Nordsee/Berlin - Und plötzlich war er weg! Boris Blocksberg, Bibi Blocksbergs jüngerer Bruder, stand seiner talentierten Schwester sieben Hörspielfolgen lang zur Seite. Dann war Schluss. Der damals etwa Achtjährige wurde zu seinen Großeltern verschifft. Jetzt kämpft ein Instagram-User gegen sein Vergessen.

Wer saß nicht in jungen Jahren im Kinderzimmer und lauschte Bibis Abenteurern? Spielte mit ihr Streiche, stritt und versöhnte sich wieder? Kindern der 80er und 90er Jahre dürfte ihr berühmtes "Hex, Hex!" der kleinen, frechen Hexe wohl noch heute im Ohr sein.

Bibi, Mutter Barbara, Vater Bernhard und Boris. Was für eine Familie! Zwei Hexen und zwei Menschen, wie du und ich. Vielleicht ein bisschen langweilig. Das fanden dann wohl auch die Produzenten von Kiddinx und schmissen letzteren urplötzlich aus der Fantasiewelt.

Abgeschoben wurde er. Und zwar an die Nordsee zu seinen Großeltern, weil er immer so schrecklich hustete, hieß es kurze Zeit später. Zwar würde er seine Familie vermissen, gesundheitlich ginge es ihm aber top.

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Seither galt Bibi als Einzelkind. Wünschte sich in späteren Folgen sogar ein Geschwisterchen. Unverschämtheit!

Nicht erst jetzt fragen sich Fans: Wo ist Boris Blocksberg? Wie geht es ihm?

Auf Instagram hat der verschollene Bruder sogar eine eigene "Fan-Seite" bekommen. Inzwischen hat sich daraus ein kleiner Hype entwickelt. Sogar der ehemalige Sprecher des Vermissten, Frank Schaff (56), meldete sich jetzt zum Thema zu Wort.

Das wichtigste zuerst: "Boris lebt!" ist sich der 56-Jährige sicher. Er freue sich über die tolle Arbeit des Instagram-Boris. "Dafür, dass die Welt Boris Blocksberg nicht vergisst", im Gegensatz zu einer "gewissen Hexenfamilie" auf die der Sprecher nicht weiter eingehen will.

Ein Seitenhieb, der es in sich hat. Aber wohl auch nachvollziehbar. Wer wird schon gerne eiskalt abserviert?

Fragt man den Instagram-Boris direkt, gibt es eine ganz einfache Erklärung für seinen Verstoß. "Ich konnte nicht hexen", begründet er in einem Q&A in den Storyhighlights.

Husten habe er nie gehabt, das sei damals einfach nur besser zu verkaufen gewesen. Gut ging es ihm damals Zuhause allerdings auch nicht. Selbst Bibis Besen Kartoffelbrei habe ein größeres Zimmer, als er selbst gehabt. Aber immerhin, er bekäme Geld von seiner Familie geschickt, damit er nicht zurückkommt.

Produzent Kiddinx erklärte "RTL" genauer, warum Boris gehen musste. "Nach sieben Hörspielfolgen wurde 1983 aus dramaturgischen Gründen entschieden, Boris aus dem damals noch jungen Hörspielkonzept rauszuschreiben und der kleinen Hexe die volle Aufmerksamkeit zu geben."

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Ein Gastspiel des Bruders schließen die Macher allerdings nicht aus. Auch sie hätten den Hype um den Achtjährigen mitbekommen.

Mit viel Humor, Seitenhieben gegen Familie Blocksberg und Augenzwinkern wird die "Fanpage" schon seit Frühling 2018 betrieben. Insgesamt behalten inzwischen rund 24.900 Follower Boris so in Erinnerung. Damit haben sie die Zahl der "Bibi und Tina" Instagram-Fanbase schon geknackt.

Wer hinter dem Instagram-Boris tatsächlich steckt und für dessen "Nicht-Vergessen" kämpft, ist unbekannt. Der User will anonym bleiben, erklärte aber gegenüber RTL: "Also, eigentlich ist mein Ziel natürlich zu unterhalten, das sollte alles mehr ein Gag sein. Das hat sich durch die hohe Anzahl von Followern natürlich etwas verselbstständigt und dann kamen die Follower mit eigenen Ideen. Sie haben den Hashtag #freeboris verbreitet und inzwischen ist auch Aufklärung ein Part davon geworden, um zu zeigen, was ist passiert."

In diesen Folgen spielt Bibis kleiner Bruder noch eine Rolle:

• Hexen gibt es doch (1980)
• Hexerei in der Schule (1980)
• Die Zauberlimonade (1980)
• Der Bankräuber (1980)
• Ein verhexter Urlaub (1980)
• Die Kuh im Schlafzimmer (1982)
• … heilt den Bürgermeister (1982)