Ukraine-Krieg im Liveticker: Knapp 60 russische Raketen und Drohnen abgewehrt

Ukraine - Vertreter aus rund 40 Ländern sprechen in Saudi-Arabien - ohne Russland - über einen möglichen Frieden in der Ukraine. Moskau überzieht das Land derweil mit Raketenschlägen.

Krywyj Rih (Ukraine): Rettungskräfte sind nach dem Einschlag einer Rakete in ein Wohnhaus im Einsatz.
Krywyj Rih (Ukraine): Rettungskräfte sind nach dem Einschlag einer Rakete in ein Wohnhaus im Einsatz.  © Libkos/AP/dpa

Russland hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (45) das Land erneut mit Raketenangriffen überzogen.

In Kupjansk im Gebiet Charkiw im Osten der Ukraine sei ein Zentrum für Bluttransfusionen bombardiert worden, teilte der Staatschef am Samstagabend im Nachrichtenkanal Telegram mit. Es gebe Berichte über Tote und Verletzte. Rettungskräfte löschten das Feuer.

"Dieses Kriegsverbrechen allein sagt alles über die russische Aggression aus", schrieb er. "Die Terroristen zu schlagen, ist eine Sache der Ehre für alle, die Leben wertschätzen."

Berliner Bürgermeister eröffnen Prothesenzentrum für Kriegsverletzte aus der Ukraine
Ukraine Berliner Bürgermeister eröffnen Prothesenzentrum für Kriegsverletzte aus der Ukraine

Währenddessen beraten sich 40 Länder im Dschidda in Saudi-Arabien über Friedenspläne.

Alle aktuellen Entwicklungen in der Ukraine findet Ihr hier im TAG24-Liveticker.

6. August, 20.44 Uhr: Mehr als 14.000 Kampfeinsätze der ukrainischen Luftstreitkräfte

Am Tag der Luftwaffe hat Selenskyj den Luftstreitkräften des Landes gratuliert. Die Piloten hätten seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges mehr als 14.000 Kampfeinsätze geflogen, schrieb Selenskyj am Sonntag bei Telegram.

Auf dazu geteilten Bildern und Videos ist zu sehen, wie der Präsident auf einem unbekannten Luftwaffenstützpunkt auf einen an einem Kampfflugzeug befestigten mutmaßlich französischen Marschflugkörper vom Typ Scalp/EG "Ruhm der Ukraine" schreibt und diesen signiert.

6. August, 20.40 Uhr: Ukraine bestätigt Angriffe auf zwei Autobrücken bei Krim

Zwei Autobahnbrücken zur von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind am Sonntag nach Angaben aus Kiew und Moskau Ziel eines ukrainischen Angriffs geworden.

Laut einer Mitteilung des ukrainischen Militärs im Nachrichtendienst Telegram griffen die ukrainischen Streitkräfte gegen 15 Uhr Ortszeit zwei wichtige Versorgungsrouten der russischen Besatzer an - die Brücken von Tschonhar und Henitschesk.

Die Tschonhar-Brücke zwischen der Krim und dem ukrainischen Festland sei von einer Rakete getroffen und beschädigt worden, schrieb der Besatzungschef des Gebiets Cherson, Wladimir Saldo, am Sonntag auf Telegram. Auch etwas weiter nordöstlich bei Henitschesk sei eine Brücke mit mehreren Raketen beschossen und auch eine nahe gelegene Gasleitung beschädigt worden. Ein Mensch sei verletzt worden.

6. August, 15.56 Uhr: Russische Besatzer berichten von Angriffen auf Brücken bei Krim

Die russischen Besatzer in der Südukraine haben von einem erneuten ukrainischen Angriff auf die Tschonhar-Brücke zur von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim berichtet.

Das Bauwerk, das die Krim und ukrainisches Festland verbindet, sei von einer Rakete getroffen und beschädigt worden, schrieb der Besatzungschef des Gebiets Cherson, Wladimir Saldo, am Sonntag auf Telegram. Dazu veröffentlichte er zwei Fotos, die ein größeres Loch in der Fahrbahn der Autobrücke zeigen.

Auch etwas weiter nordöstlich bei Henitschesk sei eine Brücke mit mehreren Raketen beschossen und auch eine nahe gelegene Gasleitung beschädigt worden, schrieb Saldo. Ein Mensch sei verletzt worden. Unabhängig zu überprüfen waren die Angaben zunächst nicht. Aus Kiew gab es zunächst keine offizielle Stellungnahme dazu.

6. August, 15.54 Uhr: Ukraine sieht sich nach Gesprächen in Saudi-Arabien gestärkt

Die Ukraine sieht ihre Position gestärkt durch die internationalen Beratungen über ein mögliches Kriegsende in Saudi-Arabien. Das sagte der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, am Sonntag nach dem Treffen mit Vertretern aus etwa 40 Staaten in der Hafenstadt Dschidda.

Es habe unterschiedliche Auffassungen gegeben. Aber alle vertretenen Länder hätten sich zur UN-Charta, zum Völkerrecht, der Achtung der Souveränität und der territorialen Unversehrtheit der Staaten bekannt, sagte Jermak.

"Genau auf diesen Grundsätzen basiert die Friedensformel von Präsident (Wolodymyr) Selenskyj, die wir ausführlich vorgestellt haben", wurde Jermak vom Präsidialamt in Kiew zitiert. Viele Länder hätten für sich schon überlegt, welche Rolle sie bei der Verwirklichung der Formel spielen könnten. Selenskyjs Plan sieht den Abzug russischer Truppen aus der gesamten Ukraine vor, ein Tribunal gegen russische Kriegsverbrecher und Sicherheitsgarantien.

6. August, 15.30 Uhr: SPD offen für Taurus-Marschflugkörpern-Lieferungen an Ukraine

SPD-Politiker haben sich angesichts der Forderungen aus der Ukraine nach Taurus-Marschflugkörpern grundsätzlich offen für eine mögliche künftige Lieferung gezeigt.

"Ich schließe nicht aus, dass wir im Verbund mit den Amerikanern auch zusätzliche andere Systeme wie Taurus liefern werden", sagte der außenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Nils Schmid (50).

"Vorher muss sichergestellt werden, dass die Ukrainer selbst die Zielprogrammierung übernehmen können und nicht Bundeswehrsoldaten das tun - das würde uns gefährlich nahe an eine direkte Kriegsbeteiligung bringen." Schmid sieht derzeit aber noch keinen Entscheidungsbedarf. "Ich teile die Einschätzung des Verteidigungsministers."

Nils Schmid (SPD, 50, l.).
Nils Schmid (SPD, 50, l.).  © Wolfgang Kumm/dpa

6. August, 13.23 Uhr: Russland: Drohnenangriffe auf Moskau abgewehrt

Russland hat eigenen Angaben zufolge einen erneuten ukrainischen Drohnenangriff auf die Hauptstadt Moskau abgewehrt.

Die Drohne sei am Sonntagvormittag bei der Stadt Podolsk im südlichen Moskauer Gebiet von der Luftverteidigung zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium mit. Es habe weder Verletzte noch Schäden gegeben.

Am Flughafen Moskau-Wnukowo wurde vorübergehend der Flugverkehr eingestellt. Aus Kiew gab es zunächst keine offizielle Reaktion dazu.

Ein Ermittler untersucht einen Bereich neben dem beschädigten Wolkenkratzer im Geschäftsviertel "Moscow City" nach einem Drohnenangriff in Moskau.
Ein Ermittler untersucht einen Bereich neben dem beschädigten Wolkenkratzer im Geschäftsviertel "Moscow City" nach einem Drohnenangriff in Moskau.  © Uncredited/AP/dpa

6. August, 11.50 Uhr: London: Tausende russische Fallschirmjäger getötet oder verwundet

Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums könnten Tausende russische Fallschirmjäger im Angriffskrieg gegen die Ukraine verletzt oder getötet worden sein. Es bezogen sich auf Aussagen des Kommandeurs der russischen Luftlandetruppen, Generaloberst Michail Teplinski.

Die Briten wiesen darauf hin, dass Teplinski in einer zum 2. August aufgezeichneten Ansprache zu den jährlichen Feierlichkeiten der russischen Luftlandetruppen gesagt hatte, dass 8500 verletzte Fallschirmjäger später an die Front zurückgekehrt seien oder sich gar geweigert hätten, die Frontlinie zu verlassen.

Teplinskis Zahlen unterstützten aber die Annahme, dass mindestens 50 Prozent der 30.000 Fallschirmjäger, die 2022 in der Ukraine eingesetzt worden seien, getötet oder verletzt worden seien.

6. August, 11.25 Uhr: Ukraine: Knapp 60 russische Raketen und Drohnen abgewehrt

Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut mit heftigem Beschuss überzogen. Bis zum Sonntagmorgen seien 30 Marschflugkörper und 27 Kampfdrohnen abgewehrt worden, teilten die ukrainischen Luftstreitkräfte auf Telegram mit.

Insgesamt habe die russische Armee in mehreren Angriffswellen 70 Geschosse abgefeuert, hieß es. Wo die Raketen und Drohnen einschlugen, die nicht abgefangen werden konnten, war zunächst nicht bekannt.

Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) am gestrigen Samstagabend gesagt, dass im östlichen Gebiet Charkiw ein Zentrum für Bluttransfusionen bombardiert worden sei.

Allein in der vergangenen Nacht wurden knapp 60 russische Geschosse abgewehrt.
Allein in der vergangenen Nacht wurden knapp 60 russische Geschosse abgewehrt.  © Libkos/AP/dpa

6. August, 8.25 Uhr: London: Preisdeckel für russisches Öl zeigt weiter Wirkung

Der von den G7-Staaten und weiteren Verbündeten verhängte Preisdeckel für russisches Öl zeigt nach Angaben der britischen Regierung weiterhin Wirkung. Das geht aus einer Mitteilung des Finanzministeriums in London hervor, die in der Nacht zum Samstag veröffentlicht wurde.

Die Internationale Energie-Agentur (IEA) berichtete demnach von einem Rückgang der russischen Erlöse aus dem Ölexport im Juni um knapp zehn Milliarden US-Dollar (rund neun Milliarden Euro) im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Allein zwischen Mai und Juni fielen die Erlöse demnach um 1,5 Milliarden Dollar (1,36 Milliarden Euro).

Russland soll einen Rückgang an Erlösen für Öl verzeichnet haben.
Russland soll einen Rückgang an Erlösen für Öl verzeichnet haben.  © Dmitry Lovetsky/AP/dpa

6. August, 7.24 Uhr: Tote nach Angriff auf Bluttransfusions-Zentrum

Russland hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (45) das Land erneut mit Raketenangriffen überzogen.

In Kupjansk im Gebiet Charkiw im Osten der Ukraine sei ein Zentrum für Bluttransfusionen bombardiert worden, teilte der Staatschef am Samstagabend im Nachrichtenkanal Telegram mit. Es gebe Berichte über Tote und Verletzte. Rettungskräfte löschten das Feuer.

"Dieses Kriegsverbrechen allein sagt alles über die russische Aggression aus", schrieb er. "Die Terroristen zu schlagen, ist eine Sache der Ehre für alle, die Leben wertschätzen."

Titelfoto: Libkos/AP/dpa

Mehr zum Thema Ukraine: