Quentin Tarantino sorgt für Aufregung: "Marvel-Darsteller sind keine Filmstars!"

Los Angeles - In Hollywood ist nicht jeder Fan von dem riesigen Film-Universum, das Marvel mit seinen Superhelden-Streifen geschaffen hat. Nachdem in der Vergangenheit bereits einflussreiche Regie-Größen wie Martin Scorsese (80) und Ridley Scott (84) gegen das MCU geschossen hatten, äußerte nun auch Kult-Regisseur Quentin Tarantino (59) Kritik.

Quentin Tarantino (59, r.) glaubt, dass Marvel-Filme einen schlechten Einfluss auf Hollywood haben.
Quentin Tarantino (59, r.) glaubt, dass Marvel-Filme einen schlechten Einfluss auf Hollywood haben.  © Fotomontage: dpa/ProSieben, dpa/Jonas Walzberg

Erst kürzlich behauptete Schauspielerin Jennifer Aniston (53), dass es keine echten Filmstars mehr geben würde. Der "Once Upon a Time in Hollywood"- und "Kill Bill"-Schöpfer stimmte ihr nun zu. Tarantino gab der "Marvelisierung Hollywoods" die Schuld an dieser Entwicklung.

"Ein Teil der Marvelisierung von Hollywood ist: Es gibt all diese Schauspieler, die berühmt geworden sind, indem sie diese Charaktere spielen", sagte der 59-Jährige im "2 Bears, 1 Cave"-Podcast. "Aber sie sind keine Filmstars. Oder?"

Die wahren Stars seien stattdessen die Figuren. "Ich meine, ich bin nicht der Erste, der das sagt. Ich denke, das wurde schon zig Mal gesagt [...] aber es ist, als ob es diese Franchise-Charaktere sind, die zu Stars werden." In seinen Augen sei nur Captain America ein Star, Darsteller Chris Evans (41) hingegen nicht.

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Tarantino betonte allerdings auch, dass er Marvel-Filme nicht hassen würde. Er würde sie nur nicht mögen, weil Hollywood kein Interesse mehr daran habe, noch andere Filme zu machen.

Tarantino (M.) und der Cast von "Once Upon a Time in Hollywood" bei der Verleihung der 77. Golden Globe Awards. Den Film bezeichnete der Regisseur jüngst als sein bestes Werk.
Tarantino (M.) und der Cast von "Once Upon a Time in Hollywood" bei der Verleihung der 77. Golden Globe Awards. Den Film bezeichnete der Regisseur jüngst als sein bestes Werk.  © dpa/Kevin Sullivan

Simu Liu lobt Diversität in Marvel-Filmen: "Früher war alles extrem weiß"

Durch "Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings" wurde Simu Liu (33) zum Star.
Durch "Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings" wurde Simu Liu (33) zum Star.  © Disney Studios/Marvel Studios

"Es ist nur die Tatsache, dass sie im Moment die gesamte Repräsentation dieser Filmära sind. Da ist nicht wirklich viel Platz für etwas anderes. Das ist mein Problem", erklärte der Regisseur.

Einer, dem die wieder lauter werdende Kritik an Marvel-Filmen überhaupt nicht passte, war "Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings"-Hauptdarsteller Simu Liu (33). Der in China geborene Schauspieler brach auf Twitter eine Lanze für MCU-Filme.

"Wenn Tarantino und Scorsese die einzigen Wächter für das Star-Dasein wären, hätte ich nie die Gelegenheit gehabt, einen über 400 Millionen US-Dollar erfolgreichen Film anzuführen. Ich bewundere ihr Filmgenie. Sie sind transzendente Autoren. Aber sie dürfen ihre Nase nicht auf mich oder irgendjemanden richten", schrieb der Schauspieler.

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Zwar sei kein Filmstudio perfekt, aber er sei stolz darauf, "mit einem Unternehmen zusammenzuarbeiten, das sich nachhaltig bemüht hat, die Vielfalt auf dem Bildschirm zu verbessern, indem es Helden geschaffen hat, die Menschen aller Gemeinschaften überall auf der Welt stärken und inspirieren."

Auch er würde das "Goldene Zeitalter" des Kinos lieben, allerdings sei damals alles "extrem weiß" gewesen.

Titelfoto: Fotomontage: dpa/ProSieben, dpa/Jonas Walzberg

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