Thüringen greift durch: Grundschulen müssen Handys verbieten

Von Stefan Hantzschmann

Erfurt - Chatten, Daddeln und im Internet surfen tabu: An Thüringens Grundschulen und in der Primarstufe von Förder- und Gemeinschaftsschulen dürfen die Kinder ihre Smartphones nicht mehr privat nutzen.

Thüringens Bildungsminister Christian Tischner (43, CDU) spricht sich gegen Handys in Grundschulen aus. Die Einrichtungen sollen das nun konsequent umsetzen.
Thüringens Bildungsminister Christian Tischner (43, CDU) spricht sich gegen Handys in Grundschulen aus. Die Einrichtungen sollen das nun konsequent umsetzen.  © Hannes P Albert/dpa

Ein Schreiben mit entsprechenden Vorgaben wurde vom Bildungsministerium an die Schulen verschickt, wie das Ministerium mitteilte.

"Die Einschränkung der privaten Handynutzung während der Kernschulzeit dient der Konzentration auf den Unterricht, der Förderung der sozialen Interaktion und dem Schutz vor digitalen Überforderungen", erklärte Bildungsminister Christian Tischner (43, CDU).

Demnach wurden die Schulen darauf hingewiesen, dass der Gebrauch von Smartphones, Tablets oder Smartwatches während des Unterrichts, in Pausen und im Hort untersagt ist. Ausnahmen sind Notfälle oder die pädagogisch angeleitete Nutzung. Die konkrete Umsetzung sollen die Schulen individuell regeln.

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"So kann die Umsetzung beispielsweise durch Handyschränke oder die Nutzung des Flugmodus erfolgen", hieß es in der Mitteilung.

An Thüringens Grundschulen und in der Primarstufe von Förder- und Gemeinschaftsschulen ist die Handynutzung verboten. (Symbolfoto)
An Thüringens Grundschulen und in der Primarstufe von Förder- und Gemeinschaftsschulen ist die Handynutzung verboten. (Symbolfoto)  © Marijan Murat/dpa

Den Angaben nach ist die Handynutzung bereits per Thüringer Schulgesetz verboten. Mit dem ministeriellen Schreiben werde nun noch einmal darauf hingewiesen, dass die Regeln an den Schulen zu konkretisieren seien. "Die Schulen sollen so für die Umsetzung der bisherigen Rechtslage sensibilisiert und somit gestärkt werden."

Titelfoto: Bildmontage: Marijan Murat/dpa, Hannes P Albert/dpa

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