Tödliche Medizin: Mindestens 20 Kinder an Hustensaft gestorben

Madhya Pradesh (Indien) - In Indien sind mindestens 20 Kinder an den Folgen verunreinigten Hustensafts gestorben.

Seit Anfang August sind mindestens 21 Kinder unter fünf Jahren an den Folgen der Einnahme des belasteten Hustensafts an Nierenversagen gestorben sein. (Symbolbild)
Seit Anfang August sind mindestens 21 Kinder unter fünf Jahren an den Folgen der Einnahme des belasteten Hustensafts an Nierenversagen gestorben sein. (Symbolbild)  © 123RF/atlasfoto

Wie BBC Hindi berichtet, wurde der Geschäftsführer des indischen Pharmaunternehmens Sresan Pharmaceuticals am Donnerstag in seinem Wohnhaus festgenommen. Ihm wird fahrlässige Tötung vorgeworfen, nachdem mehrere Kinder nach der Einnahme eines verunreinigten Hustensirups gestorben waren.

Viele Eltern ahnten beim Verabreichen des Safts nicht, dass sie damit unwissentlich das Leben ihrer Kinder gefährdeten.

Seit Anfang August sollen im Bundesstaat Madhya Pradesh demnach mindestens 20 Kinder unter fünf Jahren an den Folgen der Einnahme des belasteten Hustensafts an Nierenversagen gestorben sein. Auch im benachbarten Rajasthan wurden laut Medienberichten weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Mittel gemeldet.

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Jedoch wurden Untersuchungen erst eingeleitet, nachdem bereits mehrere Kinder verstorben waren. Bei einer Reihe zuvor verstorbener Kinder wurde zwar ebenfalls Nierenversagen als Todesursache diagnostiziert, ob dabei jedoch ein direkter Zusammenhang mit der Arznei besteht, bleibt unklar.

Die tatsächliche Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Mittel könnte daher höher sein als bisher bekannt.

Viele Familien in Indien fürchten um das Wohl ihrer Kinder

Der Verkauf des Produkts wurde daraufhin umgehend gestoppt. (Symbolbild)
Der Verkauf des Produkts wurde daraufhin umgehend gestoppt. (Symbolbild)  © 123rf/vectorwin

Laboruntersuchungen des indischen Gesundheitsministeriums haben gezeigt, dass der Hustensaft mit Diethylenglykol verunreinigt ist, einer hochgiftigen Substanz, die schon in kleinen Mengen tödlich sein kann. Der Verkauf des Produkts wurde daraufhin umgehend gestoppt.

Zudem stellten die Behörden fest, dass das Mittel unter mangelhaften hygienischen Bedingungen hergestellt wurde. So waren die Produktionsmaschinen stark verrostet und das bei der Herstellung verwendete Wasser verunreinigt.

Ob belastete Chargen möglicherweise auch ins Ausland exportiert wurden, ist bislang unklar.

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In Indien wächst unterdessen die Sorge vieler Familien um das Wohl ihrer Kinder, während das Vertrauen in Ärzte und das Gesundheitssystem zunehmend schwindet.

Titelfoto: Bildmontage: 123RF/atlasfoto, 123RF/vectorwin

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