Los Angeles/West Pittston (USA) - Das mittlerweile zehn Filme umfassende "Conjuring"-Universum ist eine der erfolgreichsten Horrorfilm-Reihen aller Zeiten. Das Besondere: Viele der Streifen sollen auf wahren Begebenheiten beruhen - so auch der vierte und letzte Teil der Hauptreihe, "Conjuring 4: Das letzte Kapitel", der seit dieser Woche in den deutschen Kinos zu sehen ist. TAG24 stellt euch die realen Hintergründe des Horror-Schockers vor.
Seit 2013 wird das berüchtigte Dämonenjäger-Ehepaar Ed (†2006) und Lorraine Warren (†2019) auf der Leinwand von Patrick Wilson (52) und Vera Farmiga (52) dargestellt. Wie wohl jeder Horror-Fan weiß: Die beiden gab es wirklich - das selbsterklärte Medium Lorraine Warren war für den ersten Teil der Reihe gar als Beraterin tätig.
In "Conjuring 4: Das letzte Kapitel" haben die Warrens der Dämonologie und Geisterjagd wegen Eds Herzproblemen eigentlich abgeschworen, werden über ihre mittlerweile erwachsene und wie ihre Mutter über außersinnliche Wahrnehmung verfügende Tochter Judy aber doch in einen aufsehenerregenden Fall in Pennsylvania verwickelt.
Wie im Film war das sogenannte "Smurl haunting" auch in der realen Welt einer der letzten "Fälle", dem sich die Warrens je widmeten. Während auf der Leinwand von drei Geistern, die von einem Dämon beeinflusst werden, die Rede ist, sollen es in Wahrheit vier Geister sowie ein Dämon gewesen sein, wobei letzterer Jack und Janet Smurl sogar sexuell missbraucht haben soll, wie das vermeintlich heimgesuchte Ehepaar aus der Stadt West Pittston protokollierte.
Bereits seit 1974 soll die Smurl-Familie von den übernatürlichen Mächten bedroht worden sein; ihre Aussagen sorgten damals für ein großes mediales Interesse in den USA, wie es auch in "Conjuring 4: Das letzte Kapitel" dargestellt wird.
Erst zwölf Jahre später schalteten sich die Warrens ein, wobei in der realen Welt nie die Rede davon war, dass ihre Tochter irgendetwas mit den Vorkommnissen zu tun habe.
Der deutsche Trailer zu "Conjuring 4: Das letzte Kapitel"
Ed und Lorraine Warren sprechen über das Smurl-Haunting, können aber nichts beweisen
Die schon damals hochumstrittenen Warrens berichteten infolgedessen von üblen Gerüchen, plötzlichen Temperaturstürzen, sich bewegenden Objekten und sogar direkten Konfrontationen mit dem Dämon des Smurl-Hauses, wie unter anderem ein Artikel des "Lakeland Ledger" aus dem Jahre 1986 beschreibt. Laut Ed Warren seien zwei Exorzismen fehlgeschlagen.
Die Smurl-Familie beschwerte sich indes weiter wegen des Medienrummels, brachte noch 1986 aber gemeinsam mit den Warrens und dem Journalisten Robert Curran ein Buch über die vermeintlichen Zwischenfälle raus.
Wie auch bei ihren anderen (angeblich insgesamt 10.000) Fällen, gelang es Ed und Lorraine Warren nicht, ihre Behauptungen evidenzbasiert zu beweisen. Laut Wissenschaftlern könnten die Erfahrungen der Smurls an Wahnvorstellungen, Halluzinationen oder Hirnschädigungen gelegen haben.
Nachdem die Familie umgezogen war, hörten die Zwischenfälle eigenen Angaben zufolge auf. Debra Owens, die 1987 in das vermeintliche Spuk-Haus gezogen war, gab in Interviews an, nie irgendwelche übernatürlichen Vorkommnisse bemerkt zu haben.