Unfälle an Straßenbäumen: Weniger Todesopfer in Thüringen
Von Annett Gehler
Thüringen - Die Zahl der Verkehrstoten in Thüringen beim Aufprall von Fahrzeugen gegen einen Baum ist in den vergangenen drei Jahrzehnten deutlich zurückgegangen.
Nach Daten des Gesamtverbands der Versicherer (GDV) starben im vergangenen Jahr 17 Menschen im Freistaat. 1995 seien es noch 135 gewesen. "Aber immer noch starb in Thüringen rund jeder sechste Verkehrstote bei einem Unfall an einem Straßenbaum", sagte Kirstin Zeidler, Leiterin der Unfallforschung der Versicherer.
Das Gros tödlicher Baumunfälle passiere auf Landstraßen - meist im Pkw, hieß es. Grund sei, dass Autofahrer bei geringer Sichtweite, kurvigen Strecken oder schlechter Witterung zu schnell fahren, abgelenkt oder alkoholisiert sind.
Bundesweit waren den Angaben nach im vergangenen Jahr 449 Menschen bei derartigen Zusammenstößen ums Leben gekommen, 1995 waren es noch 2284 gewesen.
Lebensretter Schutzplanke
Unfälle ließen sich verhindern, indem etwa Schutzplanken an einem Großteil der Bäume angebracht werden. Jedoch seien etliche noch nicht damit ausgestattet, so der Verband. Zudem könnten Geschwindigkeitskontrollen und Tempolimits an Unfallschwerpunkten helfen. Durch gezielte Maßnahmen könnten Bäume und Alleen erhalten bleiben. Auch bessere Fahrzeugtechnik machten Autos immer sicherer.
Bäume seien Hindernisse, die sich nicht verformen ließen und die bei einer Kollision die gesamte Aufprallenergie auf das Fahrzeug übertrugen. Die Kräfte seien enorm und oft tödlich, etwa bei einem seitlichen Aufprall auf einen Baum.
"Das Risiko, zu sterben, ist dreimal so hoch, wenn man statt des freien Seitenraums einen Baum trifft", erläuterte Zeidler.
Titelfoto: Dominik Totaro/dpa