Polizei findet zahlreiche illegale Waffen und mehr bei Sammler

Schleswig - Die Polizei hat eine enorme Waffensammlung in Schleswig-Holstein ausgehoben. Beschuldigt wird ein 58-Jähriger aus dem Kreis Schleswig-Flensburg.

Die Ermittler fanden bei der Durchsuchung des Gehöfts im Kreis Schleswig-Flensburg eine riesige Waffensammlung.
Die Ermittler fanden bei der Durchsuchung des Gehöfts im Kreis Schleswig-Flensburg eine riesige Waffensammlung.  © Polizeidirektion Flensburg

Ins Rollen brachte die Sache ein gegen den Mann laufendes Ermittlungsverfahren des Polizeireviers Schleswig wegen des Verdachts von Straftaten nach dem Denkmalschutzgesetz des Landes. Was heißt das? Der 58-Jährige sei aufgefallen, weil er mit Metallsonden Flächen sondiert habe, sagte eine Polizeisprecherin zu TAG24.

Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass der Verdächtige vermutlich ein Sammler von besonderen Gegenständen ist. Er soll unter anderem mit Metallsonden illegal archäologische Artefakte, Waffen und Munition gefunden haben. Teilweise soll er seine Funde auch bei Auktionen im Internet zum Kauf angeboten haben.

Daher wurde am vergangenen Donnerstag, den 15. Dezember, ein Durchsuchungsbeschluss der Staatsanwaltschaft vollstreckt, teilte die Polizei am Dienstag mit.

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Beamte des Landeskriminalamtes (LKA), des Kampfmittelräumdienstes, der Bereitschaftspolizei sowie zwei Archäologen waren im Einsatz. Sie machten einen großen Fund auf dem Gehöft des Mannes.

Das fanden die Ermittler alles auf dem Gehöft

Einen Großteil der illegalen Funde machte der Verdächtige wohl mit einer Metallsonde. (Symbolbild)
Einen Großteil der illegalen Funde machte der Verdächtige wohl mit einer Metallsonde. (Symbolbild)  © Friso Gentsch/dpa

Bei der Durchsuchung wurden Münzen aus der Römerzeit, Flak- und Artilleriemunition, Bauteilen eines Flakgeschützes, eines Tornados und eines Torpedos, weitere Kriegswaffen und Kriegswaffenteile gefunden. Viele Gegenstände befanden sich in einem mitgenommenen Zustand, auf einem Foto ist viel Rost zu sehen.

Die Auswertung der Funde wird vermutlich noch Monate dauern, sagte die Polizeisprecherin. Außerdem stellten die Ermittler einen Bargeldbetrag in fünfstelliger Höhe sicher.

Nach den bisherigen Erkenntnissen gehört der Verdächtige nicht zum Spektrum der Reichsbürger, sagte die Polizeisprecherin auf TAG24-Nachfrage. Diesem Verdacht sei bereits nachgegangen worden. Eine unmittelbare Gefahr für die Zivilbevölkerung habe nicht vorgelegen.

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Gegen den 58-Jährigen wird jetzt auch wegen des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und das Waffengesetz ermittelt. Er befindet sich weiter auf freiem Fuß, ein Haftbefehl liegt nicht vor.

Die Polizei weist darauf hin, dass das Sondieren von Flächen – auch eigene – nur mit Genehmigung des archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein (ALSH) erlaubt sei. Alles andere sei eine Straftat. Gefundene Waffen und Munition besitzen außerdem ein hohes Gefährdungspotential. In so einem Fall solle der Fund liegengelassen und die Polizei gerufen werden.

Titelfoto: Polizeidirektion Flensburg

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