Advent-Shopping lockt Thüringer in Innenstädte: Händler bleiben unzufrieden
Von Simone Rothe
Erfurt - Advent-Shopping in Thüringen: In den drei größten Städten Erfurt, Jena und Gera, aber auch in Rudolstadt, Gotha, Nordhausen und einer Reihe anderer Kommunen konnten die Thüringer am zweiten Adventsonntag auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken durch die Geschäfte bummeln.
Viele Menschen, darunter Familien, nutzten den verkaufsoffenen Sonntag, hieß es von Einzelhändlern. Einige machten auch einen Abstecher zu den Weihnachtsmärkten.
In Thüringen sind die Sonntagsöffnungszeiten streng geregelt. Insgesamt kann pro Jahr und Kommune an vier Sonntagen geöffnet werden, darunter entweder am ersten oder zweiten Advent. In einigen kleineren Städten wie Bad Langensalza oder Saalfeld waren die Geschäfte bereits am ersten Advent geöffnet. Nicht überall waren die Einzelhändler zufrieden.
Die Weihnachtszeit ist für viele Händler normalerweise die umsatzstärkste Zeit des Jahres, etwa in Buchhandlungen oder Spielwarengeschäften wird laut Handelsverband ein Viertel des Jahresumsatzes in der Weihnachtszeit gemacht.
Der Einzelhandelsverband argumentiert mit Blick auf die Öffnungsmöglichkeit an einem der beiden ersten Adventssonntage, dass viele Kunden sich zunächst einen Überblick verschaffen würden. Gekauft würde vor allem in den beiden Wochen vor Weihnachten, wo keine Sonntagsöffnung möglich ist.
Linke kritisiert Sonntagsöffnung: "Belastung für Arbeitnehmer"
Kritik an der Sonntagsöffnung kam von der Landtagsfraktion der Linken. "Verkaufsoffene Sonntage haben keinen positiven ökonomischen Nutzen, denn sie tragen nicht zur Umsatzsteigerung bei", erklärte die Linke-Abgeordnete Lena Saniye Güngör.
Vielmehr seien sie eine Belastung für die Arbeitnehmer im Einzelhandel. "Die allermeisten Einkäufe, die ohnehin gemacht werden, werden nur anders verteilt: von Samstag auf Sonntag, von der Woche aufs Wochenende".
Titelfoto: Michael Reichel/dpa
