Todesdrama auf hoher See: Kapitän geht mit Schiff unter - Crew kann sich retten

Kapstadt (Südafrika) - Todesdrama auf hoher See! Als die Segelyacht "Nina Pope" in einen schweren Sturm geriet, befahl Kapitän Benno Frey (†72) seiner Mannschaft, das sinkende Schiff zu verlassen. Er ging unter, seine Crew überlebte.

Seine letzte Handlung rettete seiner Crew das Leben: Kapitän Benno Frey (†72) ging mit seinem Schiff unter.
Seine letzte Handlung rettete seiner Crew das Leben: Kapitän Benno Frey (†72) ging mit seinem Schiff unter.  © Facebook/Benno Frey

Beim Untergang der "Nina Pope" rund 2400 Kilometer westlich von Kapstadt kam der Schweizer Kapitän der Segelyacht ums Leben. Ein Brasilianer (38) und ein weiterer Schweizer (52) konnten nach Stunden im Rettungsboot von einem Öltanker aus dem Südatlantik gerettet werden, berichtet die südafrikanische Meeresbehörde SAMSA.

Nach allem, was bekannt ist, brach die unter Schweizer Flagge fahrende "Nina Pope" mit ihrer dreiköpfigen Besatzung Mitte März von der Atlantik-Insel St. Helena in Richtung Kapstadt auf.

Doch dort sollte das Boot nie ankommen. Denn am Abend des 14. März geriet das knapp 16 Meter lange Boot in einen fürchterlichen Sturm, wurde seeuntüchtig und begann zu schnell zu sinken.

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Verzweifelt setzte Kapitän Frey noch mehrere Mayday-Funksprüche ab. Dann traf der gebürtige Schweizer eine schwierige Entscheidung: Frey gab den Befehl, die sinkende Yacht aufzugeben.

Die "Nina Pope" ist mit ihrem Kapitän untergegangen.
Die "Nina Pope" ist mit ihrem Kapitän untergegangen.  © SAMSA
Die Segler waren auf dem Weg von St. Helena nach Kapstadt. Etwa 2400 Kilometer vom Festland entfernt, kam es zum Unglück.
Die Segler waren auf dem Weg von St. Helena nach Kapstadt. Etwa 2400 Kilometer vom Festland entfernt, kam es zum Unglück.  © 123rf/dikobrazik
Die beiden Besatzungsmitglieder trieben Stundenlang in einem Rettungsfloß im Südatlantik umher. Dann wurden sie von einem Öltanker gerettet.
Die beiden Besatzungsmitglieder trieben Stundenlang in einem Rettungsfloß im Südatlantik umher. Dann wurden sie von einem Öltanker gerettet.  © SAMSA

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Der Schweizer und der Brasilianer wurden gerettet. Sie sind Kapitän Frey unendlich dankbar.
Der Schweizer und der Brasilianer wurden gerettet. Sie sind Kapitän Frey unendlich dankbar.  © SAMSA

Was folgte, war eine selbstlose Heldentat: Wie die Zeitung "Daily Mail" berichtet, gab Frey seiner Besatzung einen SOS-Satellitenempfänger, verlangte von den Männern, dass sie ihre Sicherheitsleine zur sinkenden Yacht kappen und sorgte dafür, dass die Crew im aufblasbaren Rettungsfloß Platz nahmen.

Seine letzte Handlung war es das Floß in stockdusterer Nacht von der immer schneller sinkenden "Nina Pope" wegzustoßen. Sekunden später ging der Kapitän mit seinem Schiff unter.

Nach mehreren Stunden in stürmischer See wurden die beiden Schiffbrüchigen vom Supertanker Front Pollux gerettet, der von den südafrikanischen Behörden alarmiert worden war.

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Die glückliche Rettung habe dank des SOS-Signals reibungslos funktioniert, hieß es.

Der Crew gehe es den Umständen entsprechend gut. Doch für sie sei der tragische Tod des respektierten Skippers nur schwer zu verkraften, berichten Besatzungsmitglieder des Öltankers. Die Geretteten wissen: Hätte Kapitän Frey das Rettungsfloß nicht sofort ins Wasser werfen lassen, ihnen den Transmitter überreicht und dann das Floß weggestoßen, wären sie wohl alle mit der "Nina Pope" untergegangen.

Kapitän Frey galt als sehr erfahren: Er segelte seit seiner Kindheit, hatte bereits vor mehreren Jahren seinen Hochseeschein erworben und war auf allen Ozeanen unterwegs. Derweil deutet vieles darauf hin, dass die Hightech-Sport-Yacht während des Sturmes mit einem Objekt kollidierte und in der Folge Leck schlug.

Titelfoto: Montage: Facebook/Benno Frey, SAMSA

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