Raumfahrtbehörde ESA rüstet sich gegen Cyber-Attacken: "Das wäre ein Albtraum"
Von Oliver Pietschmann
Alles in Kürze
- ESA will Infrastruktur vor Cyberattacken schützen
- Neues Zentrum für Cybersicherheit in Darmstadt eröffnet
- Schutz von 28 Satelliten und Bodenstationen gewährleistet
- Unautorisierte Kontrolle über Satelliten wäre ein Albtraum
- Investitionen von 26 Millionen Euro bis Ende 2026 geplant
Darmstadt - Die europäische Raumfahrtbehörde ESA will ihre kritische Infrastruktur besser vor Cyberattacken schützen.

"Der Wettkampf gegen Cyberkriminelle gleicht einem Wettrüsten", sagte der ESA-Direktor für den operativen Betrieb, Rolf Densing, bei der Vorstellung eines millionenschweren Zentrums für Cybersicherheit im Kontrollzentrum der ESA in Darmstadt am Dienstag.
Cyberangriffe werden immer ausgeklügelter – und auch Raumfahrtbehörden mit ihren Satelliten und Bodenstationen müssen sich schützen.
Mit dem neuen Zentrum soll der Schutz von 28 Satelliten, Bodenstationen und Kontrollsystemen vor äußeren Einflüssen gewährleistet werden.
"Der Albtraum wäre, wenn jemand unautorisiert die Kontrolle über unsere Satelliten übernimmt", sagte Densing.
Unternehmen oder Energienetze sind auf Satelliten angewiesen

Entwicklung und Aufbau des Cyber Security Operations Center mit Standorten in Darmstadt und Belgien laufen nach Angaben des zentralen Projektmanagers Markus Rückert seit fünf Jahren und haben bis Ende 2026 einen Kostenumfang von insgesamt rund 26 Millionen Euro.
Das Zentrum sei in Zusammenarbeit mit einem Industriekonsortium entwickelt worden. Die Raumfahrtinfrastruktur werde zunehmend integraler Bestandteil der europäischen Wirtschaft und Gesellschaft.
Attacken können sich der ESA zufolge gegen Unternehmen, Energienetze, Finanzmärkte oder Versorgungsketten richten und diese seien zunehmend auf Satelliten und weltraumgestützte Dienste angewiesen.
Titelfoto: Boris Rössler/dpa