Ukraine-Krieg: Ukraine-Kredit dürfte Deutschland Milliarden kosten

Ukraine - Die einen sprachen von einem unverantwortlichen Verstoß gegen internationales Recht - mit unabsehbaren Folgen auch für die europäische Finanzmarktstabilität.

Wolodymyr Selenskyj (47), Präsident der Ukraine, spricht nach der ersten Arbeitssitzung beim EU-Gipfel.
Wolodymyr Selenskyj (47), Präsident der Ukraine, spricht nach der ersten Arbeitssitzung beim EU-Gipfel.  © Michael Kappeler/dpa

Die anderen von einem innovativen und fairen Weg, den Fall der von Russland angegriffenen Ukraine zu verhindern.

Über den Plan zur direkten Nutzung von in der EU eingefrorenem Staatsvermögen Russlands wurde wochenlang mit harten Bandagen gestritten.

Beim EU-Gipfel in Brüssel kam es nun zum Showdown und am Ende zu einem gesichtswahrenden Kompromiss für alle Seiten.

Angeblich schon im Einsatz: Russland zeigt neuartigen Kampfroboter
Ukraine Angeblich schon im Einsatz: Russland zeigt neuartigen Kampfroboter

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

19. Dezember, 21.12 Uhr: Rubio über Ukraine-Gespräche: Noch einen langen Weg vor uns

US-Außenminister Marco Rubio hat sich vor neuen Gesprächen in Miami über einen möglichen Frieden in der von Russland angegriffenen Ukraine verhalten geäußert.

"Ich denke, wir haben Fortschritte gemacht, aber wir haben noch einen langen Weg vor uns, und natürlich kommt das Schwierigste immer am Schluss", sagte Rubio bei einer Pressekonferenz in Washington.

19. Dezember, 19.25 Uhr: Ukraine-Kredit dürfte Deutschland Milliarden kosten

Die Finanzierung des geplanten neuen Unterstützungspakets für die Ukraine wird die beteiligten EU-Staaten schätzungsweise etwa drei Milliarden Euro pro Jahr kosten - auf unabsehbare Zeit. Das sagte eine ranghohe EU-Beamtin in Brüssel.

Für Deutschland könnte das nach Berechnungen der Deutschen Presse-Agentur langfristig jährliche Zusatzausgaben in Höhe von etwa 700 Millionen Euro bedeuten. Grund ist, dass sich der nationale Beitrag nach der Wirtschaftskraft richtet und Ungarn, Tschechien und die Slowakei herausgehandelt haben, dass sie sich nicht an der Finanzierung des neuen Unterstützungspakets beteiligen müssen.

Bundeskanzler Friedrich Merz (70, CDU) kann diese Berechnung gerade sicher nicht brauchen.
Bundeskanzler Friedrich Merz (70, CDU) kann diese Berechnung gerade sicher nicht brauchen.  © Kay Nietfeld/dpa

19. Dezember, 18.30 Uhr: Russland lässt laut General keinen Friedenswillen erkennen

Russland lässt nach Einschätzung des neuen Koordinators der deutschen Militärhilfe für die Ukraine, Joachim Kaschke, "keinerlei Willen zum Frieden erkennen".

Im Gegenteil würden die Angriffe intensiviert, "offensichtlich in der Hoffnung, noch Gebietsgewinne zu erreichen, die auch in den möglichen Verhandlungen eine Rolle spielen können", sagte der Brigadegeneral im Bundeswehr-Format "Nachgefragt".

19. Dezember, 17.25 Uhr: Merz' Unterhändler reist zu Ukraine-Gesprächen nach Florida

Bundeskanzler Friedrich Merz (70, CDU) hat seinen Ukraine-Unterhändler Günter Sautter (52) zu den für das Wochenende geplanten Gesprächen zwischen den USA und Russland über eine Friedenslösung nach Florida geschickt.

Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr, brach der außenpolitische Berater des Kanzlers am Freitag nach Miami auf, wo er "informelle Gespräche mit der US-Regierung" führen werde.

Medienberichten zufolge ist ein Gespräch mit dem Ukraine-Sonderbeauftragten von US-Präsident Donald Trump (79), Steve Witkoff (68), geplant, an dem auch Vertreter von Großbritannien und Frankreich teilnehmen sollen. Gespräche der deutschen und russischen Seite sind nicht geplant.

Ukraine-Unterhändler Günter Sautter (52) fliegt zu Gesprächen in die USA.
Ukraine-Unterhändler Günter Sautter (52) fliegt zu Gesprächen in die USA.  © Kay Nietfeld/dpa

19. Dezember, 15.52 Uhr: Putin will, dass Ukrainer in Russland Kiews Regierung mitwählen

Der russische Präsident Wladimir Putin (73) hat die Beteiligung der in Russland lebenden Ukrainer an möglichen Wahlen im von ihm angegriffenen Nachbarland gefordert.

"Die Obrigkeit in der Ukraine muss endlich legitim werden - und das ist ohne die Wahlen unmöglich", sagte der Kremlchef in Moskau bei seiner Jahrespressekonferenz. Russland sei bereit, über eine teilweise Waffenruhe nachzudenken. Zugleich müsse aber auch das Stimmrecht der Ukrainer gewährleistet werden, die nach Russland geflohen seien. Putin bezifferte deren Zahl auf fünf bis zehn Millionen.

Der russische Präsident Wladimir Putin (73) fordert in der Ukraine faire Wahlen.
Der russische Präsident Wladimir Putin (73) fordert in der Ukraine faire Wahlen.  © Mikhail Klimentyev/POOL SPUTNIK KREMLIN/AP/dpa

19. Dezember, 15.49 Uhr: EU will Ukraine mit Kredit retten - Russland spottet

Die EU hat sich im Streit um die Ukraine-Hilfe noch einmal zusammengerauft und die Finanzierung des von Russland angegriffenen Landes für die nächsten zwei Jahre gesichert.

Der Kreml feierte es jedenfalls erst einmal als Erfolg, dass sich die EU nicht darauf verständigen konnte, das russische Vermögen direkt für Kredite an die Ukraine zu nutzen. Das bedeute eine Niederlage für Merz (70, CDU) und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (67, CDU), schrieb der russische Chefunterhändler Kirill Dmitrijew auf der Plattform Telegram. "Gesetz und gesunder Menschenverstand haben vorerst gesiegt."

Der russische Chefunterhändler Kirill Dmitrijew sieht EU-Einigung als Niederlage.
Der russische Chefunterhändler Kirill Dmitrijew sieht EU-Einigung als Niederlage.  © Vyacheslav Prokofyev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

19. Dezember, 15.42 Uhr: Putin: Haben 700.000 Soldaten im Kriegsgebiet

Nach Worten von Kremlchef Wladimir Putin hat Russland rund 700.000 Soldaten im Gebiet des Ukraine-Kriegs im Einsatz. Es handele sich dabei überwiegend um ziemlich junge Leute, darunter die Generationen der 1990-er Jahre, sagte er bei seiner Jahrespressekonferenz und Bürgersprechstunde in Moskau.

Angesprochen auf den Vorwurf, dass es sich bei dem Jahrgang um eine verlorene Generation handele, sagte er: "Nun, wir leben unter den Bedingungen der militärischen Spezialoperation." So nennt der Kreml im offiziellen Sprachgebrauch seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

19. Dezember, 14.35 Uhr: Putin schiebt Kiew Schuld an fortdauerndem Krieg zu

Der russische Präsident Wladimir Putin (73) hat jede Verantwortung für das Andauern des von ihm befohlenen Angriffskrieges zurückgewiesen und der Ukraine zugeschoben.

In den laufenden Gesprächen gebe es von Kiew gewisse Signale für einen Dialog, Russland sehe aber im Kern keine Bereitschaft für einen Frieden, sagte Putin in Moskau bei seiner Jahrespressekonferenz. Die Fragerunde fand erneut zusammen mit Putins Bürgersprechstunde "Direkter Draht" statt, und der Kremlchef antwortete über Stunden auf Fragen von Journalisten und Bürgern.

Er kann nichts dafür - seiner Meinung nach: Der russische Präsident Wladimir Putin (73) fühlt sich offenbar missverstanden.
Er kann nichts dafür - seiner Meinung nach: Der russische Präsident Wladimir Putin (73) fühlt sich offenbar missverstanden.  © Pavel Bednyakov/AP/dpa

19. Dezember, 6.19 Uhr: Kann der Plan der EU die US-Initiative zur Beendigung des russischen Angriffskrieges gefährden?

EU-Ratspräsident António Costa sieht dieses Risiko nicht. "Unser Ziel ist nicht, den Krieg zu verlängern.

Im Gegenteil: Die Entscheidungen sind ein entscheidender Beitrag, um einen gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine zu erreichen", sagte er nach dem Gipfel.

António Costa (64), Präsident des Europäischen Rates, spricht bei der Pressekonferenz nach dem EU-Gipfel.
António Costa (64), Präsident des Europäischen Rates, spricht bei der Pressekonferenz nach dem EU-Gipfel.  © Michael Kappeler/dpa

19. Dezember, 6.16 Uhr: Warum gab es so lange Streit um den Vorschlag?

Die belgische Regierung blockierte das Vorhaben mit Verweis auf rechtliche und finanzielle Risiken. Sie sah unter anderem die Gefahr, dass Russland Vergeltung gegen europäische Privatpersonen und Unternehmen übt und etwa Enteignungen in Russland vornimmt.

Vor allem fürchtete sie dabei auch um die Existenz des Finanzinstituts Euroclear, das dem belgischen Staat jährlich hohe Steuereinnahmen beschert. Hier wird der Großteil der in der EU eingefrorenen russischen Vermögenswerte verwaltet.

Als Risiko wurde weiterhin genannt, dass ein Schiedsgericht das Vorgehen als illegale Enteignung wertet und internationale Anleger das Vertrauen in den europäischen Finanzmarkt verlieren.

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa

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