Bangen um Bergdorf, Kuh ausgeflogen: Jetzt droht die Gletscher-Katastrophe

Blatten (Wallis/Schweiz) - Nach der Evakuierung aller Bewohner des Dorfs Blatten im Schweizer Wallis ist noch immer keine Entspannung in Sicht. Auch am Donnerstag informieren Behörden über den noch immer drohenden Felssturz vom Kleinen Nesthorn und warnen vor einem bedrohlichen Gletschersturz.

Die gesperrte Straße in Richtung Blatten im Kanton Wallis.  © Peter Klaunzer/KEYSTONE/dpa

"Was ganz sicher ist, ist, dass der Gletscher im Frontbereich nach vorne geschoben wird", so Ingenieur für Naturgefahren Alban Brigger in einer Pressekonferenz, die im SRF oder bei Blick übertragen wurde. Unklar sei jedoch noch, ob sich lediglich die Gletscherfront oder der gesamte Gletscher bewegt.

Noch immer käme es zu Felsabbrüchen, so Brigger, die Abbrüche wären jedoch zumindest an der Westseite des Berges mittlerweile mit hoher Wahrscheinlichkeit stabil. An der Ostseite stürzten laut SRF-Bericht zuletzt bereits mindestens zwei Millionen Kubikmeter Fels ab.

Sorge bereite Behörden jedoch noch immer eine Eismasse, die vom Berg rutschen könnte. Felsabbrüche könnten dafür sorgen, dass der darunterliegende Birchgletscher mitgerissen werden könnte.

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Das Dorf Blatten bleibe damit trotz noch ausgebliebener Schäden noch immer in Gefahr.

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Die Abbruchstelle eines Felssturzes beim Kleinen Nesthorn an einer Flanke des Berges Bietschhorn im Lötschental.  © Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa

Anwohner wurden evakuiert, Tiere teils ausgeflogen

Eine Kuh wurde mit einem Hubschrauber aus dem Bergsturzgebiet im Lötschental zu einem Bauernhof geflogen.  © Peter Klaunzer/KEYSTONE/dpa

Aufgrund der Bedrohung wurde der Ort im Lötschental bereits am Montag vollständig geräumt. 300 Einwohner wurden evakuiert.

Auch Tiere mussten in Sicherheit gebracht werden. Eine Kuh im Umfeld des Dorfes bekam sogar einen Flug mit einem Hubschrauber spendiert. Anwohner wurden laut SRF-Bericht gebeten, die Sperrzone strikt zu meiden.

Erst wenn sich die Situation deutlich beruhige, könne man eine Rückkehr ins Dorf in Erwägung ziehen, so die Behörden.

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