Nach dem City-Ende: Das treibt "Teufelsgeiger" Georgi Gogow heute

Von Christian Grube

Wernigerode - Vor beinahe einem Jahr verabschiedete sich die Ostrocklegende City von der Bühne. Georgi Gogow (75) hat den Sound der Band maßgeblich beeinflusst. Was macht der "Teufelsgeiger" ein Jahr nach dem Abschied? TAG24 traf ihn in seiner neuen Heimat im Harz.

Langeweile ist für ihn ein Fremdwort: Georgi Gogow (75) macht noch immer Musik.
Langeweile ist für ihn ein Fremdwort: Georgi Gogow (75) macht noch immer Musik.  © Christian Grube

"Das war's, Genossen." – dies waren die Worte von Toni Krahl (74) unmittelbar, nachdem der Vorhang in der Berliner Mercedes Benz Arena gefallen war. City waren Geschichte.

Wie geht es Georgi Gogow heute? Mit einem Lächeln antwortete er: "Mir geht es sehr gut. Ich verfolge meine Projekte und tue, was mir Freude bereitet – Langeweile ist für mich also ein Fremdwort."

Und wie blickt er auf die letzten beiden Konzerte von City zurück: "Das erste Konzert am 29. Dezember war vor allem von Nervosität geprägt. Das abschließende Konzert einen Tag später war ganz anders. Toni, Fritz und ich standen den ganzen Abend nah beieinander – wie in alten Zeiten in kleinen Clubs. Es gab Momente, die nicht abgesprochen waren."

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Der schwerste Moment kam, als sie zu viert allein auf der Bühne standen und sich verbeugten.

Georgi Gogow: Von der Metropole in den Harz

Der "Teufelsgeiger" von City verlegte seine Heimat von Berlin nach Wernigerode im Harz.
Der "Teufelsgeiger" von City verlegte seine Heimat von Berlin nach Wernigerode im Harz.  © Christian Grube

Nach dem bewegenden Konzert nahm sich Gogow bewusst Zeit, seine Instrumente einzupacken, bevor er zur After-Show-Party ging. 50 Jahre gemeinsame Karriere, Höhen und Tiefen, Erfolge und Misserfolge hinterlassen Spuren.

An diesem Abend sahen sich die Musiker zum bisher letzten Mal. "Mit Toni habe ich sporadisch Kontakt via Messenger. Fritz ist auf Reisen, Manfred konzentriert sich auf seine Musikschule."

Schon vor der Entscheidung, dass City zum 50. Bandjubiläum auf Abschiedstour gehen, war es Zeit für eine Veränderung. 2019 verließ Gogow Berlin und zog nach Wernigerode in den Harz, wo er nun mit seiner Lebensgefährtin lebt.

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Was treibt jemanden, der fünfzig Jahre in einer Millionenstadt wie Berlin verbracht hat, in die idyllische Harzer Provinz?

"Die Liebe spielt natürlich eine entscheidende Rolle, aber es war auch ein schleichender Prozess. In Berlin ist alles anonym, hier kennt jeder jeden, alles ist viel enger beieinander – vor allem menschlich. Dass ich im Harz auf einen derartig künstlerisch aktiven Boden treffe, hätte ich nie gedacht."

City-Geiger Georgi Gogow: Am 7. Dezember spielt er wieder in Leipzig

Gogow hat derzeit mehrere Projekte, die parallel laufen und tritt weiterhin vor Publikum auf.
Gogow hat derzeit mehrere Projekte, die parallel laufen und tritt weiterhin vor Publikum auf.  © Christian Grube

Von Ruhestand kann im Moment keine Rede sein. "Ich habe derzeit sechs Projekte, die parallel laufen."

Regelmäßig tritt Gogow mit seinem langjährigen Freund Thomas Putensen (63) und dessen Beat-Ensemble, sowie mit dem ehemaligen NO55-Sänger Frank "Gala" Gahler (65) auf.

Das ambitionierteste Projekt ist derzeit "Der Wilde Garten", ein Künstlerkollektiv, das 1997 gegründet wurde und seit jeher eine bunte Mischung verschiedener Stile und Genres repräsentiert.

Nach einer kurzen Ruhephase wurde das Projekt vor einigen Jahren mit einigen Harzer Musikern wiederbelebt. Das Repertoire umfasst neue eigene Songs, ältere Stücke vom "Wilden Garten" sowie Songs von NO55.

Am 7. Dezember wird "Der Wilde Garten" auf der MS Cospuden am Cospudener See (bei Leipzig) auftreten, präsentiert von Radio Ostrock.

Ebenfalls zusammen mit Thomas Putensen wird Georgi am 17. Dezember im Konzerthaus Liebfrauen in Wernigerode auftreten. Diesmal mit dem Programm "Wilde Etüden – zarte Gesänge", bei dem auch Evergreens von Manfred Krug (†79) dargeboten werden.

Titelfoto: Christian Grube

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