Jolie vs. Pitt: Wollte der Schauspieler seinen Missbrauch bewusst vertuschen?

Los Angeles - Wird dieser Rosenkrieg jemals enden? Im Streit um das Sorgerecht ihrer minderjährigen Kinder und das gemeinsame 500-Millionen-Dollar-Gut soll sich Angelina Jolie (48) nun weigern, alle ihre Geheimhaltungsvereinbarungen gegenüber ihrem Ex-Mann Brad Pitt (60) offenzulegen.

US-Schauspielerin Angelina Jolie (48) will den Forderungen ihres Ex-Mannes Brad Pitt (60) nicht nachkommen. (Archivbild)
US-Schauspielerin Angelina Jolie (48) will den Forderungen ihres Ex-Mannes Brad Pitt (60) nicht nachkommen. (Archivbild)  © Sebastian Kahnert/dpa

Seit ihrer Trennung vor über acht Jahren streiten sich Hollywood-Stars Angelina Jolie und Brad Pitt um die gemeinsamen Kinder und das Weingut Miraval in Frankreich.

Nachdem Jolie angeblich ohne Pitts Zustimmung ihre Anteile des Châteaus verkauft hat, verklagte dieser seine Ex-Frau - und bekam eine Gegenklage. Der endlose Rechtsstreit begann.

Während sich die Streitigkeiten um ihre minderjährigen Kinder Berichten zufolge nach über sieben Jahren dem Ende nähern sollen, bekam der andere Konflikt erneut Zündstoff.

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Wie Page Six berichtete, soll sich Jolie weigern, alle NDAs ("non disclosure agreement", deutsch: Geheimhaltungsvereinbarung) gegenüber Pitt offenzulegen. Die Anwälte des 60-Jährigen hatten dies in Dokumenten gefordert, die sie Anfang des Monats beim LA Superior Court eingereicht haben.

Die Rede ist von Verträgen, "die Jolies Vergütungen oder die Zahlungen von ihr an Dritte beinhalten". Jolies Anwälte behaupten allerdings, der Antrag sei "teuer", "verschwenderisch", "unvernünftig" – und sogar "missbräuchlich".

Von Hollywoods einstigem Traumpaar ist mittlerweile nichts mehr übrig. (Archivbild)
Von Hollywoods einstigem Traumpaar ist mittlerweile nichts mehr übrig. (Archivbild)  © Mike Nelson/EPA/dpa

Brad Pitt wollte angeblich "persönliches Fehlverhalten" vertuschen

Brad Pitts Forderung nach Einblicken in Jolies Vergangenheit stießen auf Widerstand.
Brad Pitts Forderung nach Einblicken in Jolies Vergangenheit stießen auf Widerstand.  © Rudy Carezzevoli/Getty Images via AFP

Die Herausgabe ihrer NDAs ist ein Eingriff in ihre Privatsphäre und die der anderen Parteien, vermutlich Filmstudios, Marken und Mitarbeiter.

Die 48-Jährige argumentierte, dass ihr Ex-Mann sie gebeten habe, eine "belastende" Geheimhaltungsvereinbarung im Rahmen des geplatzten Weingut-Vertrages zu unterzeichnen. Darin soll auf der Ehegatten- und Kindesmissbrauch enthalten gewesen sein, sodass Jolie darüber nicht hätte sprechen können.

Mit Jolies Unterschrift sollte Pitts "persönliches Fehlverhalten abgedeckt werden, ob im Zusammenhang mit Miraval oder nicht", so die Anwälte der Schauspielerin.

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Der Weingut-Deal platzte - angeblich wegen der unfaireren NDA, behauptet sie -, und Jolie verkaufte ihre Anteile an eine Tochtergesellschaft der Stoli Group. Sehr zum Missfallen ihre Ex-Gatten.

Jolie indes wirft Pitt vor, Opfer häuslicher Gewalt geworden zu sein. Er habe sie und die gemeinsamen Kinder unter anderem auf einem Flug von Frankreich nach Kalifornien (USA) im Jahr 2016 misshandelt. Der Vorfall sorgte damals weltweit für Schlagzeilen und markiert den Beginn des Scheidungskrieges.

Brad Pitt soll Angelina Jolie schon früher misshandelt haben

Was ist dran an den Missbrauchsvorwürfen von Angelina Jolie an ihren Ex-Mann Brad Pitt? (Archivbild)
Was ist dran an den Missbrauchsvorwürfen von Angelina Jolie an ihren Ex-Mann Brad Pitt? (Archivbild)  © Kevin Winter/Getty Images via AFP

Erst kürzlich wurde bekannt, dass die häusliche Gewalt laut der 48-Jährigen bereits viele Jahre zuvor begonnen haben soll.

"Während Pitts Geschichte der körperlichen Misshandlung von Jolie lange vor der Flugreise der Familie von Frankreich nach Los Angeles im September 2016 begann, war dieser Flug das erste Mal, dass er seine körperliche Misshandlung auch auf die Kinder richtete. Jolie hat ihn dann sofort verlassen", zitierte Page Six aus den Gerichtsdokumenten.

Den aktuellen Forderungen wolle die Schauspielerin daher auf keinen Fall nachkommen.

"Jolie dazu zu zwingen, die Zeit und die Kosten für das Sammeln und Produzieren all dieser Dokumentation aufzuwenden, ist teuer, verschwenderisch und unvernünftig – und die neueste Manifestation von Pitts missbräuchlichem Verhalten gegenüber Jolie", wird dem Hollywoodstar vorgeworfen. "Das Gericht sollte es nicht zulassen."

Die nächste Anhörung soll laut Page Six am 16. Mai stattfinden. Ein vollständiger Prozess wird in diesem Jahr jedoch nicht erwartet.

Titelfoto: Kevin Winter/Getty Images via AFP

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