VW in Zwickau: Erst Zwangspause, nun Sonderschichten?

Von Andreas Hummel

Zwickau - Nach der einwöchigen Produktionspause Anfang Oktober sind in der Zwickauer E-Auto-Fabrik von Volkswagen nun wieder Sonderschichten im Gespräch.

In Zwickau drosselte VW wegen schwacher Nachfrage bereits die Produktion.  © Sebastian Kahnert/dpa

Die Produktion werde jeweils der Marktlage angepasst, erklärte ein Unternehmenssprecher.

"Vorbehaltlich der Zustimmung des Betriebsrats ist bereits seit einigen Tagen geplant, in diesem Jahr in Zwickau noch mehrere Sonderschichten zu fahren." Damit bestätigte er entsprechende Informationen der Deutschen Presse-Agentur und weiterer Medien.

Wegen Überkapazitäten in den deutschen Standorten war auch die Produktion in Zwickau reduziert worden. Inzwischen werden die Elektromodelle von Volkswagen, Audi und Cupra dort nur noch im Zwei-Schicht-Betrieb gebaut.

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Auf absehbare Zeit sollen mehrere Modelle an andere VW-Standorte abgegeben werden. Mit der Produktion hat sich auch der Personalbestand von einst mehr als 10.000 Mitarbeitern verringert. Zuletzt war in Unternehmensangaben von rund 9200 Beschäftigten im Werk die Rede.

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In Sachsen wird weiter um Zukunft des Standorts und Jobs bei Zulieferern gebangt

Wegen Überkapazitäten in den deutschen Standorten war auch die Produktion in Zwickau reduziert worden. Elektromodelle werden hier nur noch im Zwei-Schicht-Betrieb gebaut.  © Hendrik Schmidt/dpa

Erst am Mittwoch hatte Volkswagen vor möglichen Produktionsausfällen wegen fehlender Halbleiter gewarnt. Hintergrund sind Lieferprobleme beim Lieferanten Nexperia. Dazu hieß es mit Blick auf die Produktion und die geplanten Sonderschichten in Zwickau: "Aktuelle Entwicklungen werden aufmerksam beobachtet und - wenn nötig - in die Planungen integriert."

Nach wie vor wird in Sachsen um die Zukunft des Standorts und vieler weiterer Jobs bei Zulieferern gebangt. Die Unsicherheit schlage sich immens auf die Stimmung der dortigen Wirtschaft nieder, sagte der Vizepräsident der IHK Chemnitz, Gunnar Bertram, bei der Vorstellung aktueller Konjunkturdaten.

Deswegen sei schnellstmögliche Klarheit notwendig. Laut Sachsens Wirtschaftsministerium hat VW zugesichert, an der Autoproduktion in Zwickau festzuhalten: "Wobei die Vorgabe ist, die Sparpläne des Konzerns einzuhalten."

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