Hamburg - Vor einem Meer aus Ponchos und bei anfangs strömendem Regen hat US-Star Will Smith (56) am Sonntag sein überhaupt erst zweites Deutschlandkonzert seiner immerhin fast 40-jährigen Karriere gespielt – und das vor ausverkauftem Haus im Hamburger Stadtpark. Nach seinem erfolgreichen Tourauftakt in Wolfsburg nur einen Tag zuvor begeisterte der Hollywood-Star auch im "Grünen Wohnzimmer" und bewies einmal mehr, dass er der geborene Entertainer ist.
Nach seinem Oscar-Skandal 2022 hatte Will Smith ankündigt, sich wieder vermehrt auf die Musik konzentrieren zu wollen. Zurück zu seinen Wurzeln sozusagen.
Denn: "Heute kennen mich alle unter Will Smith, aber ich hatte noch einen anderen Namen", so der 56-Jährige am Sonntag. Als Rapper "The Fresh Prince" feierte er in den 1980ern seine ersten Erfolge, bevor er wenig später als "Der Prinz von Bel-Air" seinen Durchbruch als Schauspieler feierte.
Passend zu seinem neuen (alten) Karriere-Fokus veröffentlichte Smith im März 2025 – 20 Jahre nach seinem letzten Album – seine neue Platte "Based on a True Story". Mit der gleichnamigen Tour gastiert der Musiker aktuell auch für vier Konzerte in Deutschland.
Es sind seine ersten überhaupt: "Ich war schon mal für Filmpremieren, aber für Konzerte war ich noch nie hier. Nach fast 40 Jahren im Geschäft eigentlich unglaublich", so Smith im Interview mit dem Stern.
Ein Umstand, der vielleicht erklärt, warum der Hollywood-Star sich für seine Kommunikation mit dem Publikum eine Dolmetscherin auf die Bühne holte. Er merkte allerdings schnell, dass diese dann doch ein wenig unnötig und vielleicht sogar ein kleiner Affront an das deutsche Publikum war.
Will Smith gedenkt "Uncle Phil": "Er war wie eine Vaterfigur für mich"
Viele seiner neuen Songs spielte Will Smith allerdings nicht. Lediglich "Bulletproof", "Pretty Girls", "Work of Art" und "You Can Make It" fanden den Weg auf die Setlist. Letzteres widmete er dem verstorbenen James Avery (†68), bekannt als "Uncle Phil" aus "Der Prinz von Bel-Air".
"Er war wie eine Vaterfigur für mich und eine ganze Generation. Als er starb und die Welt Onkel Phil verloren hat, habe ich mich verantwortlich gefühlt 'Onkel Will' zu werden. Er hat mir beigebracht, immer auf die Menschen um mich herum zu achten."
Das Leben sei für niemanden einfach, aber "was immer es ist, ihr könnt es schaffen", so Smith am Sonntag aus einer dann doch etwas amerikanisierten Sichtweise aufs Leben.
Ansonsten gab der 56-Jährige dem Publikum, was es wollte: Seine Klassiker. Er eröffnete das Konzert direkt mit "Gettin‘ Jiggy Wit It" und "Miami". "Summertime", "Wild Wild West" und "Men in Black" durften natürlich auch nicht fehlen – alles in jeweils passenden Outfits.
Die Hüte warf er dabei gerne in die Menge. Generell gab sich der Oscar-Preisträger sehr nahbar, unterschrieb beim Rappen T-Shirts, machte Selfies und ging auf Plakate ein. Immer wieder motivierte er die Menge zum Mithüpfen und Mitsingen und hatte sichtlich Freude dabei, die sich auch auf seine Fans übertrug.
"Hamburg, eure Energie war spektakulär", so Smith begeistert. Spektakulär – zumindest für Stadtpark-Verhältnisse – war auch seine Bühnenshow: Zahlreiche Tänzerinnen, Feuerfontänen, Nebelwände und jede Menge Konfetti untermalten die energiegeladene Performance und seine starke Bühnenpräsenz.
Nach rund eineinhalb Stunden war das Spektakel zwar schon wieder vorbei – doch unterhalten gefühlt haben dürfte sich wohl jeder im Publikum. Wie in Hollywood eben.
Am Dienstag ist der US-Star dann in Hannover zu Gast. Wenige Tickets gibt es noch unter eventim.de.