Hitzeschutz-Plan für Breitensport: "Liest sich wie eine Anleitung zur Entmündigung"

Von Sebastian Münster

Erfurt - Thüringens CDU-Fraktionsvorsitzender Andreas Bühl (*1987) kritisiert den neuen Hitzeschutzplan des Bundesgesundheitsministeriums für den Breitensport.

Andreas Bühl (*1987) ist Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag. (Archivbild)
Andreas Bühl (*1987) ist Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag. (Archivbild)  © Martin Schutt/dpa

"Niemand hat etwas gegen sinnvolle Empfehlungen zum Gesundheitsschutz – aber was hier vorgelegt wurde, liest sich wie eine Anleitung zur Entmündigung", so der sportpolitische Sprecher der Thüringer CDU-Fraktion.

Bühls CDU-Parteikollegin, Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (46), hatte zusammen mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) einen "Musterhitzeschutzplan für den Breitensport" vorgelegt, der unter anderem einen Alkohol- und Grill-Verzicht bei Veranstaltungen im Sommer empfiehlt.

Ziel sei es, alle Akteure sowie Zuschauer im Breitensport "besser vor hitzebedingten Gesundheitsrisiken zu schützen", heißt es in dem Papier. Zuerst hatte die "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) darüber berichtet.

So viele Menschen warten derzeit in Thüringen auf Spenderorgane
Thüringen So viele Menschen warten derzeit in Thüringen auf Spenderorgane

Zwar sei es richtig, sich auf zunehmende Hitzewellen einzustellen, doch dürfe der Staat nicht zum moralischen Oberlehrer werden, so Bühl. Im ländlich geprägten Thüringen seien Sportfeste häufig auch Begegnungsort und "soziales Rückgrat ganzer Orte".

"Ein kühles Bier, eine Bratwurst vom Rost oder das Nackensteak gehören für viele dazu. Wer das pauschal verbieten oder problematisieren will, entfernt sich vom Lebensgefühl der Menschen – auch und gerade in Thüringen." Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag lehne einseitige, praxisferne Vorgaben ab. "Wir setzen auf Eigenverantwortung statt auf immer neue Regelkataloge."

Titelfoto: Martin Schutt/dpa

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