Touristenboot kentert in weltberühmter Bucht: Mindestens 34 Tote

Vietnam - In der Halong-Bucht im nordöstlichen Vietnam ereignete sich am Samstag (Ortszeit) ein schweres Schiffsunglück.

Für die meisten Passagiere kam jede Hilfe zu spät.
Für die meisten Passagiere kam jede Hilfe zu spät.  © - / Vietnam News Agency / AFP

Das Touristenboot "Green Bay 58" schipperte mit 53 Menschen an Bord durch den beliebten Touristen-Hotspot, als der Kahn gegen 13.30 Uhr in ein heftiges Unwetter geriet.

Nach etwa zehn Minuten hagelte es, Gewitter zog auf, dann regnete es sintflutartig und das Schiff kippte um. Laut VNExpress brach kurz nach 14 Uhr die Verbindung der Crew zur Außenwelt ab. Für einen Großteil der 48 Touristen und fünf Besatzungsmitglieder kam jede Hilfe zu spät.

Im Laufe des Tages häufte sich die Zahl der Todesopfer auf 34. Elf Menschen konnten bislang gerettet werden, acht werden zur Stunde noch vermisst. Bei den meisten Passagieren soll es sich um Familien aus der Hauptstadt Hanoi handeln. Unter ihnen waren mehr als 20 Kinder.

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Die Provinzregierung schickte Grenzschützer, Marine und Polizei mit 27 Schiffen und zwei Kanus zum Unglücksort. Mithilfe eines Krans sollte das Schiff wieder aufgerichtet werden, doch die äußeren Bedingungen ließen es nicht zu, die Lage war dramatisch.

Retter suchen auch bei Dunkelheit nach Überlebenden in der Halong-Bucht

Das Touri-Schiff lag inmitten rauer See. Das gestaltete die Rettung von Überlebenden schwierig.
Das Touri-Schiff lag inmitten rauer See. Das gestaltete die Rettung von Überlebenden schwierig.  © - / AFP

Einsatzkräfte berichteten, wie sie Überlebende retteten und dafür sorgten, dass sie in Krankenhäuser gebracht werden konnten. Le Ngoc Dung, Direktor der Klinik von Bai Chay, erzählte von einem zehn Jahre alten Jungen, der schwer verwundet eingeliefert worden sei.

Ein Augenzeuge erinnerte sich derweil an das Schicksal eines 14-Jährigen, der vier Stunden in einer Schiffskabine eingeschlossen war und der nur durch einen kleinen Spalt Sauerstoff habe atmen können, ehe ihm Einsatzkräfte das Leben retteten.

Gleichzeitig erzählten die Retter von Leichen, die sie von der "Green Bay 58" hätten bergen müssen.

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Inzwischen habe sich das Meer beruhigt, der Sturm nachgelassen. Allerdings soll es vor Ort weiter unablässig regnen, die Sicht sei durch die mittlerweile eingesetzte Dunkelheit eingeschränkt. Das gestalte die Suche nach weiteren Überlebenden schwierig.

Titelfoto: - / Vietnam News Agency / AFP

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