Drogen unterm Weihnachtsbaum? Post zum Fest der Liebe am Limit

Von Johanna Tischler

Frankfurt am Main - Eines kennt man im Internationalen Postzentrum (IPZ) derzeit nicht: Langeweile. In dem verglasten Gebäude des Post-Konzerns DHL am Frankfurter Flughafen werden Sendungen aus mehr als 220 Ländern empfangen, sortiert und kontrolliert. Vor Weihnachten herrscht hier Hochbetrieb.

Jeden Tag werden im Frankfurter Postzentrum am Flughafen Sendungen vom Gewicht eines Blauwals verarbeitet. (Symbolfoto)
Jeden Tag werden im Frankfurter Postzentrum am Flughafen Sendungen vom Gewicht eines Blauwals verarbeitet. (Symbolfoto)  © Julian Stratenschulte/dpa/dpa-tmn

Rund 190 Tonnen Post werden laut Pressesprecher Stefan Heß jeden Tag bearbeitet – das entspricht etwa dem Gewicht eines ausgewachsenen Blauwals. An einem normalen Werktag seien es etwa 560.000 Sendungen. An den stärksten Tagen vor Weihnachten erfahrungsgemäß mehr als doppelt so viel: circa 1,3 Millionen.

Für diese Menge sei man gut gerüstet. "Wir machen das ja nicht zum ersten Mal", sagt Heß. Damit der Betrieb läuft, muss aufgestockt werden: mehr Fahrzeuge, mehr Behälterwagen, mehr Kartonagen. Neben den 1500 Mitarbeitern im Postzentrum packen knapp 350 Aushilfen zusätzlich mit an.

In dem Gebäude muss die Post rund um die Uhr über mehrere Stockwerke transportiert werden. Das übernimmt eine kilometerlange Beutelhängebahn. "Die letzte ihrer Art", sagt Heß.

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Daneben ist auch Technik im Einsatz, die erst zwei bis drei Jahre alt ist. Mit ihr können auch Sendungen maschinell bearbeitet werden, die nicht den Versandstandards der Deutschen Post entsprechen.

Viele Produkte entsprechen nicht den Sicherheitsvorgaben - Augenmerk auf auffällige Pakete

Im Internationalen Postzentrum (IPZ) hängt ein Beutel mit Post an einer speziellen Hängebahn.
Im Internationalen Postzentrum (IPZ) hängt ein Beutel mit Post an einer speziellen Hängebahn.  © Bernd Georg/DHL

Auch die Zollbeamten in dem Postzentrum merken die steigende Zahl der Online-Bestellungen aus dem EU-Ausland - besonders zur Weihnachtszeit. Ist ein Paket auffällig, ordnen sie per Computer an, dass sie die Sendung überprüfen möchten.

Die Kontrolle erfolge "risikoorientiert", sagt Isabell Gillmann, Pressesprecherin des Hauptzollamts Frankfurt. Pakete aus Südamerika würden etwa gezielt auf Drogen untersucht.

In der Weihnachtszeit kämen vor allem vermehrt elektronische Geräte an. Nicht alle entsprächen den Vorgaben zur Produktsicherheit. "Das können zum Beispiel Glätteisen sein, die unter Umständen zu heiß werden", sagt Gillmann.

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Wer gefälschte Markenprodukte im Internet bestellt, müsse ebenfalls damit rechnen, dass das Paket vom Zoll beschlagnahmt wird. Denn während es zwar erlaubt ist, eine gefälschte Handtasche für den privaten Gebrauch aus dem Urlaub mitzunehmen, gelten Internetkäufe als gewerbliche Sendung.

Zollgebühren für Produkte aus einem Nicht-EU-Staat fallen ab einem Warenwert von 150 Euro an.

Titelfoto: Bernd Georg/DHL

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