Diese Fische dürfen zu Weihnachen bedenkenlos auf den Tisch

Hamburg - Weihnachtszeit ist Schlemmer-Zeit. Neben Kartoffelsalat, Würstchen und Braten landet auch gerne mal der ein oder andere Fisch auf der Tafel. Aber welche sind überhaupt noch - dank Überfischung, Zerstörung von Lebensräumen und hoher Beifangmengen - "Gute Fische"?

Frische Forellen hängen in einem Räucherofen. (Symbolbild)
Frische Forellen hängen in einem Räucherofen. (Symbolbild)  © Matthias Bein/dpa

Dieser Frage nahmen sich jetzt wieder die Verbraucherzentralen, die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH), das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR), der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) und der World Wide Fund For Nature (WWF) an und veröffentlichten eine Liste mit "Guten Fischen", die - sollte man auf tierischen Konsum nicht verzichten wollen - man als "unbedenklich" verzehren kann.

Insgesamt werden zwölf Bestände empfohlen, wenn sie mit akzeptablen Fangmethoden gefangen werden, teilte die Hamburger Verbraucherzentrale jetzt mit.

Makrele und Sprotte aus der Ostsee sind in diesem Jahr nicht mehr auf der Liste zu finden. "Da die notwendigen Schutzmaßnahmen nicht ergriffen wurden und sie weiter überfischt werden, sind diese Arten nicht mehr zu empfehlen", begründet die Verbraucherzentrale den Schritt.

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"Speisefische wie Dorsch, Hering oder Sprotte spielen als Räuber oder Beute zentrale Rollen im Ökosystem. Dafür müssen ihre Bestände aber ausreichend groß sein und dürfen nicht überfischt werden, was zum Beispiel für die Sprotte nicht mehr zutrifft", so auch Dr. Rainer Froese, Meeresökologe und Fischereiwissenschaftler am GEOMAR.

Nachhaltige, bestandsschonende Befischung äußerst wichtig

Ein Fischer fährt mit vollen Stellnetzen mit Hering über den Greifswalder Bodden. Hering aus der nördlichen Irischen See und aus dem Golf von Riga steht auf der "Guter-Fisch-Liste". (Symbolbild)
Ein Fischer fährt mit vollen Stellnetzen mit Hering über den Greifswalder Bodden. Hering aus der nördlichen Irischen See und aus dem Golf von Riga steht auf der "Guter-Fisch-Liste". (Symbolbild)  © Christian Charisius/dpa

Damit Fisch als Teil der Ernährung, aber auch im Ökosystem erhalten bleibt, sei eine nachhaltige, bestandsschonende Befischung äußerst wichtig, betont auch die DUH.

Dr. Katja Hockun, Teamleiterin Meeresschutz: "Unsere Meere stehen unter Druck: Klimakrise, Verschmutzung, Infrastrukturausbau und auch Fischerei setzen dem Ökosystem zu. Damit die Fischerei eine Zukunft hat, darf nur so viel gefischt werden, wie auch wieder natürlich nachwachsen kann. Außerdem müssen konsequent nachhaltige Fanggeräte eingesetzt werden."

Die Nachfrage entscheide mit, was der Markt liefert. Nachhaltige Kaufentscheidungen können deshalb helfen, die Umweltverträglichkeit der Fischerei zu beeinflussen.

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Armin Valet, Verbraucherzentrale Hamburg: "Viele Menschen essen gerne Fisch und kennen auch allgemein das Problem der Überfischung. Aber es fehlt ihnen an konkreten Hinweisen, welche Bestände davon betroffen sind. Mithilfe dieser Liste kann jeder einfach selbst entscheiden, welcher Fisch noch zu Weihnachten auf dem Tisch landen kann."

Die "Guter-Fisch-Liste" findet ihr auf der Internetseite der Verbraucherzentrale Hamburg.

Titelfoto: Matthias Bein/dpa

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