Wolfsburg/Dresden/Zwickau - Eine gute Nachricht zum Jahreswechsel: Volkswagen macht Schluss mit ungleichen Tarifbedingungen in Ost und West. Vom neuen Jahr an arbeiten VW-Beschäftigte in Sachsen zu denselben Tarifbedingungen wie die Kollegen im Westen.
"Diese Angleichung ist über drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung überfällig. Wir haben sie unter wirtschaftlich schwierigen Bedingungen für die Autoindustrie durchgesetzt", erklärte IG Metall-Bezirksleiter Jan Otto (44).
Laut einem Bericht von T-Online bezahlt VW nach einem Haustarifvertrag mit 22 Gehaltsstufen. Danach verdienen Mitarbeiter in der ersten Stufe 2409,25 Euro brutto pro Monat, in der letzten sind es 8361,19 Euro brutto.
Das Gros der Mitarbeiter wird nach den Stufen 7 bis 9 entlohnt. Zudem gilt mit dem Jahreswechsel die 35-Stunden-Woche auch in den sächsischen VW-Werken.
Eigentlich sollte die Angleichung erst 2027 in Kraft treten. Durch den Tarifvertrag von Dezember 2024 kommt sie ein Jahr früher. Sonst verdienen Beschäftigte im Osten Deutschlands nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) rund 21 Prozent oder im Schnitt rund 13.400 Euro brutto weniger als ihre Kollegen im Westen.
VW steckt schon seit einiger Zeit etwa wegen des Abgasskandals und des schwachen Markts bei E-Autos in der Krise. In Sachsen lief die Produktion in der Gläsernen Manufaktur in Dresden vor wenigen Tagen aus. Im Zwickauer Werk wurden Schichten, Mitarbeiter und Stückzahlen reduziert.