"Es hat mich fast kaputt gemacht": "Tatort"-Star Stefanie Reinsperger über tägliche Hassnachrichten

Osnabrück - "Tatort"-Schauspielerin Stefanie Reinsperger (34) erhält wegen ihres Gewichtes seit Jahren Hassnachrichten.

"Das ist bei mir an der Tagesordnung", erklärte Stefanie Reinsperger (34) zu den Hassnachrichten in ihrem Postfach. (Archivbild)
"Das ist bei mir an der Tagesordnung", erklärte Stefanie Reinsperger (34) zu den Hassnachrichten in ihrem Postfach. (Archivbild)  © Henning Kaiser/dpa

"Jedes Mal, wenn der 'Tatort' ausgestrahlt wird, ist mein Instagram-Postfach voller Beleidigungen", sagte die 34-Jährige laut Mitteilung vom Freitag der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Die Schauspielerin spielt seit 2021 eine Kommissarin im Dortmund-"Tatort".

"Du fette Sau hast nichts im Fernsehen zu suchen", zitierte die Österreicherin beispielhaft eine solche Nachricht. Derartige Drohungen und Hassnachrichten seien bei ihr an der Tagesordnung.

Einen ersten Höhepunkt der Verfolgung habe sie erlebt, als sie 2017 und 2018 die Rolle der Buhlschaft im Stück "Jedermann" bei den Salzburger Festspielen verkörpert habe.

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Eine Morddrohung sei direkt an die Theaterpforte gekommen. "Wenn ich es noch mal wage, auf die Bühne zu gehen mit all meiner Fettleibigkeit, dann werde ich das bereuen und es wird das letzte Mal sein, dass ich auf der Bühne gestanden bin", erinnerte sich Reinsperger an den Inhalt.

Über die Zeit hätten die Anfeindungen sie "fast kaputt gemacht" und daher habe sich die taffe Schauspielerin irgendwann dazu entschieden, nicht mehr nach Entschuldigungen für diese Menschen zu suchen.

Stefanie Reinsperger stellt sich Anfeindungen entgegen

Die "Tatort"-Schauspielerin stellt sich den Hassnachrichten mit erhobenem Haupt entgegen.
Die "Tatort"-Schauspielerin stellt sich den Hassnachrichten mit erhobenem Haupt entgegen.  © Fabian Sommer/dpa

"Das habe ich zu lange gemacht. Ich erlaube mir, wütend zu sein. Und ich werde nie mehr zulassen, dass mir irgendjemand meine Daseinsberechtigung als Schauspielerin nimmt", erklärte die 34-Jährige der NOZ.

Wichtig sei ihr, vor allem vor dem Hintergrund der aktuellen Frauen-Bewegung im Iran, auch der Geschlechter-Aspekt.

"Wir Frauen müssen lernen, uns nicht mehr zu entschuldigen. Im Iran merken wir gerade, wie viel weibliche Wut bewirken kann. Das ist eine Revolution, die nur aus weiblicher Wut entsteht", so Reinsperger.

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"Für Männer ist es ein ganz anderes Leben, dort sowieso, aber auch hier. Ein Mann wird sich für Wutausbrüche nie so entschuldigen und reflektieren müssen wie wir Frauen." Dies müsse aufhören, betonte die 34-Jährige abschließend.

Titelfoto: Henning Kaiser/dpa

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