Neue Betrugsmasche: Kriminelle setzten auf gefälschte QR-Codes

Von Marie-Helen Frech

Erfurt - Kriminelle setzen auch in Thüringen auf QR-Codes, um an sensible Daten und somit ans Geld ihrer Opfer zu kommen.

Betrüger setzen mittlerweile auch auf QR-Codes, um etwa an Parkscheinautomaten oder beim Online-Shopping Menschen um ihr Geld zu bringen.
Betrüger setzen mittlerweile auch auf QR-Codes, um etwa an Parkscheinautomaten oder beim Online-Shopping Menschen um ihr Geld zu bringen.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Der Polizei wurden solche Fälle in Thüringen erstmals im vergangenen Jahr bekannt, wie es in einer Antwort des Innenministeriums auf eine parlamentarische Anfrage des Linken-Landtagsabgeordneten Ronald Hande heißt.

38 Fälle von solchen sogenannten "Quishing"-Fällen wurden demnach im zweiten Halbjahr 2024 bei der Polizei erfasst. Mindestens 60.000 Euro Schaden sei dadurch entstanden.

Das Wort Quishing setzt sich aus "QR" und "Phishing" zusammen.

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Phishing wiederum bezeichnet unterschiedliche Varianten, mit denen Betrüger versuchen, über das Internet an Kreditkartennummern und andere Daten zu gelangen.

Hohe Bedrohungslage bei Quishing

An Parkscheinautomaten hatte die Polizei QR-Codes von Kriminellen entdeckt, die zu einer gefälschten Homepage führten, über die Daten von Nutzern abgegriffen werden konnten.
An Parkscheinautomaten hatte die Polizei QR-Codes von Kriminellen entdeckt, die zu einer gefälschten Homepage führten, über die Daten von Nutzern abgegriffen werden konnten.  © Marcus Brandt/dpa

Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Masche in Thüringen im Mai. Damals warnte die Stadt Erfurt vor gefälschten QR-Codes, die Kriminelle an Parkscheinautomaten angebracht hatten.

Die Codes führten demnach zu von den Betrügern eingerichteten Internetseiten, die derer seriöser Park-App-Anbieter ähnelten. Wer, wie dort aufgefordert, Zahlungsdaten hinterlässt, müsse damit rechnen, dass die Daten missbraucht würden.

Bei den 2024 der Polizei bekanntgewordenen Fällen handelte es sich laut Innenministerium hauptsächlich um Fälle, bei denen online betrügerische QR-Codes zum angeblich sicheren Bezahlen von Einkäufen auf einem Kleinanzeigen-Portal verschickt worden waren.

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Das Innenministerium schätzt die Bedrohungslage durch "Quishing" als hoch ein, wie es in der Antwort heißt. Solche QR-Codes werden laut Verbraucherzentrale mitunter auch auf falschen Bank-Briefen verschickt, auf gefälschte Strafzettel gedruckt, oder sie überkleben seriöse QR-Codes an Ladesäulen und auf Plakaten in Bussen und Bahnen.

Polizei und Verbraucherschützer empfehlen unter anderem, QR-Codes nur dann zu nutzen, wenn sicher ist, dass diese seriöse sind. Vermeintliche Absender könnten etwa über offizielle Kanäle kontaktiert werden.

Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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