McEwen (USA) - In einer Sprengstoff-Fabrik im US-Bundesstaat Tennessee ereignete sich eine heftige Detonation. Mehrere Menschen kamen ums Leben.
Eine gewaltige Explosion hat am Freitagmorgen gegen 8 Uhr (Ortszeit) eine Fabrik für militärischen Sprengstoff bei McEwen (Tennessee) erschüttert.
Mehrere Menschen kamen ums Leben, sagte der Sheriff von Humphrey County, Chris Davies, zu Medienvertretern. 19 Menschen werden vermisst. "Vier bis fünf" Überlebende wurden aus den Trümmern gerettet, sie werden im Krankenhaus versorgt. Das Gebäude wurde völlig zerstört. "Es ist weg", so der Sheriff.
Nach Informationen des Senders WTVF ereignete sich das Unglück kurz vor dem Schichtwechsel. Luftbilder von der havarierten Anlage zeigen ein enormes Trümmerfeld und ausgebrannte Autos.
Die Rettungskräfte sind nach wie vor mit einem Großaufgebot an der Anlage rund 97 Kilometer westlich von Nashville im Einsatz, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Auch Beamte des FBI und der Sprengstoffbehörde ATF sind eingetroffen.
Der Einsatz der Rettungskräfte ist trotz Großaufgebot lebensgefährlich. Heftige Folgedetonationen wurden gemeldet. Die Bevölkerung wird aufgefordert, die Gegend zu meiden.
Unglück in Tennessee: Detonation war kilometerweit entfernt zu spüren
Anwohner im rund 20 Autominuten entfernten Lobelville berichten gegenüber AP von einem gewaltigen Knall, ihre Häuser hätten gebebt. "Ich dachte, das Haus sei mit mir darin eingestürzt", schildert Anwohner Gentry Stover. Er wohne ganz in der Nähe, habe sofort geahnt, dass es in der Fabrik zu einem Zwischenfall gekommen war.
Nach eigenen Angaben produziert und testet das Unternehmen "Accurate Energetic Systems" Sprengstoff für das US-Militär in der ausgedehnten Anlage mit acht Gebäuden. Das Unternehmen hat angekündigt mit den Behörden bei der Ursachenfindung zu kooperieren. Die Arbeiten in der Sprengstofffabrik ruhen bis auf Weiteres.
Warum es zur Explosion kam, ist noch völlig unklar. Sheriff Chris Davis bezeichnete den Vorfall als "verheerend" und betonte, dass die Ermittlungen zum Hergang wohl Tage dauern würden.
Erstmeldung vom 10. Oktober, 19.03 Uhr; fortlaufend aktualisiert