sein.  © Jae C. Hong/AP/dpa

16. August, 17.05 Uhr: USA bieten Ukraine laut Meloni Nato-ähnlichen Beistand an

Die USA haben der Ukraine nach Angaben der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni (48) Nato-ähnliche Sicherheitsgarantien angeboten, wobei Kiew dem Militärbündnis nicht beitreten soll.

US-Präsident Donald Trump (79) habe "von Artikel fünf der Nato inspirierte" Sicherheitsgarantien für die Ukraine vorgeschlagen, erklärte Meloni am Samstag. Trump hatte europäischen Staats- und Regierungschefs sowie dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) zuvor in einer Videoschalte von seinem Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin (72) am Freitag in Alaska berichtet.

Artikel fünf des Nato-Vertrags verpflichtet die Mitglieder des Bündnisses, sich im Falle eines Angriffs gegenseitig Beistand zu leisten. Die neuerlichen US-Vorschläge könnten Meloni zufolge auf eine "Regelung zur kollektiven Sicherheit" hinauslaufen. Eine solche Vereinbarung gelte außerhalb des Nato-Vertrags und könne der Ukraine im Fall eines erneuten Angriffs "die Unterstützung all ihrer Partner einschließlich der USA" zusichern, erklärte die italienische Regierungschefin.

Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni (48) hatte eine solche Regelung bereits vor mehreren Monaten vorgeschlagen.
Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni (48) hatte eine solche Regelung bereits vor mehreren Monaten vorgeschlagen.  © Gaetan Claessens/EU COUNCIL/dpa

16. August, 16.01 Uhr: Ukraine-Schalte der Europäer am Sonntag geplant

Mit Blick auf die Reise des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) in die USA und den Alaska-Gipfel wollen sich die Europäer am Sonntagnachmittag beraten.

Um 15 Uhr werde sich die "Koalition der Willigen" in einer Videoschalte treffen, hieß es vom Élysée-Palast in Paris. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) werde die Besprechung gemeinsam mit Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) und dem britischen Premier Keir Starmer (62) leiten. Wer genau außer ihnen an dem Gespräch teilnehmen soll, wurde in Paris zunächst nicht mitgeteilt.

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) nimmt an der Schalte teil.
Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) nimmt an der Schalte teil.  © Moritz Frankenberg/dpa

16. August, 14.02 Uhr: Selenskyj drängt auf Dreier-Treffen und will Sanktionen

In seinem Gespräch mit US-Präsident Donald Trump hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Forderung nach schärferen Sanktionen gegen Russland bekräftigt. Das teilte Selenskyj in sozialen Netzwerken mit.

"Es muss stärkere Sanktionen geben, wenn es kein dreiseitiges Treffen gibt oder Russland sich einem fairen Ende des Krieges verweigert", so der ukrainische Staatschef. Sanktionen seien ein wirkungsvolles Instrument.

Selenskyj strebt nach dem Alaska-Gipfel von Trump und Kremlchef Wladimir Putin vom Vortag ein Dreier-Treffen an, um über ein Ende des russischen Krieges gegen sein Land zu sprechen. Aus dem Kreml hieß es, dass dazu bisher nichts besprochen worden sei.

16. August, 9.59 Uhr: Selenskyj kündigt Treffen mit Trump an

Nach dem Gipfel mit Kremlchef Wladimir Putin hat US-Präsident Donald Trump den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj dessen Angaben zufolge nach Washington eingeladen.

"Alle Details über das Ende der Morde, über das Ende des Krieges werde ich mit Präsident Trump in Washington am Montag besprechen", schrieb Selenskyj mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen sein Land bei Telegram.

Er unterstütze den Vorschlag des US-Präsidenten zu einem Dreier-Treffen mit Putin. "Die Ukraine unterstreicht: Die Schlüsselfragen können auf der Ebene der Staatsführer besprochen werden und ein dreiseitiges Format ist dazu geeignet", fügte er hinzu. Selenskyj sprach sich für eine Einbeziehung von europäischen Vertretern vor allem bei der Frage von Sicherheitsgarantien für sein Land aus.

Zuerst sprach US-Präsident Trump mit Kremlchef Putin in Alaska ohne ukrainische Beteiligung. Nun will er den ukrainischen Staatschef Selenskyj nach Angaben aus Kiew in Washington empfangen.
Zuerst sprach US-Präsident Trump mit Kremlchef Putin in Alaska ohne ukrainische Beteiligung. Nun will er den ukrainischen Staatschef Selenskyj nach Angaben aus Kiew in Washington empfangen.  © Mystyslav Chernov/AP/dpa

16. August, 9.25 Uhr: Moskau und Kiew setzen Luftangriffe trotz Alaska-Gipfel fort

Trotz der amerikanisch-russischen Gespräche in Alaska haben Russland und die Ukraine ihre gegenseitigen Luftangriffe in der Nacht fortgesetzt.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe sind vom russischen Militär 85 Kampfdrohnen und eine ballistische Rakete gegen Ziele im ukrainischen Hinterland eingesetzt worden. Zwar sei ein Großteil der Drohnen abgefangen worden, dennoch habe es 24 Drohneneinschläge und einen Raketeneinschlag an zwölf Orten gegeben, hieß es.

Auch auf russischer Seite wurden ukrainische Drohnenangriffe registriert. Dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge sind 29 Drohnen abgeschossen worden. Demnach gab es die meisten Einsätze der Flugabwehr über südrussischen Gebieten und dem Asowschen Meer.

16. August, 9.22 Uhr: Treffen mit Selenskyj bisher kein Thema

Beim Gipfel von US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin in Alaska ist nach Kreml-Angaben ein Dreier-Treffen mit dem ukrainischen Staatsoberhaupt Wolodymyr Selenskyj kein Thema gewesen.

Ein solcher Gipfel sei bisher nicht angesprochen worden, sagte Putins außenpolitischer Berater, Juri Uschakow, dem russischen Staatsfernsehen. Auch das Datum für ein nächstes Treffen von Putin und Trump sei bisher nicht bekannt, sagte Uschakow.

16. August, 7.22 Uhr: Trump kündigt Gespräche mit Nato und Selenskyj an

US-Präsident Donald Trump will sich nach dem Treffen mit Wladimir Putin in Kürze mit den Europäern besprechen.

"Ich werde mit der Nato telefonieren, in Kürze werde ich die verschiedenen Personen anrufen, die ich für geeignet halte, und natürlich auch Präsident Selenskyj, um ihnen von dem heutigen Treffen zu berichten", sagte Trump bei der gemeinsamen Pressekonferenz. "Letztendlich liegt die Entscheidung bei ihnen."

Trump sprach von einem sehr produktiven Treffen, hält nach dem Gespräch mit Putin allerdings Punkte für ungeklärt.

Nach seinem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin in Alaska will US-Präsident Donald Trump mit den Nato-Partnern telefonieren. Auch den ukrainischen Präsidenten wolle er über das Treffen informieren.
Nach seinem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin in Alaska will US-Präsident Donald Trump mit den Nato-Partnern telefonieren. Auch den ukrainischen Präsidenten wolle er über das Treffen informieren.  © Jae C. Hong/AP/dpa

16. August, 7.20 Uhr: Bundesregierung reagiert zurückhaltend auf Alaska-Gipfel

Die Bundesregierung reagiert abwartend nach dem Ende des Treffens von US-Präsident Donald Trump mit Kremlchef Wladimir Putin in Alaska.

Kanzler Friedrich Merz (CDU) werde laufend über die Vorgänge in Anchorage informiert, hieß es aus deutschen Regierungskreisen in Berlin. Sein Team stehe in engem Kontakt mit den Verbündeten. Trump habe zugesagt, die europäischen Partner zügig zu informieren. Zunächst gab es keine Angaben darüber, wann diese Information stattfinden sollte.

Titelfoto: Fabian Sommer/dpa

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