Studie überrascht: Wer auf Kohlenhydrate verzichtet, könnte tödlichen Fehler begehen

Cambridge (USA) - Pasta, Reis und Kartoffeln dürfen wieder häufiger auf den Tisch! Wie eine US-Studie nun herausgefunden haben will, haben Kohlenhydrate zu Unrecht einen schlechten Ruf. Sie könnten sogar weitaus wichtiger sein als bislang angenommen.

Leckere Pasta dürfen nach einer neuen Studie wieder ohne schlechten Gewissens konsumiert werden.
Leckere Pasta dürfen nach einer neuen Studie wieder ohne schlechten Gewissens konsumiert werden.  © Julia Uehren/loeffelgenuss.de/dpa-tmn

Egal, ob aus Gründen des persönlichen Wohlbefindens oder eines gesellschaftlichen Zeitgeists: Wenn es um Kohlenhydrate geht, scheiden sich vielerorts die Geister.

Wie am vergangenen Mittwoch in "The Journal of Internal Medicine" zu lesen war, haben Forscher der Harvard University in Cambridge und der Tulane University in New Orleans mit verblüffenden Ergebnissen zu den Langzeitfolgen einer kohlenhydratarmen Ernährung aufhorchen lassen.

Entgegen dem oft landläufigen Eindruck, dass Kohlenhydrate auf den menschlichen Organismus schädlich wirken, konnte die Studie das Gegenteil beweisen.

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Im Klartext bedeutet das: Das Fehlen von Kohlenhydraten auf dem Speiseplan soll das Sterberisiko um unfassbare 38 Prozent erhöhen!

Die Studie hatte hierzu Daten von insgesamt 371.159 Teilnehmern unter die Lupe genommen.

Während ein Teil der Probanden fettarm lebte, konsumierte der andere Teil weniger Kohlenhydrate. Die durchschnittliche Datenanalyse betrug demnach 23,5 Jahre.

"Low-Carb"-Diät gegen fettarme Ernährung: Bei den richtigen Fetten ist die Sache klar

Ein Korb voller Kartoffeln: Die "Erdäpfel" sind Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung.
Ein Korb voller Kartoffeln: Die "Erdäpfel" sind Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung.  © Martin Schutt/dpa

Die Studie kam nicht nur zu dem Schluss, dass eine kohlenhydratarme Ernährung das Sterberisiko um bis zu 38 Prozent erhöht, sondern konnte auch nachweisen, dass eine fettarme Ernährung das jährliche Sterblichkeitsrisiko um imposante 34 Prozent senkt.

Die Erkenntnisse dürften insbesondere allen Verfechtern der sogenannten Keto-Diät sauer aufstoßen. Diese plädiert für einen Speiseplan, auf dem kaum Kohlenhydrate, dafür aber viele Fette an der Tagesordnung stehen.

Doch gerade bei den gesättigten Fettsäuren erkennen die Forscher die größten Risiken. Weitaus besser sehe es jedoch bei den ungesättigten Fettsäuren aus. Diese sind insbesondere in Nüssen, Fisch und Ölen enthalten und tragen maßgeblich zu einer ausgewogenen Ernährung bei.

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Letztlich sind sich die meisten Mediziner darin einig, dass radikalen Diäten mit Vorsicht zu genießen sind und wenn überhaupt immer nur nach ärztlicher Absprache erfolgen sollten.

Wer nach dem Essen von Pasta und Co. ein schlechtes Gewissen hatte, darf spätestens jetzt endlich wieder guten Gewissens zum Herd laufen ...

Titelfoto: Julia Uehren/loeffelgenuss.de/dpa-tmn

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