17-Jährige stirbt in der Schule, zuvor übergibt sie sich mehrere Tage

Hurricane (USA) - In den USA ist ein Mädchen an einer Schule zusammengebrochen. Offenbar hatten Mitarbeiter der Bildungseinrichtung ihr zuvor die notwendige Hilfe verwehrt. Dabei gab es hinreichend Anzeichen, dass mit der Gesundheit der 17-Jährigen etwas nicht stimmte.

In den USA starb eine junge Frau, weil sie nicht die Hilfe bekam, die sie dringend gebraucht hätte. (Symbolbild)
In den USA starb eine junge Frau, weil sie nicht die Hilfe bekam, die sie dringend gebraucht hätte. (Symbolbild)  © 123rf.com/izzzy71

Taylor Goodridge starb am 20. Dezember vergangenen Jahres. Eine neu veröffentlichte Autopsie ergab, dass der Tod des Teenagers an der "Diamond Ranch Academy" in Hurricane im US-Bundesstaat Utah - ein therapeutisches Internat mit stationärem Behandlungszentrum für Jugendliche mit psychischen Problemen - das Ergebnis einer schweren Infektion war, die normalerweise mit Antibiotika behandelt werden muss.

Doch die Mitarbeiter der Schule hatten es wohl versäumt, Goodridge die notwendige medizinische Versorgung zukommen zu lassen, die sie dringend brauchte, nachdem sie sich bereits seit mehreren Tagen übergeben hatte, berichtet NBC News.

Laut dem Autopsiebericht, der im April erstellt wurde, starb die junge Frau an Peritonitis, also einer Bauchfellentzündung. Diese schwere Erkrankung wird durch Infektionen, nach einer Verletzung der Bauchdecke oder der inneren Organe hervorgerufen und muss schnell mit Antibiotika, manchmal auch mit einer Operation, behandelt werden.

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Zu den Symptomen gehören unter anderem Müdigkeit, Erbrechen und ein aufgeblähter Bauch, worüber auch Taylor Goodridge vor ihrem Tod geklagt habe.

In ihrem Fall war es laut Autopsiebericht eine Infektion, die zu einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung führte und sich auf die lebenswichtigen Organe des Mädchens ausgebreitet und schließlich deren Versagen verursacht hatte.

Die Symptome wurden schlimmer, Hilfe bekam das Mädchen trotzdem nicht

Zu den Symptomen einer Bauchfellentzündung gehören unter anderem Müdigkeit, Erbrechen und ein aufgeblähter Bauch. (Symbolbild)
Zu den Symptomen einer Bauchfellentzündung gehören unter anderem Müdigkeit, Erbrechen und ein aufgeblähter Bauch. (Symbolbild)  © 123rf.com/serezniy

Goodridge habe bereits im Oktober Anzeichen einer ernsthaften Erkrankung gezeigt, die Symptome hätten sich in den Tagen vor ihrem Tod verschlimmert. Jedoch habe die Schule bis dahin nicht versucht, sie zur Untersuchung in ein Krankenhaus zu bringen, hieß es in dem Untersuchungsbericht.

Und weiter: "In den zwölf Tagen vor dem Tod der Klientin verzeichnete die Programmdokumentation, dass die Klientin mindestens 14 Mal erbrach. Neun Tage vor dem Tod der Klientin wurde dokumentiert, dass sie innerhalb von elf Stunden mindestens siebenmal erbrochen hat."

Trotzdem unternahm das Internat auch weiterhin nichts.

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Der Autopsiebericht sowie ein diesbezüglicher Bericht des Gesundheitsamtes verärgerten die Eltern der Schülerin, Dean Goodridge und AmberLynn Wigtion. "Wir sind am Boden zerstört zu erfahren, dass Taylors Tod vollständig vermeidbar gewesen wäre, wenn sich die 'Diamond Ranch Academy' um sie gekümmert hätte", teilten beide in einer Erklärung mit.

Sie seien auch "verblüfft", dass der Staat "die 'Diamond Ranch Academy' nicht für Taylors Tod zur Rechenschaft gezogen und sich ohne Zutun der Familie mit der Schule geeinigt hat."

Inzwischen haben die Eltern der Verstorbenen die Schule vor einem Bundesgericht verklagt, "um sicherzustellen, dass dies nicht anderen unschuldigen Teenagern und ihren Familien passiert". Die "Diamond Ranch Academy" hat beantragt, den Fall abzuweisen. Eine gerichtliche Entscheidung steht noch aus.

Anwalt der Schule spricht von "tragischem Umstand"

Ein Anwalt der Schule erklärte, er könne die Autopsie nicht kommentieren, da weder er noch die Schule sie erhalten hätten. Über den Tod des Mädchens sagte er, es sei ein "tragischer Umstand" gewesen, doch die Schule könne sich aufgrund des Datenschutzes nicht weiter dazu äußern.

Nach Goodridges Tod hatte das Gesundheitsamt der "Diamond Ranch Academy" vorübergehend die Lizenz entzogen, sodass sich keine neuen Schüler einschreiben konnten. Die Beschränkung wurde im März wieder aufgehoben - bevor die Autopsie abgeschlossen war.

Bis Ende Juli wird die Schule noch überprüft. Sollte sich herausstellen, dass sie gegen staatliche Vorschriften verstößt, könnte sie ihre Lizenz ganz verlieren.

Titelfoto: 123rf.com/izzzy71

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