Verbraucher-Zentrale verklagt "Hornbach" wegen Irreführung: So reagiert der Baumarkt

Leipzig - Ob Hausbesitzer mit Garten oder Pflanzenliebhaber auf Balkonien: Was in die Erde kommt, soll nicht nur gut aussehen, sondern auch der Natur nützen. Gerade dieses Umweltbewusstsein treibt (Hobby-)Gärtner zum Kauf an. Die Sächsische Verbraucherzentrale kritisiert nun den Baumarktriesen "Hornbach", seine Kunden mit irreführender Werbung zu täuschen.

Die Apfelrose, auch als Hagebutte, Kartoffelrose oder Rosa Rugosa bekannt, wird von der Verbraucherzentrale als "invasiver Neophyt" bezeichnet.
Die Apfelrose, auch als Hagebutte, Kartoffelrose oder Rosa Rugosa bekannt, wird von der Verbraucherzentrale als "invasiver Neophyt" bezeichnet.  © Screenshot/hornbach.de

Im Fokus einer Klage wegen falscher Informationen stehen Gemeiner Bocksdorn, Goldglöckchen (Forsythia), Schmetterlingsflieder und Hagebutte (Rosa Rugosa), die im Online-Shop als heimische Naturschutz- und Vogelhecken angepriesen und verkauft werden.

Dabei gehören die Pflanzen laut Verbraucherzentrale zu den sogenannten "Neophyten", die aus fremden Ländern eingeführt wurden und stellenweise für die hiesige Natur das Gegenteil von dem bedeuten, was "Hornbach" als Produktbeschreibung liefert.

"Besonders problematisch ist die Hagebutte aus Ostasien, ein invasiver Neophyt, der heimische Pflanzenarten verdrängt", klagt Beate Saupe (47), Rechtsreferentin der Verbraucherzentrale Sachsen.

Nahost-Konflikt: Frankreich erkennt Staat Palästina offiziell an
Israel Krieg Nahost-Konflikt: Frankreich erkennt Staat Palästina offiziell an

Gerade diese Hagebutte werde aber im Online-Shop als "ideal für naturnahe Gärten" beschrieben. Auch das Goldglöckchen sehe zwar schön aus, liefere allerdings weder Nektar noch Früchte, sei für Tiere dadurch "pure Energieverschwendung", konstatiert Beate Saupe weiter.

Die Rechtsreferentin der Sächsischen Verbraucherzentrale, Beate Saupe (47), geht gegen die irreführende Werbung vor.
Die Rechtsreferentin der Sächsischen Verbraucherzentrale, Beate Saupe (47), geht gegen die irreführende Werbung vor.  © Jessica Grossmann

"Hornbach" will sich nicht zu Vorwürfen äußern

Hornbach will bis auf Weiteres keine konkrete Auskunft geben
Hornbach will bis auf Weiteres keine konkrete Auskunft geben  © Steffen Füssel

Dem Baumarkt wird von der Verbraucherzentrale "Greenwashing" unterstellt, also eine Marketingstrategie, die Produkte als umweltfreundlicher darstellt, als sie in Wirklichkeit sind.

"Hornbach" hat als Reaktion mittlerweile manche der Produktbeschreibungen auf seiner Online-Plattform angepasst.

Ein Sprecher sagt auf TAG24-Anfrage: "Aufgrund des angekündigten Klageverfahrens möchten wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Angaben zu den Vorwürfen der Verbraucherzentrale Sachsen machen."

Titelfoto: Montage: Steffen Füssel, Jessica Grossmann

Mehr zum Thema Verbraucherzentrale: