"Desperate Housewives"-Schauspielerin spricht erstmals öffentlich nach College-Betrugsskandal

Los Angeles (USA) - Weil sie Angst hatten, ihre Sprösslinge wären zu schlecht fürs College, bestachen reiche amerikanische Eltern die Aufnahmeprüfer an Eliteuniversitäten. Schauspielerin Felicity Huffman (60) musste dafür ins Gefängnis. In einem Interview sprach sie nun über ihre Beweggründe.

Auf dem Weg zum Gericht - Schauspielerin Felicity Huffman (60). Begleitet wurde sie 2019 von ihrem Bruder Moore Huffman Jr.
Auf dem Weg zum Gericht - Schauspielerin Felicity Huffman (60). Begleitet wurde sie 2019 von ihrem Bruder Moore Huffman Jr.  © Charles Krupa/AP/dpa/Archiv

Die 60-Jährige (spielte Lynette Scavo in der Serie "Desperate Housewives") äußerte sich jetzt erstmals öffentlich zu ihrer Rolle im College-Betrugsskandal.

Dieser hatte 2019 weltweit Schlagzeilen gemacht. Dutzende reiche amerikanische Eltern hatten hohe Beträge bezahlt, um ihren Kindern die Zulassung an Eliteuniversitäten zu erkaufen.

Felicity Huffman hatte dafür im September 2019 eine mehrtägige Haftstrafe erhalten. Sie musste auch 250 Stunden gemeinnütziger Arbeit verrichten und 30.000 US-Dollar (knapp 27.700 Euro) Strafe zahlen. Sie hatte im Rahmen des Verfahrens eingeräumt, 15.000 US-Dollar (knapp 13.800 Euro) Bestechungsgeld gezahlt zu haben.

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Am Donnerstag sprach sie bei "ABC-7 Eyewitness News" erstmals ausführlich öffentlich über ihre Beweggründe.

Felicity Huffman äußert sich zum Betrugs-Skandal

Auch in der Serie "Desperate Housewives" bestach sie eine Schule

Sie wollte ihre Tochter aufs College bringen, doch dafür musste sie ins Gefängnis.
Sie wollte ihre Tochter aufs College bringen, doch dafür musste sie ins Gefängnis.  © Elise Amendola/AP/dpa

So sagt sie in dem Interview: "Ich hatte das Gefühl, meiner Tochter eine Zukunft geben zu müssen."

Der Kopf hinter dem Betrugsskandal war William "Rick" Singer. Er selbst nannte sich "College-Berater". Huffman behauptet, sie habe jahrelang mit ihm zusammengearbeitet und ihm bedingungslos vertraut.

Dieser habe ihr gesagt: "Ihre Tochter wird an keinem der Colleges angenommen werden, an denen sie studieren möchte."

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Huffman: "Als er langsam anfing, den kriminellen Plan zu präsentieren, schien es mir - und ich weiß, dass es mir damals verrückt vorkam -, dass dies meine einzige Möglichkeit war, meiner Tochter eine Zukunft zu geben. Ich weiß, dass man im Nachhinein immer alles besser weiß, aber ich hatte das Gefühl, dass ich eine schlechte Mutter wäre, wenn ich es nicht tun würde. Also habe ich es getan."

Ihre eigene Tochter wusste damals nicht, dass Felicity Huffman dafür bezahlt hatte, die Ergebnisse des Tests zu manipulieren.

Zufall: Jahre vor dem Skandal hatte der Seriencharakter der heute 60-Jährigen, Lynette Scavo, in der Serie "Desperate Housewives" ebenfalls 15.000 US-Dollar an eine Schule gezahlt, um ihren Kindern die Aufnahme zu ermöglichen.

33 reiche Eltern waren in der Folge des aufgeflogenen Skandals angeklagt worden. Der Kopf hinter dem Betrug, Rick Singer, war im Januar 2023 zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er hatte unter anderem Trainer an den Universitäten bestochen, um Bewerber als hoffnungsvolle Sporttalente auszugeben.

So sollten deren Chancen auf einen Studienplatz erhöht werden.

Titelfoto: Charles Krupa/AP/dpa/Archiv

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