Attila Hildmann offenbar von Journalisten und Hobbydetektiven in der Türkei aufgespürt

Berlin - Das Magazin "Stern" hat eigenen Angaben zufolge den wegen Volksverhetzung gesuchten Verschwörungsideologen Attila Hildmann (41) in der Türkei ausfindig gemacht.

Attila Hildmann (41) trat während der Coronakrise als Verschwörungsideologe in Erscheinung.
Attila Hildmann (41) trat während der Coronakrise als Verschwörungsideologe in Erscheinung.  © Jörg Carstensen/dpa

Wie das Magazin am Mittwoch berichtete, halte Hildmann sich in der Stadt Kartepe, etwa eineinhalb Stunden südöstlich von Istanbul, versteckt. Der als Koch bekannt gewordene Hildmann wird per internationalem Haftbefehl gesucht.

Laut "Stern" wohnt Hildmann seit Sommer dieses Jahres in Kartepe. Zuvor sei er seit Herbst 2021 in dem Küstenort Gömec in der Provinz Balikesir untergekommen.

Hildmann war während der Coronakrise als Verschwörungsideologe in Erscheinung getreten. Ihm werden von der deutschen Justiz unter anderem Volksverhetzung und die öffentliche Aufforderung zu Straftaten vorgeworfen.

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Der "Stern" recherchierte eigenen Angaben zufolge seit Mai 2022 zu Hildmanns Aufenthaltsort. Dabei begleitete das Magazin zeitweise eine Gruppe von Hobbydetektiven, die Hildmann schon länger auf der Spur war.

Ein Mitglied der selbsternannten "Hildbusters", Alexander Brehm, konfrontierte demnach gemeinsam mit "Stern"-Reportern Hildmann in seinem Versteck. Brehm habe danach unverzüglich das deutsche Generalkonsulat in Istanbul informiert.

Trotz der Strafverfolgung verkaufe Hildmann weiter seine veganen Lebensmittel in Deutschland

Trotz der Strafverfolgung verkaufe Attila Hildmann (41) weiter seine veganen Lebensmittel in Deutschland.
Trotz der Strafverfolgung verkaufe Attila Hildmann (41) weiter seine veganen Lebensmittel in Deutschland.  © Christophe Gateau/dpa

Wie das Magazin weiter berichtete, sammelte Hildmann seit Juni in einem privaten Kanal des Dienstes Telegram rund 200 zahlende Anhänger, von denen viele erkennbar Neonazis seien.

Es gebe einen Austausch über NPD-Aufmärsche, einige würden Hildmann als "mein Führer" anreden, Hildmann selbst hetze die Mitglieder auf. So fordere er sie auf, Sport zu treiben und sich für den Kampf vorzubereiten. "Eines Tages müsst ihr euch verteidigen."

Trotz der Strafverfolgung verkaufe Hildmann weiter seine veganen Lebensmittel in Deutschland; eine Briefkastenfirma aus Berlin sei ihm dabei offenbar behilflich. Der Onlineshop, über den die Waren verkauft werden, werde von einem wegen Volksverhetzung vorbestraften NPD-Mann betrieben, berichtete der "Stern".

Titelfoto: Jörg Carstensen/dpa

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