Studie verrät: Ist dieser Pilz die Lösung für Plastikmüll im Meer?

Niederlande - Forscher stießen im Meer auf einen neuen Pilz, der Plastikmüll abbauen kann. In einer neuen Studie wurden nun erste Ergebnisse veröffentlicht.

Insbesondere an der Meeresoberfläche und begünstigt durch UV-Strahlung arbeitet der Pilz am Plastikabbau. (Symbolfoto)
Insbesondere an der Meeresoberfläche und begünstigt durch UV-Strahlung arbeitet der Pilz am Plastikabbau. (Symbolfoto)  © 123RF/alohaflaminggo

Das europaweit verstreute Netzwerk aus Forschern und Wissenschaftlern entdeckte bereits 2019 den Wunder-Pilz in Müllproben. Daraufhin wurden weitere Untersuchungen im Labor angestellt.

Der plastikfressende Organismus aus dem Nordpazifik wird auch als Parengyodontium album bezeichnet. In einer Studie des Royal Netherlands Institute for Sea Research wurden nun neue Erkenntnisse gewonnen.

Der Meerespilz sei einer von vier bisher bekannten Arten, der in der Lage sei, Kunststoffe zu zersetzen.

Das macht den Pilz so besonders

Polyethylen findet sich unter anderem in zahlreichen Konsumgütern wieder. (Symbolfoto)
Polyethylen findet sich unter anderem in zahlreichen Konsumgütern wieder. (Symbolfoto)  © 123RF/tony4urban

Der Super-Pilz ist spezialisiert auf Polyethylen - zu finden in diversen Wasserflaschen und Shopping-Tüten. Abgebaut wird es vom Organismus jedoch nur, wenn das umweltschädliche Plastik zuvor mit der UV-Strahlung des Lichts in Berührung kam.

In einer Mitteilung des Instituts heißt es: "Im Labor baut P. album nur Polyethylen ab, das zumindest für eine kurze Zeit dem UV-Licht ausgesetzt war. Das bedeutet, dass der Pilz im Meer nur Plastik abbauen kann, das zunächst in der Nähe der Oberfläche schwimmt."

Es sei bereits bekannt gewesen, dass UV-Licht Plastik abbauen könne. Die Forschungsergebnisse hätten hingegen nun auch gezeigt, dass es den biologischen Plastikabbau durch Pilze im Meer fördere.

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Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass in den Tiefen des Ozeans noch mehr solcher Pilze existieren. Trotzdem ist seine Entdeckung noch kein Wundermittel gegen die Verschmutzung der Weltmeere.

Das Projekt The Ocean Cleanup vermeldete im April, seit ihrer ersten Aktion 10 Millionen Kilogramm Müll aus dem Meer und Flüssen geborgen zu haben.

Titelfoto: Fotomontage: 123RF/alohaflaminggo, 123RF/tony4urban

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