Schock für deutsche Rap-Szene: Xatar verstorben
Köln - Traurige Nachrichten für die deutsche Rap-Szene: HipHop-Legende Xatar (bürgerlich: Giware Hajabi) ist im Alter von 43 Jahren überraschend gestorben.

Was zunächst nur als Gerücht durch das Netz kursierte, wurde am Freitagnachmittag offiziell bestätigt. Der 43-Jährige sei am Donnerstagabend tot in einer Kölner Wohnung aufgefunden worden, teilt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Freitag mit.
Weitere Informationen, etwa zu den Todesumständen, sind aktuell noch nicht bekannt.
Zuvor hatte Rapper Rooz (bürgerlich: Roozbeh Farhangmehr, 45) das Ableben Xatars in den sozialen Medien verkündet. "Ich konnte es nicht glauben und habe gehofft, dass es nur ein Gerücht ist. Rest in Power", schreibt der 45-Jährige in seiner Instagram-Story. Dazu postet er ein gemeinsames Foto der beiden Musiker, die auch privat eng miteinander befreundet gewesen sein sollen.
Daneben hat sich mit Fler (bürgerlich Patrick Losenský, 43) ein weiterer Rapper zu Wort gemeldet und die traurige Nachricht bestätigt: "Eine wahre Deutschrap-Legende ist von uns gegangen [...]. Für mich war Xatar einer der größten in diesem Land", schreibt der 43-Jährige zu einem Bild des Verstorbenen bei Instagram.
Xatar wurde durch spektakulären Raubüberfall bekannt - von der Beute fehlt bis heute jede Spur

Der 43-Jährige war allerdings nicht nur durch seine Rap-Künste bekannt geworden, sondern auch durch einen spektakulären Coup: Im Dezember 2009 überfiel der gebürtige Iraner gemeinsam mit Komplizen einen Transporter. Dafür verkleideten sich die Männer als Zollfahnder und fesselten die Fahrer.
Dabei erbeuteten sie über 100 Kilo Zahngold und Schmuck mit einem Gesamtwert von rund 1,8 Millionen Euro. Was damit geschah, ist bis heute unklar - noch immer fehlt jede Spur von den Wertgegenständen.
Xatar wurde später zu insgesamt acht Jahren Gefängnis verurteilt, wurde nach etwa drei Jahren allerdings wieder entlassen - und machte sich seine Bekanntheit zunutze, um im Rap-Business so richtig Fuß zu fassen.
Sein Leben wurde 2022 von Star-Regisseur Fatih Akin (51) mit dem Titel "Rheingold" verfilmt. Das Werk basiert dabei auf Xatars Autobiografie "Alles oder Nix". Xatar hinterlässt seine Ehefrau Farvah, mit der er seit über 15 Jahren zusammen war, und fünf gemeinsame Kinder hat. Gemeinsam hatte die Familie in Köln gelebt.
Erstmeldung: 9. Mai, 14.56 Uhr; aktualisiert: 9. Mai, 15.42 Uhr
Titelfoto: IMAGO / Eventpress