Dramatischer Unfall im Riesengebirge: Drei Touristen stürzen von Schneekoppe, zwei sterben

Jelenia Góra (Polen) - Drei Menschen sind am Dienstag von der Nordwand der Schneekoppe gestürzt. Zwei von ihnen überlebten das Unglück nicht.

Die Bergung von zwei vermissten Wanderern dauerte mehrere Stunden. Die Suche nach einer dritten Person wurde abgebrochen.
Die Bergung von zwei vermissten Wanderern dauerte mehrere Stunden. Die Suche nach einer dritten Person wurde abgebrochen.  © Screenshot Facebook/Tatrzańskie Ochotnicze Pogotowie Ratunkowe - TOPR

Die Schneekoppe (1603 Meter) ist der höchste Berg des Riesengebirges. Über seinen Gipfel verläuft die Staatsgrenze zwischen Polen und Tschechien, an der Rettungsaktion waren Helfer aus beiden Ländern beteiligt. Im Einsatz waren auch mehrere Rettungshubschrauber, berichtet das Nachrichtenportal Polsat News.

Eine Sprecherin der Polizei in Jelenia Góra bestätigte inzwischen, dass bei dem Unfall zwei Menschen ums Leben gekommen sind. Retter konnten die beiden nur noch tot bergen. Die dritte Person wurde zunächst noch gesucht. Bei allen Opfern handelt es sich um Männer mit polnischer Staatsbürgerschaft.

Zuvor bestätigte eine Sprecherin des polnischen Luftrettungsdienstes, dass der Rettungseinsatz ab etwa 15 Uhr am Kargletscher Kocioł Łomniczka (Melzergrund, die sogenannte Todesrinne), nahe der tschechischen Grenze, erfolgte.

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Adam Tkocz, Leiter des polnischen freiwilligen Bergrettungsdienstes, teilte den Medien am Dienstagabend mit, dass die Suche nach der dritten Person abgeschlossen ist. Die Retter haben niemanden gefunden.

Tkocz zufolge sei zwischenzeitlich sogar von vier Verunglückten die Rede gewesen, was sich jedoch nicht bestätigt habe.

Wetter-Warnung vor gefährlichen Bedingungen in den Bergen

Im Einsatz waren auch mehrere Rettungshubschrauber aus Polen und Tschechien.
Im Einsatz waren auch mehrere Rettungshubschrauber aus Polen und Tschechien.  © Screenshot Facebook/Tatrzańskie Ochotnicze Pogotowie Ratunkowe - TOPR

Die Leichen der tödlich Verunglückten wurden nach Karpacz transportiert. Ihre Bergung sei sehr kompliziert gewesen, fügte Tkocz hinzu.

Am Dienstag warnte auch der Nationalpark Riesengebirge vor den gefährlichen Bedingungen in den polnischen Bergen. Die Wege dort seien vereist und sehr rutschig.

Wer trotzdem in das Gebiet wolle, dem wurde die Verwendung von Wandersteigeisen oder Steigeisen als notwendige Ausrüstung nahegelegt, "um die Wege überhaupt passieren zu können." Allerdings appellierten die Bergretter an den gesunden Menschenverstand der Leute, sich derzeit nicht dort aufzuhalten.

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Darüber hinaus kam es bereits am Sonntag auch im polnischen Tatra-Gebirge zu einem tödlichen Unfall. Dort starb einen Tag nach einem Lawinenunglück ein von Rettern geborgener Tourist im Krankenhaus. Zuvor hatte sich eine Lawine am Bergmassiv Giewont gelöst und vier Touristen erfasst und sie vollständig verschüttet.

Die Bergung der verletzten Wanderer sei sehr kompliziert gewesen.
Die Bergung der verletzten Wanderer sei sehr kompliziert gewesen.  © Screenshot Facebook/Tatrzańskie Ochotnicze Pogotowie Ratunkowe - TOPR

Die Retter brauchten zwei Stunden, um den Touristen, der später in einer Klinik verstarb, zu finden und auszugraben.

Titelfoto: Screenshot Facebook/Tatrzańskie Ochotnicze Pogotowie Ratunkowe - TOPR

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