Erster Luchs-Nachwuchs im Thüringer Wald seit 150 Jahren
Von David Hutzler
Sachsenbrunn - Luchse haben im Thüringer Wald erneut Nachwuchs bekommen. Eine Wildtierkamera habe nahe Sachsenbrunn im Landkreis Hildburghausen eine Luchs-Mutter mit zwei Jungen aufgenommen, teilte der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Thüringen mit.

Die Aufnahmen seien bereits Ende Juli gemacht worden und wurden nun bei Auswertungen von Kameradaten entdeckt.
Bereits im Vorjahr sei in der Gegend eine Luchsin mit Jungen beobachtet worden. Das war den Angaben zufolge der erste Luchs-Nachwuchs im Thüringer Wald seit 150 Jahren. Die Tierschützer gehen davon aus, dass es sich um dasselbe Weibchen handelt, das jetzt neue Junge bekommen hat. Sie sei wahrscheinlich aus Nordbayern zugewandert.
Der Vater könne der im Rahmen des Projekts "Luchs Thüringen" ausgewilderte Luchs Viorel sein. Er sei einer von sechs ausgewilderten Luchsen seit 2024 und habe in dem Gebiet um Sachsenbrunn sein Territorium etabliert. Genetisches Material aus Kotproben soll laut BUND Klarheit bringen.
"Der Luchs-Nachwuchs im Thüringer Wald ist ein wichtiger Meilenstein unseres Projektes", sagte der Luchs-Experte des BUND, Markus Port.
2026 sollen im Projekt "Luchs Thüringen" weitere Tiere ausgewildert werden

Über die Untersuchung der Vaterschaft solle nun herausgefunden werden, welche Luchse sich fortpflanzen. "Dies hilft uns, von Anfang an die genetische Vielfalt der Population im Blick zu behalten", sagte Port.
Im kommenden Jahr sollen im Projekt "Luchs Thüringen" weitere Tiere ausgewildert werden, hieß es. Ziel sei, eine stabile mitteldeutsche Luchs-Population aufzubauen, die als Bindeglied zwischen den bislang isolierten Beständen im Harz und im Bayerischen Wald dient.
Titelfoto: -/Luchs Thüringen/dpa