Zwischen Trümmern und Nordkorea: Der Ukraine-Krieg geht auf Reisen

Odessa/Pjöngjang - Während die Ukraine einen weiteren Erfolg ihrer seit Wochen laufenden Gegenoffensive meldete, waren zwei der Hauptprotagonisten des Krieges auf Reisen. Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) besuchte das zuletzt immer wieder heftig attackierte Odessa, Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu (68) nahm an einer nächtlichen Militärparade Nordkoreas teil. Ein Überblick.

Wolodymyr Selenskyj (45) ließ sich die zerstörte Kathedrale von Odessa zeigen.
Wolodymyr Selenskyj (45) ließ sich die zerstörte Kathedrale von Odessa zeigen.  © dpa/Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/AP

Die Innenstadt der am Schwarzen Meer gelegenen Hafenstadt Odessa gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Eines ihrer Schmuckstücke ist die Verklärungskathedrale. Einst im 19. Jahrhundert errichtet, wurde sie in den Dreißigern auf Anweisung Stalins zerstört und nach der Sowjetzeit wieder aufgebaut.

Nun erlitt sie bei russischen Attacken erneut schwere Beschädigungen. Von denen machte sich Selenskyj vor Ort zunächst selbst ein Bild, um dann am Donnerstagabend zu verkünden, dass nun Spezialisten Möglichkeiten zur Restaurierung des Bauwerkes prüfen sollen.

Gründe zum Freuen gab es für den Präsidenten aber auch. Im Südosten konnte die Ukraine weitere Erfolge feiern. So gab das Land die Befreiung des Dorfes Staromajorske bekannt. "Unser Süden! Unsere Jungs! Ruhm der Ukraine!", jubilierte Selenskyj auf Telegram.

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Auch südlich von Bachmut erzielte das Land nach eigenen Aussagen kleinere Erfolge. "Wir bewegen uns schrittweise voran", so Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar (45).

Russlands Verteidigungsminister Schoigu auf Militärparade in Nordkorea

In Nordkorea "krönte" Russlands Verteidigungsminister Schoigu seine mehrtägige Reise derweil mit einer Teilnahme an einer nächtlichen Militärparade. Zum 70. Jahrestag des Kriegsendes in Korea präsentierte Pjöngjang neben Interkontinentalraketen (können mit Atomsprengköpfen versehen werden) auch neuartige Kampf- und Aufklärungsdrohnen.

Zuvor hatte sich der 68-Jährige bereits mit Machthaber Kim Jong-un (39) über "Angelegenheiten von gegenseitigem Interesse im Bereich der nationalen Verteidigung und Sicherheit sowie über das regionale und internationale Sicherheitsumfeld" verständigt, so staatliche Medien.

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu (68, l.) nahm die Parade neben Nordkorea-Machthaber Kim Jong-un (39) ab.
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu (68, l.) nahm die Parade neben Nordkorea-Machthaber Kim Jong-un (39) ab.  © dpa/Uncredited/KCNA/KNS
Pjöngjang präsentierte seine Waffen.
Pjöngjang präsentierte seine Waffen.  © dpa/Uncredited/KCNA/KNS

Neben Schoigu nahm übrigens auch Li Hongzhong vom chinesischen Politbüro an der Parade teil.

Titelfoto: dpa/Uncredited/KCNA/KNS

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